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Arbeitsmarktsituation in Zeiten der Corona-Krise

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02. April 2020

Die von der Corona-Virus-Pandemie ausgelöste Entwicklung hat massive Auswirkungen auf den niederösterreichischen Arbeitsmarkt! Erstmals seit drei Jahren ist die Zahl der arbeitslosen Personen in Niederösterreich wieder gestiegen. Sie lag Ende März bei 78.440, und damit um 26.376 über dem Vorjahreswert. „In den ersten beiden Märzwochen ist die Arbeitslosigkeit gegenüber Februar dieses Jahres saisonbedingt noch um -5.682 oder -9,6% zurückgegangen. Mitte März kam dann die Trendwende. Innerhalb von nur 16 Tagen stieg die Arbeitslosigkeit in Niederösterreich um beinahe 25.000 Personen (oder +47%). Das ist die höchste Zahl an Arbeitslosen seit 1945“, analysiert AMS Niederösterreich-Geschäftsführer Sven Hergovich und ergänzt: „Das ist auch der stärkste Zuwachs seit 1945 in einer so kurzen Zeit. Das ist eine enorme Herausforderung für das AMS Niederösterreich. Wir setzen alles daran, dass Arbeitslose in dieser schweren Zeit trotz Rekordarbeitslosigkeit pünktlich und so rasch wie möglich zu ihrem Geld kommen!“

Arbeitsmarktentwicklung nach Personengruppen und Branchen:
Der Anstieg in Niederösterreich lag Ende März 2020 im Vergleich zum Vorjahr bei 50,7% (Österreich +65,7%). Der Anstieg der Arbeitslosigkeit betrifft Frauen und Männer in etwa gleichem Ausmaß und alle Altersgruppen. Allerdings ist er bei den Jugendlichen mit +84% deutlich stärker, als bei den Älteren über 50 (+32%).

Bei Personen mit ausländischer Staatsbürgerschaft (+7.717 oder +70% auf 18.756) stieg die Arbeitslosigkeit stärker als an als bei InländerInnen (+45%).

Nach Branchen zeigten sich Ende März die größten Anstiege an vorgemerkten Arbeitslosen gegenüber dem Vorjahr in der Beherbergung und Gastronomie (+6.270 oder 139%) sowie in der Baubranche (+4.233 oder 86%).

Starker Einbruch auch am Stellenmarkt:
Die Arbeitsaufnahmen sind im März im Vorjahresvergleich um 4.612 (oder -37%) auf 8.070 gesunken; ebenso sind der Stellenzugang (-25,7%) und die Stellenbesetzungen (um -42% auf 3.764) zurückgegangen.

Situation in Mistelbach:
„Auch bei uns hat sich die Lage ab Mitte März zugespitzt! So ist die Arbeitslosigkeit rasant angestiegen, wir haben in der ersten Märzhälfte noch ein Minus von 9,2% gegenüber dem Vorjahr gehabt, doch dann ist die Zahl um 33,8% gestiegen. Dies ist der höchste Bestand seit mehr als zehn Jahren“, bemerkt die Leiterin des AMS Mistelbach Marianne Bauer. Insgesamt ergibt sich so ein Zuwachs von 41,3% gegenüber dem Vorjahr, über 900 Personen mehr sind somit beim AMS gemeldet. Einige Wiedereinstellung sind nicht zustande gekommen.

Bei den Betrieben setzen sehr viele auf Kurzarbeit und hoffen so, ihre MitarbeiterInnen zu halten und sie nicht kündigen zu müssen.

Die MitarbeiterInnen des AMS Mistelbach arbeiten auf Hochdruck, um alle Anträge zu bearbeiten und die Auszahlungen so zeitnah wie möglich zur Anweisung zu bringen. Die Anträge auf Kurzarbeit werden zentral vom AMS Niederösterreich erledigt – die Vorprüfung erfolgt in den regionalen Geschäftsstellen und wird dann weitergeleitet. Ein Team von AMS-MitarbeiterInnen wurde nun extra für die Berechnung und Abrechnung abgestellt, um auch hier eine rasche Bearbeitung zu ermöglichen. „Wir ersuchen unsere KundInnen von Urgenzen abzusehen und die Unterlagen nur einmal zu schicken. Unsere Postkanäle gehen derzeit über und es kommt oft zu mehrfach Einbringungen, die die Bearbeitung erschweren und ein enormer Mehraufwand sind. Wir arbeiten hier alle auf Hochdruck, um die Anliegen zu beantworten. Termine gibt es derzeit keine, die KundInnen werden von den AMS-MitarbeiterInnen informiert, sobald wir wieder in einen Regelbetrieb übergehen können“, so die AMS-Leiterin.

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