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Ein Roboter, der Schienenbrüche erkennt: „Railcheck“-Projekt der PTS Mistelbach beim Wissenschaftspreis des Landes Niederösterreich ausgezeichnet

Copyright Klaus Ranger/Zsolt Marton

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18. Oktober 2018

Schüler der Polytechnischen Schule Mistelbach entwickelten im Rahmen der niederösterreichischen Science Fair gemeinsam mit Forschern der Fachhochschule St. Pölten einen Roboter, der Brüche in Bahnschienen frühzeitig erkennen kann. Im Beisein von Landeshauptfrau Mag. Johanna Mikl-Leitner sowie zahlreichen Landesregierungsmitgliedern wurde das Projekt am Mittwoch, dem 10. Oktober, bei der Wissenschaftsgala des Landes Niederösterreich in St. Pölten als eines von zwei Projekten mit dem ersten Preis für Science-Fair Projekte ausgezeichnet. Ein Vorläuferprojekt, ebenfalls unter dem Titel „Railcheck“, wurde bereits 2017 beim NÖN-Leopoldpreis in der Kategorie „Unsere Zukunft“ ausgezeichnet.

Entstanden ist im Projekt ein voll funktionsfähiger Detektionsroboter, der Ansätze von Brüchen mittels Infrarot erkennt: Er schickt ein Infrarotsignal aus, das an der Schiene reflektiert und mittels Infrarotempfänger ausgewertet wird. Der Roboter überträgt die Daten auf eine App und wird über diese gesteuert. Zum Auffinden der Brüche haben die Schüler auch Lichtschranken und Ultraschall getestet, die sich aber als nicht praxistauglich erwiesen haben. „Die größten Herausforderungen bei der Entwicklung des Roboters waren, den Prototyp so zu gestalten, dass der laufende Zugverkehr nicht behindert wird und der Roboter Hindernisse wie Bahnübergänge und Weichen überfahren kann. Die Schüler haben dafür ein spezielles Fahrgestell entwickelt“, erklärt Fachlehrer Klemens Hofer von der Polytechnischen Schule Mistelbach.

Steuerung über App:
„Schienen können durch hohe Belastung, Materialermüdung und Witterungseinflüsse brechen. Diese Bruchstellen haben ein hohes Gefährdungspotential. Es ist wichtig, Brüche früh ausfindig zu machen und zu reparieren. Das ist ein essentieller Sicherheitsvorteil bzw. Zeitvorsprung, um mögliche Zugsunglücke zu verhindern“, sagt Hirut Grossberger, Forscherin am Carl Ritter von Ghega Institut für integrierte Mobilitätsforschung der Fachhochschule St. Pölten, die das Projekt gemeinsam mit dem Studenten und Junior Researcher Martin Kalteis begleitet hat.

Kooperation von Forschung und Schule:
Die Fachhochschule St. Pölten hat die Projektgruppe mit bautechnisch-wissenschaftlichem Wissen zu Schienenbrüchen unterstützt und die Umsetzbarkeit des Prototyps überprüft. „Den Schülern ist eine hohe Qualität in der technischen Ausarbeitung und der Darstellung der Projektergebnisse gelungen. Das ist beeindruckend“, so Hirut Grossberger.

Der für dieses Projekt und dessen Präsentation gebaute, voll funktionstüchtige Roboter-Prototyp hat die Fachjury derart überzeugt, dass sie das Projekt gemeinsam mit einem weiteren aus dem BRG Enzersdorf zum Siegerprojekt gekürt hat. „Dieser Erfolg erfüllt alle Beteiligten mit großer Freude, dass die harte Arbeit honoriert wurde, und auch mit großem Stolz, sich gegenüber starker Konkurrenz aus weiterführenden Schulen wie HTLs durchgesetzt zu haben“, freut sich der verantwortliche Lehrer Klemens Hofer von der Polytechnischen Schule Mistelbach.

Science Fair Niederösterreich:
Die Science Fair Niederösterreich ist ein Projekt des Forschungs-, Technologie- und Innovationsprogramms des Landes Niederösterreich. Bei dem schulischen Wettbewerb stellen Schüler im Rahmen einer öffentlichen Ausstellung vorwissenschaftliche Projekte vor. Die Projekte werden im Unterricht gemeinsam mit Wissenschaftlern niederösterreichischer Forschungseinrichtungen umgesetzt. Im Rahmen einer großen Science Fair präsentieren die Schüler ihre Projekte. Eine Jury zeichnet dies besten Projekte aus. Die Science Fair fand dieses Jahr im Mai an der Fachhochschule St. Pölten statt, die Übergabe der Preise erfolgte nun bei der Wissenschaftsgala des Landes Niederösterreich.

Projekt „Railcheck“:
Internet: www.fhstp.ac.at/de/studium-weiterbildung/bahntechnologie-mobilitaet/bahntechnologie-und-mobilitaet/projekte/projekt-railcheck

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