06. April 2023
Die Arbeitslosigkeit in Niederösterreich geht bereits seit 25 Monaten in Folge zurück. Ende März 2023 waren 39.763 Personen beim AMS in Niederösterreich arbeitslos vorgemerkt. Um 2.065 oder 4,9% weniger als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Das ist österreichweit der stärkste relative Rückgang (-0,9%).
Inklusive Schulungsteilnehmerinnen und -teilnehmer befanden sich 48.955 Personen in Niederösterreich auf Jobsuche (-3,9% gegenüber dem Vorjahr).
Der Bestand an unselbständig Beschäftigten in Niederösterreich lag im März bei 654.000 Personen. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies eine Steigerung um 1,1%. Davon waren 291.000 Frauen (+1,4%) und 363.00 Männer (+0,8%). Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 5,7% und damit um 0,3%-Punkte unter dem Niveau des Vorjahres (Österreich: 6,2%).
„Trotz der wirtschaftlichen Schwäche und massiven Teuerung in den letzten Monaten hat sich der Arbeitsmarkt in Niederösterreich im ersten Quartal des Jahres 2023 gut entwickelt: Die Arbeitslosigkeit konnte um 6,7% sowie die Langzeitarbeitslosigkeit um satte 44,0% gesenkt werden. Besonders erfreulich ist der Rückgang bei den Älteren mit 11,3% sowie bei den Frauen mit 9,9%. Ebenso ging die Arbeitslosigkeit bei den Personen mit gesundheitlichen Vermittlungseinschränkungen überproportional mit 10% zurück“, freut sich Arbeitsmarkt-Landesrätin Susanne Rosenkranz.
„Die Stellenbesetzung konnten in den ersten drei Monaten um 9,9% gesteigert werden. Von den 22.150 freien Stellen, die mit einer passenden Arbeitskraft besetzt werden konnten, war der überwiegende Teil als Vollzeitstellen ausgeschrieben. Im heurigen Jahr haben die Beraterinnen und Berater des AMS Niederösterreich den arbeitsuchenden Kundinnen und Kunden bereits 193.672 Vermittlungsvorschläge gemacht. Außerdem konnten insgesamt 27.572 Jobsuchende ihre Arbeitslosigkeit mit einer Arbeitsaufnahme beenden“, erklärt AMS Niederösterreich-Vizechefin Sandra Kern.
Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach Geschlecht, Alter, Branche und Region:
Sowohl Frauen (-7,3% bzw. -1.384) als auch Männer (-3,0% bzw. -681), Personen im Haupterwerbsalter (-2,6% bzw. -554) und auch der Großteil der älteren Arbeitskräfte ab 50 (-10,5% bzw. -1.830) profitieren vom Rückgang der Arbeitslosigkeit im März 2023. Von niedrigem Niveau aus hat die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen (+10,0% bzw. +319) zugenommen.
Der Rückgang der Arbeitslosigkeit betrifft alle maßgeblichen niederösterreichischen Branchen. Im Handel (-601) und im Bereich Gesundheits- und Sozialwesen (-387) fällt die Arbeitslosigkeit deutlicher geringer aus. Der drittstärkste Rückgang gegenüber März 2022 ergibt sich in der Warenproduktion (-226), gefolgt vom Bereich der Gebäudebetreuung und Arbeitskräfteüberlassung (-200) sowie der öffentlichen Verwaltung (-168).
Das Gros der Regionen Niederösterreichs verzeichnet weiterhin einen Rückgang der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahr. Spitzenreiter sind die niederösterreichischen Bezirke Hollabrunn (-13,2%), Baden (-10,9%), Korneuburg (-9,3%), Neunkirchen (-7,7%) und Gänserndorf (-7,7%).
Langzeitarbeitslosigkeit bleibt große Herausforderung:
12,7% aller arbeitslosen Personen in Niederösterreich suchen bereits ein Jahr oder länger einen Job. Das sind in Summe 5.031 Personen in Niederösterreich. Diese Zahl ist so niedrig wie zuletzt im Jahr 2014.
„Die Langzeitarbeitslosigkeit in Niederösterreich konnte im Vergleich zum Vorjahr um beinahe die Hälfte gesenkt werden. Niederösterreich zählt damit ganz klar zu den Top-Performern in Österreich. Trotzdem gestaltet sich unsere Vermittlungsarbeit zwischen Arbeitskräften und offenen Jobs zunehmend schwierig. Mehr als die Hälfte aller langzeitarbeistlosen Personen in Niederösterreich haben Vermittlungseinschränkungen wie gesundheitliche Probleme. Die Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit bleibt daher weiter ganz oben auf unserer Agenda“, so AMS Niederösterreich-Vizechefin Sandra Kern.
2023: Weiter starke Arbeitskräftenachfrage:
Die niederösterreichischen Unternehmen suchen weiterhin nach Arbeitskräften. Ende März 2023 waren mit 18.931 freien Stellen um -6,1% und damit etwas weniger als vor einem Jahr gemeldet. Ein so hohes Stellenangebot wie in den letzten Monaten hat es in Niederösterreich noch nie gegeben.
Wie schaut es in Mistelbach aus?
„Die Arbeitslosigkeit ist in Mistelbach weiter zurückgegangen und unser Saisonarbeitslosen finden wieder auf den Arbeitsmarkt zurück. So haben wir um 6,5% weniger Vorgemerkte als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Einen Anstieg an Vorgemerkten haben wir bei den Jugendlichen unter 25 Jahren, da sind 53,6% mehr als noch im Vorjahr,“ bemerkt Marianne Bauer, die Geschäftsstellenleiterin in Mistelbach und ergänzt: „Umso wichtiger ist es daher, dass wir die Betriebe und die jungen Erwachsenen zusammenbringen. Daher ist es wichtig, dass wir die Lehrstellenmesse am 19. April gemeinsam mit der Arbeiterkammer und der Wirtschaftskammer in den Raumen der Wirtschaftskammer abhalten.“
Die schwache Konjunktur sorgt in einigen Bundesländern bereits für einen leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit. „In Niederösterreich beträgt der Rückgang im Vergleich zum Vorjahr noch -4,9%. Im Arbeitsmarktbezirk Mistelbach konnte die Arbeitslosigkeit um -6,5% sowie die Langzeitarbeitslosigkeit um satte -43,6 % gesenkt werden", so Geschäftsstellenleiterin Marianne Bauer.
Die Bilanz für das erste Quartal 2023 fällt für die Geschäftsstellenleiterin Marianne Bauer grundsätzlich positiv aus: „Von den 716 freien Stellen, die mit einer passenden Arbeitskraft besetzt werden konnten, war der überwiegende Teil als Vollzeitstellen ausgeschrieben. Im heurigen Jahr haben die Beraterinnen und Berater des AMS Mistelbach den arbeitsuchenden Kundinnen und Kunden bereits 9.315 Vermittlungsvorschläge gemacht. Außerdem konnten insgesamt 1.120 Jobsuchende ihre Arbeitslosigkeit mit einer Arbeitsaufnahme beenden.“