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LEADER-Umfrage zur Lebensqualität im Weinviertel: Menschen zufriedener als Österreich-Durchschnitt

Copyright StadtGemeinde Mistelbach (v.l.n.r.): LEADER-Obmann Bürgermeister Kurt Jantschitsch und Projektleiterin LEADER-Geschäftsführerin Dipl.-Ing. Christine Friedl

21. September 2017

Über einen Zeitraum von etwas mehr als drei Monate führte das Team der LEADER Region Weinviertel Ost eine weinviertelweite Bürgerumfrage in den 58 Mitgliedsgemeinden aus den Bezirken Mistelbach, Gänserndorf und Korneuburg durch. Mit der übergeordneten Frage nach der Lebensqualität in der Region folgten mehr als 4.500 Bürger und damit etwa 4% der gesamten Weinviertler Bevölkerung dem Aufruf und beteiligten sich an der Umfrage. Insgesamt 25.000 Vorschläge zur Verbesserung der Lebensqualität sind so rückgemeldet worden, die nun als Entscheidungsgrundlage für die Verwendung von rund drei Millionen Euro EU-Fördergelder in der Region dienen. So viel vorab: Die Zufriedenheit der Weinviertler in der Region liegt mit einem Better Life Index von 7,2% über dem österreichischen Durchschnitt (7.1%).

Die Befragung wurde von Dienstag, dem 6. Juni, bis Dienstag, dem 12. September, in der gesamten LEADER Region Weinviertel Ost durchgeführt. „Wir sind in diesem Projekt neue Wege gegangen und haben die Menschen erstmals sehr genau gefragt, wie sie mit ihrem Leben zufrieden sind und wo sie Verbesserungsbedarf in ihrer Gemeinde sehen“, erläutert LEADER-Obmann Bürgermeister Kurt Jantschitsch die Umfrage. „Die Sinnhaftigkeit dieses breit angelegten Beteiligungsprozesses wurde mit der Fülle an eingebrachten, konkreten Vorschlägen sehr eindrucksvoll bestätigt“, freut sich der LEADER-Obmann.

Ergebnisse im Detail:
In welchen Bereichen ist die Weinviertler Bevölkerung zufrieden?
Am wichtigsten sind den Weinviertlern die Werte „Natur“ (98%), gefolgt von „Ruhe“ (95%) und „Sozialer Zusammenhalt“ (94%). Das Zugehörigkeitsgefühl der Menschen zu ihrer Gemeinde und Heimat ist ebenfalls hoch und liegt bei über 90% Zustimmung. Demgegenüber belegte die „Anonymität“ mit nur 36% den letzten Platz!

Hohe Zufriedenheit mit deutlichen Verbesserungspotentialen:
Bei der Frage, was die Menschen mit dem Weinviertel tatsächlich verbinden, decken sich die Top-Nennungen mit den wichtigsten Bedürfnissen, was die hohe Zufriedenheit erklärt: Ein „schöner Wohnort“, die „naturnahe Umgebung“ und eine „aktive Gemeinschaft“ sind die häufigsten Zuschreibungen zur eigenen Region. Allerdings zeigen die Schlusslichter in dieser Frage deutlich das Verbesserungspotential auf: „Tolle Freizeitangebote“, „tolle Kulturangebote“ oder „innovative Unternehmen“ sind für die wenigsten wahrnehmbar.

Wünsche, die bereits sehr gut erfüllt sind, sind die „Qualität von Kinderbetreuungseinrichtungen“, das „aktive Erleben von Gemeinschaft“ und das „Bildungsangebot“. Die höchste Zufriedenheit wurde bei den „Angeboten für Senioren verzeichnet.

Was sind konkrete Verbesserungswünsche?
Dem gegenüber zeigten sich mit der Nutzung leer stehender Gebäude, einer Verstärkung der Stadt-/Ortskern-Belebungen und dem Ausbau der gastronomischen Versorgung drei deutlich gewünschte Verbesserungswünsche seitens der Bevölkerung. „Der Schlüssel zum Erfolg wird hier in der Bewusstseinsbildung liegen, gerade wenn es um die sinnvolle Nachnutzung leer stehender Gebäude geht, da wir nur schwer jemanden enteignen können“, betonte Projektleiterin Dipl.-Ing. Christine Friedl. Komplettiert werden diese Wünsche mit einer Verbesserung in der „Anbindung an den öffentlichen Verkehr“ sowie Verbesserungen der „Freizeitangebote“.

Umfrage-Ergebnisse als Grundlage für weitere Projekte in den Gemeinden:
Die Umfrage-Ergebnisse dienen der zukünftigen Steuerung von EU-Projektförderungen in der LEADER Region Weinviertel Ost. Zusätzlich erhalten auch alle teilnehmenden Gemeinden die jeweiligen Umfrage-Ergebnisse aus ihrer Gemeinde als wichtige Rückmeldung zur Steuerung künftiger Investitionen und für ihre Projektentwicklungen. „Die über 25.000 erhaltenen konkreten Rückmeldungen und Vorschläge zur Verbesserung der Lebensqualität haben unsere Erwartungen mehr als positiv übertroffen, da es natürlich nicht leicht ist, Menschen zu motivieren an der Umfrage mitzumachen“, freut sich LEADER-Geschäftsführerin Dipl.-Ing. Christine Friedl. „Für uns als LEADER ist dies ein Arbeitspapier, das bestimmt nicht irgendwo in der Schublade verschwindet. Die gewonnenen Daten geben sowohl uns als Förderstelle wie auch den Gemeinden eine hervorragende Orientierung in der Entwicklung bedarfsgerechter Projekte“, betont die Geschäftsführerin, die als nächsten Schritt mit allen Bürgermeistern der 58 LEADER-Gemeinden Kontakt aufnehmen wird.

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