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Arbeitsmarkt von den Folgen des Ukraine-Krieges noch verschont und weiterhin stabil

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07. April 2022

Die Auswirkungen der Corona-Krise auf den niederösterreichischen Arbeitsmarkt scheinen vorläufig überwunden und negative Folgen der Sanktionen im Zuge des Einmarsches Russlands in der Ukraine noch nicht spürbar. Der niederösterreichische Arbeitsmarkt befindet sich weiterhin auf Erholungskurs. Nach wie vor steigt die Beschäftigung in Niederösterreich kräftig an, die Arbeitslosigkeit ist rückläufig, auch die Zahl der Langzeitarbeitslosen sinkt ungebrochen. „Mit einer 6%igen Arbeitslosenquote verzeichnen wir gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang von 2,4%. Ein Ergebnis, das wir zuletzt im Hochkonjunkturjahr 2008 erreichen konnten“, so Arbeitsmarkt-Landesrat Dr. Martin Eichtinger und der Landesgeschäftsführer des AMS Niederösterreich, Sven Hergovich.

„Wir haben eine gute Ausgangslage, um die großen Herausforderungen zu meistern, die der Krieg in der Ukraine und die Sanktionen gegenüber Russland nach sich ziehen können“, so Dr. Eichtinger und Hergovich weiter.

Ende März lag die Beschäftigung mit 652.000 wieder nicht nur deutlich über dem Vorjahreswert (+3,6% oder 22.000 Personen), sondern auch deutlich über dem Vorkrisenniveau vom März 2019 (+4,5% oder 28.200). Ende des 1. Quartals waren insgesamt 41.828 Personen arbeitslos – ein Minus von 28,3% im Vergleich zum Vorjahr und ein Minus von knapp 20% im Vergleich zum März 2019. Auch die Zahl der Personen, die bereits ein Jahr und länger auf Jobsuche sind, ist rückläufig: Mit einem Minus von 14,2% (auf in Summe 8.685) im Vergleich zum Vorkrisenniveau der mit Abstand stärkste Rückgang österreichweit (Österreich: +6,7%).

Krieg in der Ukraine: erwartbare Folgen am NÖ Arbeitsmarkt
Russland und die Ukraine stellen vor allem für die metallverarbeitende Industrie und die Maschinenindustrie aber auch für den Handel wichtige Exportmärkte dar. Insgesamt gehen rund 1,5% aller NÖ Exporte in diese Regionen. Im ersten Halbjahr 2021 (letztverfügbare Werte) hat der Wert der Ausfuhren der NÖ Betriebe in diese beiden Länder rund 170 Millionen Euro betragen. „Das Land Niederösterreich arbeitet auf Hochtouren, um die vertriebenen Ukrainerinnen und Ukrainer bestmöglich zu versorgen und rasch zu integrieren. Aber nicht nur die Verwaltung des Landes ist tätig, insbesondere die vielen Freiwilligen und Hilfsorganisationen leisten seit Wochen Beeindruckendes. Gemeinsam werden wir auch diese herausfordernden Zeiten bewältigen“, so Landesrat Dr. Martin Eichtinger.

Derzeit sind die Effekte des Krieges und der Sanktionen gegenüber der russischen Föderation am Arbeitsmarkt aber noch nicht spürbar, mittelfristig wird sich das ändern. Aktuell sind sieben vom Krieg vertriebene Ukrainerinnen und Ukrainer bei den 22 AMS-Geschäftsstellen in Niederösterreich vorgemerkt. Die gesetzliche Voraussetzung für eine Anmeldung beim AMS ist die polizeiliche Registrierung und der Besitz eines Ausweises für Vertriebene, der den Zugang zum Arbeitsmarkt erlaubt. „Wir sind gut vorbereitet, um die Betroffenen so rasch wie möglich zu unterstützen. Sobald sie Zugang zu unseren Services haben, werden wir ihre Kompetenzen erheben, ihnen Deutschkurse und andere benötigte Schulungen ermöglichen und sie auf freie Stellen vermitteln“, erklärt AMS Niederösterreich-Chef Sven Hergovich. Um in einem NÖ Unternehmen arbeiten zu können, müssen die Arbeitgeber für die Ukrainerinnen und Ukrainer eine Beschäftigungsbewilligung beim AMS beantragen.

Erfolge im Kampf gegen Langzeitarbeitslosigkeit:
Bei der Langzeitarbeitslosigkeit konnte der Bestand seit Ausbruch der Pandemie im Frühjahr 2020 unter das Vorkrisenniveau vom März 2019 gesenkt werden. Damit ist Niederösterreich das Bundesland mit dem stärksten Rückgang (-14,2%). Intensive Betreuung und Vermittlung stehen im Zentrum der Aktivitäten im Kampf gegen Langzeitarbeitslosigkeit.

Im ersten Quartal dieses Jahres haben die AMS Niederösterreich-Beraterinnen und -Berater den arbeitsuchenden Kundinnen und Kunden bereits knapp 141.800 Vermittlungsvorschläge gemacht. Das sind um 21,1% mehr Vermittlungsvorschläge als zur gleichen Zeit des Vorjahres.

Insgesamt 28.345 Jobsuchende konnten heuer im ersten Quartal ihre Arbeitslosigkeit mit einer Arbeitsaufnahme beenden, um 6,5% mehr als im Vorjahr.

Starke Nachfrage nach Arbeitskräften:
Der starke Personalbedarf der NÖ Wirtschaft hält weiter an. Allein im Monat März wurden den 22 AMS-Geschäftsstellen 9.233 offene Stellen gemeldet, ein Plus von 20% (abs. +1.539) gegenüber dem Vorjahr. 7.245 freie Stellen konnten besetzt werden. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies ein Plus von 12,5%.

Die Arbeitsmarktlage in Mistelbach:
Intensive Betreuung und Vermittlung stehen im Zentrum der Aktivitäten im Kampf gegen Langzeitarbeitslosigkeit. Im ersten Quartal dieses Jahres haben die AMS Mistelbach-Beraterinnen und -Berater den arbeitsuchenden Kundinnen und Kunden bereits über 7.660 Vermittlungsvorschläge gemacht. Das sind um 69,2% mehr Vermittlungsvorschläge als zur gleichen Zeit des Vorjahres. „Gegenüber März 2021 konnte die Zahl der Langzeitarbeitslosen im Bezirk um 47,9% gesenkt werden“, bemerkt die Leiterin des AMS Mistelbach Marianne Bauer und ergänzt: „Wir konnten gegenüber dem Vormonat die Zahl der Arbeitssuchenden um 400 Personen reduzieren und freuen uns, dass die sofort verfügbaren offenen Stellen mit einem Plus von 14,9% weiter steigen.“

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