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„Come Together“ im Stadtsaal: Landespolizei lud zum Treffen mit Präsentation der Opferschutzeinrichtung „WEISSER RING“

Copyright StadtGemeinde Mistelbach (v.l.n.r.): Landespolizeidirektor Mag. Mag. (FH) Konrad Kogler und Bürgermeister Dr. Alfred Pohl

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14. Dezember 2017

Um einander besser kennenzulernen und die Bedeutung einer organisationsübergreifenden Zusammenarbeit am Sektor der Verbrechensbekämpfung in den Vordergrund zu rücken, lud der Landespolizeidirektor von Niederösterreich Mag. Mag. (FH) Konrad Kogler am Mittwoch, dem 13. Dezember, bei einer Tour durch Niederösterreich zu einem „Come Together“ in den Mistelbacher Stadtsaal. Im Zuge dieser Veranstaltung, die unter der Patronanz der landesweiten Aktion „GEMEINSAM.SICHER“ stand, wurden auch die Leistungen und Angebote der österreichweit einzigen allgemeinen Opferschutzeinrichtung WEISSER RING von Geschäftsführerin Mag. Dr. Dina Nachbaur und dem Landesleiter der Opferhilfe Niederösterreich Wolfgang Haupt präsentiert.

Kriminalität gesunken, Sorge um Sicherheit gestiegen:
Im Zuge seines Besuchs in Mistelbach wies der neue Landespolizeidirektor besonders auf die Zusammenarbeit aller Organisationen hin, die maßgeblich für den Rückgang bei der Kriminalitätsrate mitverantwortlich sei: „Wir haben seit mehr als zehn Jahren einen Rückgang bei der Kriminalität und die Verbrechensbekämpfung wurde verbessert, gleichzeitig aber gibt es seit 2011 einen Anstieg bei Sicherheitsfragen. Waren es 2016 „nur“ mehr 560.000 Delikte in Österreich, so waren es 2004 weit über 100.000 mehr und dennoch ging die Sorge um die eigene Sicherheit nach oben, weil der Terrorismus stark Einhalt gehalten hat“, blickte der Landespolizeidirektor ein wenig besorgt in die Zukunft, vor allem auch was das Thema Cyberkriminalität betrifft: „Was die Zukunft betrifft, müssen wir uns daher fragen: Kann ich mit meinen persönlichen Kompetenzen für meine persönliche Sicherheit sorgen, hab ich ein soziales Gefüge rund um mich, sodass ich mich auch sicher fühle und gibt es eine professionelle Organisation, die mich dabei unterstützt?“

WEISSER RING:
Eine dieser zentralen Anlaufstellen in Österreich ist der WEISSE RING als größte Organisation für die Betreuung von Verbrechensopfern. Er wurde 1978 als gemeinnütziger Verein gegründet und ist die einzige allgemeine Opferschutzeinrichtung, ohne Unterscheidung von Alter, Geschlecht, ethischer Zugehörigkeit oder politischer bzw. sexueller Orientierung. Der WEISSE RING kooperiert in ganz Österreich mit Polizei und Gerichten, Sozialministeriumservice sowie zahlreichen weiteren öffentlichen und privaten Organisationen, in allen Bundesländern stehen Anlaufstellen zur Verfügung.

Gewalt am Arbeitsplatz:
Ein Schwerpunkt der Arbeit der Opferschutzeinrichtung WEISSER RING ist die Gewalt am Arbeitsplatz. Laut einer EU-weiten Studie sind 4% der Erwerbstätigen von körperlicher Gewalt am Arbeitsplatz betroffen, in Österreich sind es etwa 1,2%. Die Delikte reichen von schwerer Gewaltandrohung bis zu lebensgefährlichen Verletzungen durch Waffen, Gegenständen oder körperliche Attacken. Besonders betroffen sind Berufsgruppen, die häufig in Kontakt mit externen Personen wie Kunden, Klienten oder Patienten stehen.

Neben den oft erheblichen finanziellen Schäden und physischen Beeinträchtigungen, die zu längeren oder dauerhaften Schäden bis zur Berufsunfähigkeit führen können, sind es vor allem die psychischen Belastungen, die Gewaltopfer am Arbeitsplatz zu schaffen machen. „Vielfach trauen sich die Opfer nicht mehr auf den Arbeitsplatz zurück, weil sie Furcht haben, wieder zum Opfer zu werden und verspüren Angst, Wut, Trauer und ein Gefühl der Ohnmacht. In den schlimmsten Fällen sind die Opfer sogar traumatisiert, wenn sie mit einer Waffe bedroht wurden oder schutzlos ausgeliefert sind“, schildert Geschäftsführerin Mag. Dr. Dina Nachbaur.

Die „natürliche“ Reaktion der meisten Gewaltopfer ist eine Vermeidung und Verdrängung der Situation und der Umstände, die an die Tat erinnern, weil sie Ängste oder Panik auslösen. Im Fall von Gewalt am Arbeitsplatz ist das jedoch in den seltensten Fällen möglich. Denn die Opfer müssen tagtäglich zum Ort des Geschehens zurück. Bleiben diese Ängste unbehandelt, führen sie zu einer ganzen Reihe von unangenehmen oder gesundheitsgefährdenden Beschwerden. Die Folgen sind nicht selten Arbeitsunfähigkeit, Berufsunfähigkeit und Frühpensionierung. Hier setzt der WEISSE RING mit einer raschen, nachhaltigen Hilfe für Betroffene an. Opfern von Gewalt am Arbeitsplatz verhilft der WEISSE RING mit einer Vielzahl von Leistungen zu ihrem Recht, wie psychosoziale und juristische Prozessbegleitung bzw. Ansprüchen nach dem Verbrechensopfergesetz.

Opfer-Notruf:
In dringenden Fällen einfach an den Opfer-Notruf 0800/112112 des WEISSEN RINGES wenden. Hier wird Opfern von Verbrechen geholfen, unabhängig ihres Alters, Geschlechts, Nationalität oder der Art des Deliktes. Der Opfer-Notruf steht 365 Tage im Jahr, 24 Stunden am Tag zur Verfügung und ist gebührenfrei aus ganz Österreich erreichbar. Internet: www.opfernotruf.at.

Nähere Informationen:
WEISSER RING
Tel.: 0699/13434017
E-Mail: noe.ost@weisser-ring.at bzw. office@weisser-ring.at
Internet: www.weisser-ring.at

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