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„Die verzweifelte Republik: Österreich 1918-1922“: Lesung von Walter Rauscher im MAMUZ Museum Mistelbach

Foto zur Verfügung gestellt

03. Mai 2018

Nach dem totalen Zusammenbruch der alten Ordnung, der Niederlage der k.u.k. Monarchie im Ersten Weltkrieg, zerfiel das Habsburgerreich in eine Reihe von neuen Kleinstaaten, der Kaiser musste abdanken. In Wien gründeten die politischen Parteien den „deutschösterreichischen“ Staat und riefen am 12. November 1918 die Republik aus, die sich Deutschland anschließen sollte. Durch den Friedensvertrag von Saint-Germain wurde das neue Staatswesen jedoch zur Unabhängigkeit gezwungen und hatte sich auch einen neuen Namen zu geben: Es entstand die Republik Österreich, der sich Autor Walter Rauscher in einem eigenen Buch unter dem Titel „Die verzweifelte Republik: Österreich 1918-1922“ widmete! Mit interessanten Passagen aus seinem neuesten Werk ist der Autor am Donnerstag, dem 3. Mai, im Rahmen des Mistelbacher LiteraTourFrühlings im MAMUZ Museum Mistelbach zu Gast. Beginn ist um 19.30 Uhr, der Eintritt beträgt 5 Euro. Um Anmeldung unter anmeldung@mamuz.at wird gebeten.

Besonders in ihren ersten Jahren kämpfte die Republik Österreich mit scheinbar unüberwindlichen Problemen: Die vom langen Krieg erschöpfte Bevölkerung hungerte und fror, die Nachbarländer erschwerten den wirtschaftlichen Aufbau des Landes durch ihre hartnäckige Abgrenzungspolitik. Überhaupt galt der von Wien aus regierte Staat vielen als lebensunfähig, folglich drängten die westlichen Bundesländer auf die Abspaltung. Durch die horrende Inflation und die massive Verschuldung drohten der Ersten Republik bereits 1922 der Staatsbankrott, die Zerschlagung und Aufteilung auf die Nachbarstaaten. Walter Rauscher schildert die Existenzkrise der Anfangsjahre der Republik, geht auf politische, wirtschaftliche und soziale Aspekte der Herausbildung des österreichischen Staats ein und zeigt, wie mühevoll und riskant dessen Entwicklung von Anfang an war.

Zum Autor:
Walter Rauscher ist Spezialist für die europäische Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. Als Forscher am Österreichischen Ost- und Südosteuropa-Instituts und an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften veröffentlichte er zahlreiche, zum Teil auch in andere Sprachen übersetzte Bücher und gab gemeinsam mit anderen Historikern eine vielbändige Edition zur österreichischen Außenpolitik heraus.

Weitere Lesung:
Mittwoch, 23. Mai, 19.30 Uhr in der NMS Mistelbach 1+2:
Beate Ferchländer liest aus „Zimtschneckenfiasko“

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