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Aus ausrangiertem Windkraftturm wurde zeitgenössisches Kunstwerk

Copyright StadtGemeinde Mistelbach

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01. Juni 2017

Für die schöne, langgezogene Kellergasse ist Mistelbachs einwohnerstärkste Ortsgemeinde Lanzendorf bekannt. Seit Samstag, dem 20. Mai, ist die Ortschaft mit dem „Horizontalturm“, einem zeitgenössischen Objekt der landesweiten Aktion „Kunst im öffentlichen Raum“, um eine weitere Attraktion reicher. Das Kunstwerk ist eine begehbare konische Röhre – ein ausgemustertes Teilstück eines Turmes einer ehemaligen Windkraftanlage mit rund 20 Metern Länge und einem Durchmesser von rund drei Metern –, in die fünf kreisrunde Löcher ausgeschnitten wurden, um dem Besucher einen Blick ins Weinviertel und die umliegende Landschaft zu ermöglichen. Im Inneren des Kunstwerkes sind Bilder der Künstlerin Magdalena Frey zu sehen. In Vertretung von Landeshauptfrau Mag. Johanna Mikl-Leitner wurde der „Horizontalturm“ von Wirtschaftskammer-Vizepräsident Landtagsabgeordneten Mag. Kurt Hackl feierlich bei passenden windigen Wetterverhältnissen eröffnet.

Zum Kunstwerk:
Im Zuge eines Wettbewerbs wurden eine Aussichtsplattform, ein Ausstellungsraum sowie ein markantes Zeichen in der Landschaft gesucht. Diese umfangreiche wie fordernde Aufgabe löste der deutsche Künstler Ingo Vetter auf beeindruckende Weise, indem er den Turm eines ausrangierten Windrads zum Ausstellungsraum für die Fotocollagen der lokalen Künstlerin Magdalena Frey umfunktionierte.

Als Symbol heutiger, technologisch nachhaltiger Effizienz ragen die Windkraftanlagen in den umliegenden Hügeln vertikal in den Himmel. Ingo Vetter legte eines dieser 24 Meter langen konischen Rohre horizontal in die Landschaft und befreite es damit von seinem ehemaligen Zweck. Als begehbare Röhre ließ der Künstler insgesamt fünf kreisrunde Fenster mit einem Durchmesser von je einem Meter in die metallene Hülle schneiden, die den Blick in die Landschaft des umliegenden Weinviertels freigeben.

Eine ungewöhnliche Sicht auf das Leben im Weinviertel zeigen auch die sieben Fotocollagen der Filmemacherin und Fotografin Magdalena Frey, die als permanente Ausstellung im „Horizontalturm“ zu sehen sind. Sie verbindet eigene Aufnahmen mit Bildmaterial von Freunden und Interessierten zu dichten Bildkompositionen, die gleichsam wie ein Brennglas das Leben in der Region fokussieren.

Mit dem „Horizontalturm“ gesellt sich ein weiteres Kunstwerk der landesweiten Aktion „Kunst im öffentlichen Raum“ zu den bereits vielfach in anderen Ortsgemeinden vorhandenen Kunstwerken wie der Blume am Paukerspitz in Hüttendorf oder dem Tausammler in Frättingsdorf hinzu, die allesamt mit der Realisierung der Kulturlandschaft in Paasdorf in den 1990er Jahren ihren Beginn hatten. „Mistelbach gilt daher zu Recht als Vorreiter der „Kunst im öffentlichen Raum“ im Weinviertel“, hob Kulturstadtrat Klaus Frank in seiner Rede hervor.

In Vertretung von Landeshauptfrau Mag. Johanna Mikl-Leitner durfte Wirtschaftskammer-Vizepräsident Landtagsabgeordneter Mag. Kurt Hackl das Kunstwerk feierlich eröffnen, für den sich Mistelbach in den letzten beiden Jahrzehnten zu der Kunst- und Kulturhauptstadt des Weinviertels entwickelt hat: „In Mistelbach ist man im Bereich Kunst und Kultur tief verwurzelt mit traditioneller Volkskultur wie den über 300 Jahre alten Hauerumzug von dem sich der Bogen bis hin zur Hochkultur mit dem nitsch museum spannt. Eine dieser Sparten ist die „Kunst im öffentlichen Raum“, wo man als Besucher bei allen Objekten eingeladen wird, mit dem Kunstwerk und dem jeweiligen Künstler in Dialog zu treten.“

Ingo Vetter:
Ingo Vetter wurde 1968 in Bensheim in Deutschland geboren, lebt und arbeitet in Bremen. Er ist bildender Künstler und arbeitet mit Skulpturen, Fotografie und Installationen. Er unterrichtet als Professor für Bildhauerei an der Hochschule für Künste Bremen mit einem besonderen Fokus auf künstlerische Materialien und Produktion in der Globalisierung.

Magdalena Frey:
Magdalena Frey wurde 1963 in Graz geboren, lebt und arbeitet in Ladendorf. Seit 1985 arbeitet sie fotografisch und produziert seit 2008 Kurzfilme. Ihre Arbeiten waren u.a. im Austrian Cultural Forum, New York (2007), im Künstlerhaus Wien (2009) und im Museumszentrum Mistelbach (2008 und 2011) zu sehen. 1999 erhielt sie u.a. den Anerkennungspreis für bildende Kunst des Landes Niederösterreich.

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