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Konjunkturbedingte Arbeitslosigkeit bildet sich weiter zurück

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07. Dezember 2017

In einem dynamischen internationalen Umfeld hält der Aufschwung der österreichischen Wirtschaft an. Sämtliche Nachfragekomponenten trugen zum Wachstum bei, das BIP wird 2017 mit knapp 3% die höchste Steigerungsrate seit sechs Jahren erzielen. Der Konsum der privaten Haushalte profitierte von der guten Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt, die die Konsumbereitschaft deutlich hebt. Der Optimismus hinsichtlich der Entwicklung in den kommenden Monaten ist ungebrochen und über sämtliche Wirtschaftsbereiche zu beobachten. Somit entspannt sich die Lage auf dem niederösterreichischen Arbeitsmarkt angesichts der robusten Konjunktur weiter.

In Niederösterreich standen Ende November 52.821 Arbeitslose bei den AMS-Geschäftsstellen in Vormerkung. Dies entspricht einem Minus von 4.609 Personen oder -8% gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres. Gleichzeitig ist die Zahl der sofort besetzbar offenen Stellen gegenüber dem Vorjahr um 59,6% auf 8.733 gestiegen. „Die starke Ausweitung der gesamtwirtschaftlichen Produktion hat eine beschleunigte Zunahme der Arbeitskräftenachfrage zur Folge, die breit über alle Wirtschaftsbereiche gestreut ist. Insbesondere ist wieder ein Anstieg der Zahl an Vollzeitstellen zu beobachten. Dieser kräftige Beschäftigungsanstieg in Niederösterreich übersteigt weiterhin den Zugang von Arbeitskräften auf den Arbeitsmarkt, sodass die Arbeitslosigkeit zurückgeht“, analysiert AMS NÖ-Chef Mag. Karl Fakler.

In Summe ergaben sich Ende November 63.929 Jobsuchende, die entweder arbeitslos vorgemerkt oder in Schulungsmaßnahmen des AMS Niederösterreich sind (-6,1%). Die Arbeitslosenquote sank in Niederösterreich – ebenso wie in ganz Österreich – gegenüber dem Vorjahr um -0,8%-Punkte auf 7,9%.

Wie schon seit Monaten profitieren von der derzeitigen Entwicklung stärker Männer (-3.143 oder -9,8%), aber auch bei den Frauen sank die Arbeitslosigkeit seit Juni dieses Jahres (-1.466 oder -5,8%).

Bei Inländern ging die Arbeitslosigkeit um 8,0%, bei Personen mit ausländischer Staatsbürgerschaft um 8,1% (auf 10.428) zurück. Den größten Rückgang (absolut) gab es bei den Türken (212 oder -10,8%). Erfreulicherweise konnte auch bei Personen mit keiner oder geringer Qualifizierung ein deutlicher Rückgang der Arbeitslosigkeit verzeichnet werden (-10,1%).

Die Zahl der arbeitslos vorgemerkten Jugendlichen ist im Vorjahresvergleich um 21,0% gesunken (absolut -1.401), die der Älteren (50-Plus) hingegen um 0,7% gestiegen (absolut 136), wobei sich hier der Anstieg etwas abgeflacht hat. Für gesundheitlich beeinträchtigte Personen ist ein Einstieg in den Arbeitsmarkt nach wie vor schwierig (Anstieg der Arbeitslosigkeit um 1% gegenüber dem Vorjahr).

Sehr gute Beschäftigungssituation:
Das Beschäftigungswachstum ist in Niederösterreich ungebrochen stark: Der Beschäftigtenstand lag im Oktober bei 618.481, das ist ein größerer Zuwachs als in den Monaten zuvor (von 1,9% oder 11.514 Personen). Auch im November wird mit einem Anstieg in dieser Größenordnung gerechnet.

Ein besonders starkes Beschäftigungsplus gibt es in der Altersgruppe 50-Plus mit 5,5% (absolut +9.029). Auch beim Beschäftigungszuwachs können Männer (+6.938 oder 2,1%) stärker profitieren als Frauen (+4.576 oder 1,7%).

Die Inländerbeschäftigung stieg erfreulicherweise im Vergleich zum Vorjahr merklich an (+4.863 oder 1,0%).

Sehr erfreuliche Entwicklung am Stellenmarkt:
Die gute Konjunktur zeigt sich auch bei der Entwicklung der Zahl an gemeldeten offenen Stellen, die mit aktuell 8.733 um 59,6% über dem Vorjahreswert liegt. Ebenso ist die Zahl der gemeldeten offenen Lehrstellen gestiegen: aktuell verzeichnet das AMS Niederösterreich 29,5+% (bzw. +117) mehr offene Lehrstellen als im November des Vorjahres.

Wie sieht es aktuell in Mistelbach aus?
Auch in Mistelbach ist die Zahl der vorgemerkten Arbeitslosen gegenüber dem Vorjahr stark gesunken. So sind 6,2%, sprich 145, weniger Arbeitssuchende im Bezirk Mistelbach vorgemerkt. Gegenüber dem Vormonat ist die Zahl allerdings wieder um 101 Personen auf insgesamt 2.204 gestiegen. „Wie in gesamt Niederösterreich ist auch bei uns besonders der Zahl der Jugendlichen bis 24 stark gesunken“, freut sich die Leiterin des AMS Mistelbach Marianne Bauer. „So haben wir gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang von 24,7%.“

Ganz anders verhält es sich bei den Älteren ab 50. Hier ist die Zahl weiter stark steigend! „So haben wir hier um 6,7% mehr als im Vergleichsmonat 2016! Auch gegenüber dem Vormonat ist die Zahl sehr stark gestiegen. So hatten wir im Oktober noch 849 ältere Arbeitssuchende und im November bereits 907. Hier wird es immer schwerer am Arbeitsmarkt wieder Fuß zu fassen“, weiß Marianne Bauer.

„Bei den Jugendlichen hat sich die Zusammenarbeit mit den Betrieben und dem WIFI als sehr hilfreich erwiesen. So haben wir zusätzlich 17 Lehrstellen gegenüber dem Vorjahr aquirieren können“, bedankt sich die AMS-Leiterin und ergänzt: „Auch bei den sofort verfügbaren offenen Stellen ist ein Plus von 147,1% auf 346 Stellen zu verzeichnen“, freut sich Marianne Bauer.

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