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Generaldirektor des Deutschen Museums stellt in Mistelbach aus

Foto zur Verfügung gestellt: (v.l.n.r.): Partnerschaftsreferent Stadtrat Helmut Jawurek, Künstler und Biophysiker Prof. Dr. Wolfgang Martin Heckl und Bürgermeister Dr. Alfred Pohl

23. August 2018

Drei Tage ausreichende Abwechslung und Unterhaltung für Jung und Alt beinhalten die Feierlichkeiten aus Anlass der 35-jährigen Städtepartnerschaft zwischen Neumarkt in der Oberpfalz und Mistelbach Ende August in der Bezirkshauptstadt. Ein besonderes Highlight dieses dreitägigen Festreigens stellt gleich zu Beginn die Eröffnungsausstellung am Freitag, dem 24. August, im Barockschlössl Mistelbach dar. Denn mit dem anerkannten deutschen Biophysiker Prof. Dr. Wolfgang Martin Heckl ist niemand geringerer als der erfolgreiche Leiter und Generaldirektor des Deutschen Museums und zweifache Lehrstuhlinhaber zu Gast in Mistelbach, der seine künstlerischen Werke an allen drei Tagen der Öffentlichkeit zur Schau stellt. Welche Besonderheit diese Schau darstellt, zeigt sich nicht nur an der Persönlichkeit des Künstlers selbst, sondern auch an der Laudatio bei der Vernissage, wo Prof. Dr. h.c. mult. Peter Weibel zur Ausstellung sprechen wird. Beginn ist um 17.30 Uhr.

Zur Person Prof. Dr. Wolfgang Martin Heckl:
Wolfgang Martin Heckl wurde 1958 in der Oberpfalz in Bayern geboren und ist ein deutscher Biophysiker mit dem Arbeitsschwerpunkt im Bereich der Nanowissenschaften und der Rastertunnelelektronenmikroskopie. Er studierte von 1978 bis 1985 Physik an der Technischen Universität München und promovierte 1988 am Institut für Biophysik in München. Nach einer anschließenden PostDoc-Zeit an der Universität Toronto und in der IBM Forschungsgruppe bei Nobelpreisträger Gerd Binnig habilitierte Wolfgang Martin Heckl 1993 in Physik an der Ludwig-Maximilians-Universität München zum Thema Rastertunnelmikroskopie an zweidimensionalen Kristallen aus organischen Molekülen und hat damit die Nanowissenschaften enorm mitbegründet, da es dadurch möglich ist, Atome und Moleküle im Realraum sichtbar zu machen. Im selben Jahr erhielt er auch den Philip-Morris-Forschungspreis für seine Arbeiten zur Strukturaufklärung der DANN-Basen und wurde für das Schreiben eines atomaren Bits unter dem Titel „kleinstes Loch der Welt“ in das Guinness-Buch der Rekorde eingetragen. Für seine Bestrebungen, die öffentliche Vermittlung wissenschaftlicher Ergebnisse zu verbessern, wurde er 2002 und 2004 mit Preisen für die Deutsche Wissenschaft und der Europäischen Kommission ausgezeichnet und bekam 2008 das Bundesverdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Seit 2004 ist Wolfgang Martin Heckl Generaldirektor des Deutschen Museums sowie seit 2009 Inhaber des Oskar-von-Miller-Lehrstuhls für Wissenschaftskommunikation der Technischen Universität München.

Zu den künstlerischen Werken:
Wolfgang Martin Heckls Art zu malen ist eine extreme Weiterführung des französischen Pointillismus des ausgehenden 19. Jahrhunderts bei Malern wie z.B. Paul Signac. Leitgedanke in Heckls Arbeiten ist das Sichtbarmachen. Man sieht verbildlichte Prozesse seines Arbeitsalltags und seines Privatlebens mit Anleihen bzw. Parallelen aus der Kunst. Diese umfassen DNA-Stränge, Moleküle, Blutplättchen oder Lipide, daneben aber auch Bilder aus seinem privaten Bereich wie Urlaub, Porträts von Menschen aus seinem Umfeld oder Meereslandschaften, alles vermischt mit der Bildsprache expressionistisch und abstrakt arbeitender Künstler. In diesem Sinne ist Wolfgang Martin Heckl Sammler seiner eigenen verbildlichten Gedanken, Ergebnisse und Emotionen. Er ist ein Künstler, der „die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Kunst am Herzen liegt“, wie er über sich selbst sagt.

Schaut man sich Heckls Arbeiten an, fällt vor allem eines auf: sie sind breit gefächert sowohl im Hinblick auf Medien, die er verwendet wie Computer als auch der Sujets wie Landschaften, Blumen oder Porträts und Nanophysikalisches. „Als Naturwissenschaftler und Physiker bin ich begeistert von der Kreativität der Natur, die wir zu verstehen suchen, die wir aber auch selbst brauchen um Naturerkenntnis zu erlangen. Ein Ausdruck dieser Kreativität ist bei mir auch das künstlerische Schaffen, bei dem ich oft die mit Hilfe meiner Mikroskopie gewonnenen neuen Einsichten in die Nanowelt der Atome und Moleküle, insbesondere im Bereich der Lebenswelt in das Kunstwerk zu übertragen versuche. Dies geschieht hauptsächlich durch mit Acrylfarben gemalten Bildern, aber auch durch Installationen oder Bild-/Ton-Dokumente. Diesen umfassenden Ansatz, der sich nicht allein etwa auf eine spezielle Maltechnik bezieht, und der die innige Verbindung zwischen der Makrowelt, in der wir leben, und der immer zu Grunde liegenden Nanowelt zum Ausdruck bringen will, nenne ich „Molekülismus“. Letztlich ist ja jedes Bild mit Farben aus Molekülen gemalt, so der Künstler über seine Werke.

Ausstellungsdauer:

Freitag, 24., bis Sonntag, 26. August

Öffnungszeiten:
täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr

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