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Aktuelles vom niederösterreichischen Arbeitsmarkt

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10. März 2022

Der Arbeitsmarkt in Niederösterreich war auch Ende Februar stabil und erholte sich vergleichsweise besser als in vielen anderen Bundesländern. Noch sind keine Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf den niederösterreichischen Arbeitsmarkt spürbar. Vor dem Hintergrund der gegenseitig verhängten Sanktionen ist jedoch eine Abschwächung der konjunkturellen Entwicklung zu erwarten.

Im Februar lag die Beschäftigung mit einem Plus von 2,9% deutlich über dem Vorjahreswert und bereits um 3,7% (absolut 22.500) über dem Vorkrisenniveau des Jahres 2019. Die Arbeitslosigkeit ist in allen wichtigen Branchen weiterhin rückläufig und die niederösterreichischen Unternehmen suchen vermehrt nach Arbeitskräften und Lehrlingen. „Die Arbeitslosenquote in Niederösterreich lag Ende Februar mit 7,3% auf dem niedrigsten Stand seit Februar 2008 und um 1,6%-Punkte unter dem Vorkrisenniveau. Niedriger war die Arbeitslosenquote in Niederösterreich zuletzt im Februar 1990 mit 6,9%. Niederösterreich ist somit nach wie vor der ´Jobmotor` am österreichischen Arbeitsmarkt“, geben Arbeitsmarkt-Landesrat Dr. Martin Eichtinger und der Landesgeschäftsführer des AMS Niederösterreich, Sven Hergovich, bekannt.

Ende Februar 2022 waren insgesamt 50.022 Personen arbeitslos vorgemerkt – ein Minus von 26,9% im Vergleich zu Februar 2021 und ein Minus von 16,8% im Vergleich zum Februar 2019. Rechnet man die Schulungsteilnehmerinnen und -teilnehmer dazu, waren in Niederösterreich gegenüber Februar 2021 mit 59.460 um 18.188 oder 23,4% weniger Personen beim AMS gemeldet. „Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Vergleich zum Vorjahresmonat um -39% zurückgegangen. Das ist insbesondere Folge der gezielten Maßnahmen und Projekte zur Unterstützung von Langzeitarbeitslosen, die wir in Niederösterreich gemeinsam mit den Sozialpartnern und dem AMS und SMS erfolgreich gesetzt haben“, sagt Landesrat Dr. Martin Eichtinger und ergänzt: „Die Zahl der offenen gemeldeten Stellen zeigt deutlich, dass die Nachfrage seitens der Wirtschaft groß ist – daher ist es wichtig, gezielt in jeden Menschen zu investieren und ihn arbeitsmarktfit zu machen.“

Lichtblick im Kampf gegen Langzeitarbeitslosigkeit:
„Bei der Langzeitarbeitslosigkeit konnte der Bestand seit Ausbruch der Pandemie im Frühjahr 2020 unter das Vorkrisenniveau vom Februar 2019 gesenkt werden. Damit ist Niederösterreich das Bundesland mit dem stärksten Rückgang (-8%). Mit knapp 9.400 Personen ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen aber immer noch sehr hoch, daher bleibt auch in diesem Jahr der Kampf gegen die Langzeitarbeitslosigkeit das wichtigste Ziel des AMS Niederösterreich“, analysiert Sven Hergovich.

Starke Nachfrage nach Arbeitskräften:
Der niederösterreichische Wirtschaftsmotor brummt und nach wie vor suchen Niederösterreichs Betriebe deutlich mehr Arbeitskräfte als im Vorjahr. Allein im Monat Februar wurden den 22 AMS-Geschäftsstellen 8.346 offene Stellen gemeldet, ein Plus von 35,3% (absolut +2.175) gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt liegt der Bestand an gemeldeten offenen Stellen mit 18.830 um 72,4% über dem Niveau des Vorjahres.

Mit der raschen und konsequenten Vermittlungstätigkeit durch die Beraterinnen und Berater des AMS Niederösterreich konnten im Februar 6.205 offene Stellen mit geeigneten Arbeitssuchenden besetzt werden. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies ein kräftiges Plus von 42,8%.

Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach Geschlecht, Alter und Branchen:
Sowohl Frauen (-15,7% bzw. -3.888 gegenüber Februar 2019) als auch Männer (-17,6% bzw. 6.194), Jugendliche (-24,1% bzw. -1.318), Personen im Haupterwerbsalter (-19,4% bzw. -6.213) und auch der Großteil der älteren Arbeitskräfte ab 50 (-11,3% bzw. -2.551) profitieren vom deutlichen Rückgang der Arbeitslosigkeit. Lediglich bei Personen im Alter ab 60 Jahren stieg die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Februar 2019 um 510 oder 16%.

Der Rückgang gegenüber dem Vorkrisenniveau betrifft aber auch alle maßgeblichen niederösterreichischen Branchen. Im Handel (-1.663) und vor allem im Baubereich (-1.590) fällt die Arbeitslosigkeit durch die gute Auslastung der Betriebe viel geringer aus, als noch vor der Krise. Der drittstärkste Rückgang gegenüber Februar 2019 ergibt sich zurzeit Bereich Gebäudebetreuung und Arbeitskräfteüberlassung (insgesamt -1.172) sowie der Warenproduktion (-1.076). Selbst im niederösterreichischen Gast- und Hotelleriegewerbe lag Ende Februar 2022 die Zahl der vorgemerkten Arbeitslosen um -1.019 unter dem vergleichbaren Wert von 2019 (-20,1%).

Wie schaut es nun im Bezirk Mistelbach aus?
„Im Bezirk Mistelbach liegt die Arbeitslosigkeit mit derzeit 2.184 Personen so niedrig wie zuletzt 1995 also vor 27 Jahren“, so AMS-Geschäftsstellenleiterin Marianne Bauer. Mit der raschen und konsequenten Vermittlungsarbeit durch die Beraterinnen und Berater des AMS Mistelbach konnten allein im Februar 268 offene Stellen mit geeigneten Arbeitskräften besetzt werden. Das bedeutet gegenüber dem Vorjahr (Vorkrisenjahr) ein kräftiges Plus von 4,7%. „Besonders freut uns, dass die Zahl der Langzeitarbeitslosen weiter zurückgeht. Es ist auch unser Schwerpunkt, dass wir Personen, die schon länger dem Arbeitsmarkt fern sind, wieder in Arbeit bringen, dazu gibt es großzügige Unterstützungen für Betriebe, über die unser Service für Unternehmen gerne informiert“, betont die Leiterin des AMS Mistelbach.

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