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Bayreuth Walküre im nitsch museum Mistelbach

Fotocredit: Bayreuther Festspiele/Enrico Nawrath

27. September 2021

Der Universalkünstler Prof. Hermann Nitsch wurde von den Bayreuther Festspielen eingeladen, im Sommer 2021 eine konzertante Version von Richard Wagners „Die Walküre“ szenisch zu begleiten. Nitsch hat für jeden der drei Akte eine umfangreiche Malaktion konzipiert. Ein großer Teil der bei den drei Aufführungen am Grünen Hügel in Bayreuth entstandenen Werke wird in der Ausstellung „Hermann Nitsch – BAYREUTH WALKÜRE“ ab Sonntag, dem 10. Oktober, im nitsch museum Mistelbach erstmals zu sehen sein. Ein Mitschnitt der Generalprobe komplettiert die Schau.

„Wagner hat mich mein ganzes Leben fasziniert. Wegen dieser wunderbaren, schwelgerischen, sinnlichen Musik, die den Klang über die Melodie hinaus zum Blühen bringt. Die Kunst war schon in ihren ersten Auftrittsformen mit dem Kult, der Religion und dem Gesamtkunstwerk verbunden. Und Wagner ist der Freileger des Gesamtkunstwerks. Er hat es zum Aufleuchten gebracht“, so Prof. Hermann Nitsch.

Alle drei Akte der „Walküre“ wurden von einer in sich geschlossenen Malaktion begleitet, bei der die Partitur mithilfe von zehn Malassistentinnen und -assistenten Szene für Szene in leuchtende Farben transformiert wurde. Pro Aufführung wurden bis zu 1.000 Liter Farbe verschüttet.

Bei dieser Inszenierung in Bayreuth verschmolzen zwei Giganten des Gesamtkunstwerkes. „Es ist nicht so, dass ich eine Inszenierung aufbaue, die der Walküre entspricht, sondern ich führe eine Malaktion durch, die wohl indirekt mit der farbenprächtigen, breit ausladenden Musik von Richard Wagner zu tun hat. Die liebe zu Wagners Musik hat mich immer berauscht. Die Malvorgänge sollen wie Musik sein. Klänge werden zu Farben und die Partitur von Wagner lockt mich in die Auswahl meiner Farben“, erklärt der Aktionskünstler.

Die daraus entstandenen Boden- und Wandschüttbilder sind die Basis für eine Gesamtinstallation, die ab Oktober 2021 in der Ausstellungshalle in Mistelbach zu sehen ist. „Obwohl ursprünglich nicht daran gedacht war direkt auf die Oper einzugehen, bewirkt die Gewalt und Pracht der Musik, dass meine theatralisch verstandene Aktionsmalerei doch auf die Musik direkt bezugnimmt. Der Beginn des ersten Aktes, das Gewitter, wird sich mit blauen, grünen und violetten Farben, die verschüttet und von den Bühnenwänden rinnen werden, übermitteln. Die Vermählung von Sieglinde und Siegmund wird die Farbe der Blutschande, die Farbe Rot sprudeln und fließen lassen. Im zweiten Akt wird die Todesverkündung durch Brünnhilde strahlende helle, weiße Farben verlangen. Bei der Tötung Siegmunds werden wieder rote und vielleicht sogar schwarze Farben eingesetzt werden. Beim dritten Akt wird das Motiv des Feuers nach Orange-, Gelb- und Rottöne verlangen. Unsere Farben werden noch mit hellster Beleuchtung unterstützt werden“, so Prof. Nitsch weiter.

Zudem zeigt die Ausstellung Einblicke in die Aufführung aus Bayreuth. Die raumübergreifende Installation im nitsch museum versteht sich als Vorbote auf das 6-Tage-Spiel in Prinzendorf, welches im Juli 2022 stattfinden wird.

Öffnungszeiten:

Dienstag bis Sonntag:

von 10.00 bis 17.00 Uhr

(an Feiertagen auch montags)

Letzter Einlass: 16.30 Uhr

Wintersperre:

Dezember und Jänner


Nähere Informationen:

nitsch museum

Waldstraße 44-46

2130 Mistelbach

Tel.: 02572/20719

E-Mail: info@nitschmuseum.at

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