09. März 2023
Die Arbeitslosigkeit in Niederösterreich geht nun bereits seit 24 Monaten in Folge zurück. Ende Februar waren 47.053 Personen beim AMS in Niederösterreich arbeitslos vorgemerkt. Um 2.969 oder 5,9% weniger als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Das ist österreichweit der stärkste relative Rückgang (Österreich: -2,9%). Inklusive Schulungsteilnehmerinnen und -teilnehmern befanden sich 56.507 Personen in Niederösterreich auf Jobsuche (-5,0% gegenüber dem Vorjahr).
Der Bestand an unselbständig Beschäftigten in Niederösterreich bleibt auf Rekordniveau. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Wert um 1,2% auf 644.000 Personen gestiegen. Davon waren 289.000 Frauen (+1,4%) und 355.00 Männer (+1,0%).
Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 6,8% und damit um 0,5%-Punkte unter dem Niveau des Vorjahres (Österreich: 7%). „Die Arbeitslosigkeit geht seit 24 Monaten in Folge zurück. Die Arbeitslosigkeit von Frauen konnte im Februar mit 9,2% mehr als doppelt so stark reduziert werden wie jene der Männer. Überproportional ist bei den Frauen der Rückgang in der Gruppe der 50+. Das ist ein erfreuliches Zeichen nach den schwierigen vergangenen Jahren und es zeigt auch, dass wir auf die richtigen Maßnahmen setzen“, so Dr. Arbeitsmarkt-Landesrat Martin Eichtinger und die stellvertretende Landesgeschäftsführerin des AMS Niederösterreich Sandra Kern. „Insbesondere der Rückgang der Gruppe über 50 von -10,9 Prozent zeigt, dass die gemeinsamen Maßnahmen bei den Menschen angekommen sind. Dabei waren etwa die regionalen Jobprojekte, die wir in den vergangenen fünf Jahren noch besser auf den Bedarf in den Regionen zugeschnitten haben, maßgebliche Stützen für Arbeitssuchende. Der Rückgang der Arbeitslosen über 50 in den Bezirken unterstreicht das. Spitzenreiter ist hier Baden mit -17,2 Prozent“, ergänzt der Arbeitsmarkt-Landesrat.
Trotz dieser erfreulichen Entwicklung liegt z.B. die Erwerbsbeteiligung der Frauen weiterhin mit 80% klar unter jener der Männer (82%). „Solange eine Gleichstellung von Männern und Frauen am Arbeitsmarkt nicht erreicht ist, hat das Arbeitsmarktservice das Ziel, jobsuchende Frauen verstärkt zu unterstützen. 2023 werden wir mindestens 52% an arbeitsmarktpolitischen Fördermitteln für Frauen aufwenden. Das sind rund 110,83 Millionen Euro“, betont die AMS Niederösterreich-Vizechefin.
Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach Geschlecht, Alter, Branche und Region:
Sowohl Frauen (-9,2% bzw. -1.937) als auch Männer (-3,6% bzw. -1.032), Personen im Haupterwerbsalter (-3,4% bzw. -882) und auch der Großteil der älteren Arbeitskräfte ab 50 (-10,9% bzw. -2.197) profitieren vom Rückgang der Arbeitslosigkeit. Bei den Jugendlichen ging die Arbeitslosigkeit hingegen im Vergleich zum Vorjahr um 110 oder 2,7% etwas nach oben.
Der Rückgang betrifft alle maßgeblichen niederösterreichischen Branchen. Im Handel (-652) und im Bereich Gesundheits- und Sozialwesen (-494) fällt die Arbeitslosigkeit deutlicher geringer aus. Der drittstärkste Rückgang gegenüber Februar 2022 ergibt sich in der Warenproduktion (-368), gefolgt vom Bereich der Gebäudebetreuung und Arbeitskräfteüberlassung (-346) sowie der Gast- und Hotelleriegewerbe (-258).
Der Großteil der Regionen Niederösterreichs verzeichnet weiterhin einen starken Rückgang der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahr. Spitzenreiter sind die niederösterreichischen Bezirke Baden (-14,4%), Mödling (-10,8%), Hollabrunn (-10,6%), Bruck an der Leitha (-9,5%) und Gänserndorf (-9,5%).
Langzeitarbeitslosigkeit bleibt große Herausforderung:
Aktuell sind 5.241 Personen in Niederösterreich langzeitarbeitslos (rund 63% sind Männer). Konsequente Vermittlungsarbeit und maßgeschneiderte Förderprogramme des AMS in Kooperation mit dem Land und den Sozialpartnern unterstützten den Rückbau der Langzeitarbeitslosigkeit um 44,2% (-4.156) im Vergleich zum Vorjahr. Rund jeder/jede zehnte Kunde/Kundin ist allerdings bereits mehr als ein Jahr beim AMS Niederösterreich arbeitslos vorgemerkt. Der Kampf gegen Langzeitarbeitslosigkeit bleibt daher ganz oben auf der Agenda des AMS Niederösterreich.
2023: Bereits 16.000 Arbeitsaufnahmen und 14.500 freie Stellen besetzt
Die niederösterreichischen Unternehmen suchen weiterhin nach Arbeitskräften. Ende Februar 2023 waren mit 18.997 freien Stellen um -2,7% und damit nur geringfügig weniger als vor einem Jahr gemeldet. Ein so hohes Stellenangebot wie in den letzten Monaten hat es in Niederösterreich noch nie gegeben.
Im heurigen Jahr haben die Beraterinnen und Berater des AMS Niederösterreich den arbeitssuchenden Kundinnen und Kunden bereits 65.460 Vermittlungsvorschläge gemacht. 14.476 freie Stellen konnten mit einer passenden Arbeitskraft besetzt werden. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies ein Plus von 12,1%. Insgesamt 15.986 Jobsuchende konnten ihre Arbeitslosigkeit mit einer Arbeitsaufnahme beenden.
Arbeitsmarktlage in Mistelbach:
Die Arbeitslosigkeit im Bezirk Mistelbach ist mit 2.030 weiterhin auf sehr niedrigem Niveau. Gegenüber Februar 2022 bedeutet das wieder einen Rückgang um 7,1% (oder 154 Personen).
Niederösterreichweit ist die Zahl der arbeitslosen Frauen aktuell mit -9,2% deutlich stärker gesunken als jene der Männer (3,6%). Im Bezirk Mistelbach ging die Zahl der arbeitslosen Frauen um 13,3 % auf 763 Personen zurück. Trotz dieser erfreulichen Entwicklung liegt z.B. die Erwerbsbeteiligung der Frauen in Niederösterreich weiterhin mit 80% klar unter jener der Männer (82%).
„Aktuell sind 213 Personen im Arbeitsmarktbezirk Mistelbach langzeitarbeitslos. Konsequente Vermittlungsarbeit und maßgeschneiderte Förderprogramme des AMS in Kooperation mit dem Land und den Sozialpartnern unterstützten den Rückbau der Langzeitarbeitslosigkeit um 48,4% (-200) im Vergleich zum Vorjahr. Der Kampf gegen Langzeitarbeitslosigkeit bleibt daher ganz oben auf der Agenda des AMS Mistelbach“, weiß Marianne Bauer, die Geschäftsstellenleiterin des AMS Mistelbach.
Die Unternehmen im Bezirk suchen weiterhin nach Arbeitskräften. 491 freie Stellen konnten mit einer passenden Arbeitskraft besetzt werden.
Insgesamt 636 Jobsuchende konnten in den ersten beiden Monaten dieses Jahres ihre Arbeitslosigkeit mit einer Arbeitsaufnahme beenden.