16. November 2023
Eine Gruppe der Klasse 2AK der BHAK/BHAS Mistelbach organisierte zusammen mit ihrer Lehrerin Mag. Astrid Tröstl heuer erstmals den Climathon in Mistelbach. Dieser fand als Climathon Weinviertel zeitgleich auch in Wolkersdorf und drei Wochen vorher in Deutsch-Wagram und Gänserndorf statt. Der „Climathon“ ist eine internationale Bewegung mit aktiver Bürgerinnen- und Bürgerbeteiligung und fungiert als Innovationstreiber zu klimarelevanten Herausforderungen. Im Zuge der Veranstaltungen diskutierten und erarbeiteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Kleingruppen Projekte für ihre Stadt rund das Thema ,,Lebendige Oasen‘‘. Für das Konzept aller vier Veranstaltungen zeichnet sich Nathalie Aubourg verantwortlich.
Der Climathon Mistelbach fand am Freitag, dem 10. und Samstag, dem 11. November, statt und dauerte mit einer kurzen Nachtruhe etwa 24 Stunden. In drei Arbeitsmodulen wurden teilweise spielerisch und vor allem kreativ an Lösungen für die ,,Lebendige Oase‘‘ Mistelbach gearbeitet. Am Freitag startete die Veranstaltung um 16.30 Uhr und es wurde bis tief in die Nacht gearbeitet. Katrin Aiterwegmair führte als Moderatorin die Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch das Programm. Fachliche Inputs brachten Mag. Johannes Selinger von der KLAR! Mistelbach – Wolkersdorf, Stefan Streicher von der Stadtgemeinde Wolkersdorf und natürlich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein. Aus den erträumten Visionen vom Freitag wurden Schritt für Schritt handfeste Konzepte für umsetzbare Projekte. Es ging dabei um die Erhaltung der Lebensqualität in Mistelbach und die Schaffung von Wohlfühloasen vor allem im Hinblick auf die Veränderungen, die der Klimawandel in den nächsten Jahren mit sich bringen wird.
Am Ende der zwei Ideenfindungstage wurden drei Projekt-Konzepte einer Jury und den anderen Gruppen vorgestellt:
Ein Team aus acht Personen entwickelte das Konzept „OASIS – Wohlfühlort am Wasser“: Dabei geht es um die Schaffung eines Parks, der eine zugängliche Wasserfläche bietet. Vorgesehen sind verschiedene Ruhezonen mit Sitzgelegenheiten, Nasch(h)ecken, Bäume und Pergolen für Schatten und Wetterschutz, ein Trinkbrunnen, Insektenhotels und Hecken als Lebensräume für Kleintiere.
Ein Team aus sieben Personen beschäftigte sich mit einem Baumkonzept für die Oberhoferstraße und stellte das Projekt unter den Titel „Wer einen Baum pflanzt, macht das Leben wertvoller“: Die Oberhoferstraße war früher eine Straße mit zahlreichen Bäumen an beiden Seiten der Fahrbahn. Unter Berücksichtigung der momentanen Gegebenheiten und Leitungen hat die Gruppe eine einseitige Baumbepflanzung von der Milchkammer bis zur Ortsausfahrt vorgeschlagen.
Das dritte Team mit sechs Mitgliedern machte sich Gedanken rund um den Veranstaltungsort selbst. Unter dem Titel „Klimafitte HAK/HAS Mistelbach“ wurden fünf Maßnahmen für die Schule entwickelt, um auch dieses Gebäude bzw. den Außenbereich zur Wohlfühloase zu machen und Anpassungen an den Klimawandel vorzunehmen. Das größte und gleichzeitig herausforderndste Anliegen ist die Beschattung der Ostseite des Gebäudes, das besonders von Überhitzung betroffen ist. Ein Fassadenbegrünungskonzept, diverse Sitzgelegenheiten im Outdoorbereich, ein Wasserbrunnen und eine Photovoltaik – Anlage sind ebenfalls Teil des Konzepts.
Die eifrigen Schülerinnen und Schüler der BHAK/BHAS Mistelbach haben vor der Veranstaltung, mit relativ kurzer Vorlaufzeit, den ersten Mistelbacher Climathon auf die Beine gestellt. Die HAK/HAS Mistelbach ist heuer Klimaschule der KLAR! Mistelbach – Wolkersdorf. In vielen zusätzlichen Unterrichtseinheiten bereiteten sie sich auf dieses besondere Event vor, organisierten das Sponsoring sowie die Bewerbung der Veranstaltung und gestalteten die Arbeitsräume um bestmögliche Rahmenbedingungen für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu schaffen. Von ihren Sponsoren erhielten sie Getränke, Lebensmittel für Abendessen, Frühstück und Knabbereien für Zwischendurch. Neben der Organisation haben alle auch ihre Ideen in die Kleingruppen eingebracht und waren mit großem Engagement dabei. Die bunte Mischung aus Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowohl von den Altersgruppen her als auch von den beruflichen Hintergründen hat diese Veranstaltung besonders spannend und bereichernd für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer gemacht. Besonders schön ist, dass Umweltstadträtin Martina Pürkl nicht nur im Vorfeld zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen hat, sondern auch als Vertreterin der StadtGemeinde Mistelbach aktiv mitgearbeitet hat und alle Projekte mit ihrem Hintergrundwissen begleitet hat.