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Mahnmal für Kriegsgefallene gesegnet

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05. Juli 2018

422 Offiziere und 12070 Soldaten des k.u.k. Infanterieregiments Nr. 84 „Freiherr von Bolfras“, eines der stärksten Regimente der Monarchie, mussten im Ersten Weltkrieg ihr Leben für das Vaterland lassen. Auch wenn die genaue Zahl aufgrund der Kriegswirren nicht mehr genau erfasst werden kann, diente damals ein Großteil der Mistelbacher Bürger diesem Infanterieregiment. 100 Jahre nach dem verheerenden Leid, dem Schrecken und den seelischen Wunden, die der Krieg hinterlassen hatte, wurde am Freitag, dem 29. Juni, in Gedenken an die gefallenen Soldaten aus dem Weinviertel ein Mahnmal am Heldenfriedhof gesegnet. Eine große Schar an politischen Vertretern sowie Abordnungen von Soldaten- und Kameradenverbänden, allen voran der Kommandant des Kommandos Schnelle Einsätze, kurz KSE, Brigadier Mag. Christian Habersatter sowie Bundesrat Michael Bernard in Vertretung von Verteidigungsminister Mario Kunasek, waren bei der Denkmalsegnung mit dabei. Musikalisch umrahmt wurde der Festakt von einer Abordnung der Militärmusik Niederösterreich.

Nach dem Einmarsch der Standarten und der anschließenden Meldung an den militärisch Höchstanwesenden folgten die Ansprachen der einzelnen Fest- und Ehrengäste: „Viele Menschen aus der Region und damit Vorfahren des heutigen Infanterieregimentes haben hier ihren Dienst am Vaterland geleistet. Dass wir heute in Frieden und Freiheit leben können, können wir Menschen verdanken, die für andere da sind und Handschlagqualität haben“, so Mistelbachs Bürgermeister Dr. Alfred Pohl in seiner Ansprache. Brigadier Mag. Christian Habersatter rief vor allem die Bedeutung des Denkmals als Mahnmal in Erinnerung: „Denkmäler mahnen, klagen an, sind stille Wegweiser in eine bessere Zukunft und verhindern das Vergessen! Wir haben uns unserer Geschichte bewusst zu sein und die Erinnerung an die Vergangenheit in Vernunft zu behalten. Die Kriege haben Lücken hinterlassen und ihre Schicksale gelten als Mahnung und sollten uns auffordern, behutsam und überlegt zu handeln und unsere Werte der Demokratie und Freiheit zu erhalten!“ Die 3. Nationalratspräsidentin Mag. Karin Renner sprach „von einem wunderschönen, geschmacksvollen und gelungenen Denkmal an einem würdigen und schönen Platz!“

Im Anschluss an den Festakt folgte die Segnung des Denkmals und der Fahnenbänder durch Militärdekan Dr. Christian Rachlé, die wiederum an die angetretenen Verbände übergeben wurden, sowie die Überreichung von Orden an Persönlichkeiten, die für ihre Verdienste um die Wiederrichtung des Denkmals – sei es durch persönlichen Einsatz oder durch eine finanzielle Spende – geehrt wurden.

Zum Denkmal:
Das Denkmal wurde am 22. Juni 1958 erstmals durch die „Kameradschaft ehemaliger 84er“, die Vorgängerorganisation des heutigen „84er-Schützenkorps“, in der Alleegasse als Denkmal für die gefallenen Soldaten des Ersten Weltkrieges gesegnet. Aufgrund der Straßenverbreiterung wurde es vor gut zehn Jahren abgerissen, die einzelnen Elemente wurden daraufhin am Bauhof zwischengelagert. Aufgrund der Initiative des „Traditionsschützenkorps des ehemaligen k.u.k. Infanterieregimentes Nr. 84 Freiherr von Bolfras“, einer Nachfolgeorganisation der „Kameradschaft ehemalige 84er“, deren Ziel die Aufarbeitung der militärischen Tradition dieses Infanterieregimentes ist, konnte es nun wiedererrichtet werden und wurde am Freitag, dem 29. Juni, also 60 Jahre nach der erstmaligen Errichtung in der Alleegasse, neuerlich gesegnet.

Infanterieregiment Nr. 84 „Freiherr von Bolfras“:
Das k.u.k. Infanterieregiment Nr. 84 „Freiherr von Bolfras“ wurde 1882 aufgestellt und war mit 110.000 gemusterten Mann das stärkste Regiment der Monarchie. Regimentsinhaber war Arthur Freiherr von Bolfras, Namensgeber der Mistelbacher Bolfraskaserne. Arthur Bolfras wurde 1838 geboren, war auf der Militärakademie in Wiener Neustadt und durchlief vom Leutnant bis zum Generaloberst im Jahr 1916 als höchsten Grad alle militärischen Stationen. 1889 wurde er mit der Leitung der Militärkanzlei des Kaisers betraut und war dessen Adjutant. Später wurde Arthur Freiherr von Bolfras zum Inhaber des Infanterieregimentes 84 ernannt, ehe er 1922 in Baden verstarb. Heute ist das Regiment durch das Bundesministerium für Landesverteidigung als wehrpolitisch relevanter Verein anerkannt und offizieller Traditionstruppenkörper des KSE. Kommandant des Traditionsschützenkorps des ehemaligen k.u.k. Infanterieregimentes Nr. 84 „Freiherr von Bolfras“ ist Major in Tradition Ing. Dominik Scholz, der sich bei allen, die an der Wiederrichtung dieses Denkmals, dass an die Gefallenen des Ersten Weltkrieges erinnern soll, bedankte. Denn nur wer die Vergangenheit kennt und die Lehren daraus zieht, wird in Zukunft jene Fehler vermeiden, die in der Vergangenheit passiert sind…

Nähere Informationen:
Internet: www.ir84.at

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