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Hochkarätige Persönlichkeiten beim 10. Pfingstsymposium

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14. Juni 2018

Drei hochkarätige Persönlichkeiten referierten beim 10. Pfingstsymposium der „Bewegung Mitmensch Weinviertel“ am Donnerstag, dem 24. Mai, zum Thema „Das Privileg, eine Heimat zu haben“. Zahlreiche Interessierte folgten der Einladung und füllten den Pfarrsaal in Mistelbach.

Dr. Mathilde Schwabeneder, allseits bestens bekannte ORF-Korrespondentin, brachte einen profunden Überblick über „Menschen auf der Flucht“. Derzeit befinden sich weltweit ca. 66 Millionen Menschen auf der Flucht. 17% davon kamen nach Europa. Diese stammen überwiegend aus den Krisengebieten Syrien, Afghanistan und dem Südsudan. Während Europa sich damit plagt, diese Menschen „hin und her zu schieben“ und sich die Politik damit brüstet, Fluchtrouten zu schließen, nehmen andere Länder, die sich zum Teil selbst in wirtschaftlichen Schwierigkeiten befinden, eine Vielzahl an Flüchtlingen auf. Bekanntestes Beispiel: Der Libanon mit sechs Millionen Einwohnern beherbergt derzeit 1,6 Millionen Flüchtlinge. In Afrika haben Staaten wie Äthiopien und Uganda derzeit gemeinsam 1,8 Millionen Menschen aus ihren Nachbarländern aufgenommen. In Asien und Lateinamerika werden – für die meisten von uns unbemerkt – ebenfalls Millionen Menschen aus ihrer Heimat vertrieben. „Es ist unbestritten, dass es eine ethische Verpflichtung ist, Menschen in Not zu helfen. Darüber hinaus haben bereits Teile der Wirtschaft in Deutschland und Österreich erkannt, dass Zuwanderung eine Chance ist, Akzente gegen Überalterung und künftigen Arbeitskräftemangel zu setzen“, so Dr. Mathilde Schwabeneder.

Der Theologe Univ.-Prof. Dr. Paul M. Zulehner stellte seinen Beitrag unter den Titel „Das Land zwischen Angst und Vertrauen“. Angst sei ein wichtiges Gefühl des Menschen, das leider vielfach manipulativ eingesetzt wird. Ausgehend von der Frage, warum Menschen auf krisenhafte Informationen so unterschiedlich reagieren, erklärte er, dass „Abwehr“ und „Zuversicht“ wesentlich vom Ausmaß bestehender Ängste abhängen. (Je mehr Angst, desto mehr Abwehr, je mehr Zuversicht, desto weniger Angst.) Als besonderes Problem stellte er die Entsolidarisierung und den Egoismus aufgrund von Ängsten dar. Am Beispiel der Politik Deutschlands und Ungarns wird dies verdeutlicht. Damit in einer globalisierten Welt Probleme tiefgreifend gelöst werden können, wäre eine „Politik des Vertrauens“ notwendig. Dazu gehört auch die Unterstützung von Menschen vor Ort (in ihrer Heimat) im Rahmen von Entwicklungszusammenarbeit. Bei uns könnten Einheimische durch persönliches Kennenlernen von Menschen mit Flüchtlingsschicksalen Vorurteile und Ängste abbauen, sodass damit eine Basis für Vertrauen ermöglicht wird.

Prof. August Schmölzer, bekannter Schauspieler aus Film und Fernsehen sowie Autor, beeindruckte das Publikum mit berührenden Texten aus seiner und Axel Cortis Feder.

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