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Dank einer Kooperation dreier Rotary-Clubs: Frauenhaus Mistelbach mit moderner Küche ausgestattet

Copyright StadtGemeinde Mistelbach (v.l.n.r.): Bürgermeister Erich Stubenvoll, Andrea Schneider vom Rotary Club Wien-Albertina, Kolping-Präsidentin Mag. Christine Leopold vom Rotary Club Wien-Albertina, Ing. Karl Keider vom Rotary Club Weinviertel-Marchfeld, Leiterin des Frauenhauses Mistelbach Claudia Fath-Kuba, Beate Keider vom Rotary Club Weinviertel-Marchfeld, Mag. Daniel Spornitz vom Rotary Club Wien-Gloriette, Dr. Harald Beber als Präsident vom Rotary Club Weinviertel-Marchfeld sowie Rita Niedermayer vom Rotary Club Wien-Gloriette

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22. Mai 2025

Gewalt gegen Frauen und Kinder kennt viele Facetten und reicht von Beschimpfungen und Bedrohungen über Demütigungen und Unterdrückungen bis hin zu körperlichen Übergriffen oder das Einfordern von sexuellen Handlungen. Umso wichtiger ist es, dass es in solchen Fällen Anlaufstellen wie das Mistelbacher Frauenhaus gibt, wo sich von Gewalt betroffene Frauen mit ihren Kindern hinwenden können. Dank eines Schulterschlusses dreier Rotary-Clubs konnte die Wohnsituation vor Ort nun ein Stück weit verbessert werden, indem am Mittwoch, dem 22. Mai, eine hochmoderne, neue Küche an die Bewohnerinnen und Mitarbeiterinnen des Mistelbacher Frauenhauses offiziell übergeben wurde, die die drei Klubs im Rahmen eines Gemeinschaftsprojektes finanziert haben.

„Für uns ist dies heute ein historischer Moment“, unterstrich Frauenhaus-Leiterin Claudia Fath-Kuba. „Denn so viele Männer wie heute waren noch nie auf einmal bei uns im Frauenhaus.“ Die nunmehrige Übergabe der neuen, hochmodernen Küche stellt für die Frauen eine deutliche Verbesserung der Lebenssituation dar. „Für uns ist dies Luxus pur. Es ging alles unglaublich schnell von statten und auch auf alle Bewohnerinnen wurde beim Einbau der neuen Küche Rücksicht genommen“, betont Fath-Kuba. „Es ist schön zu sehen, was so eine tolle Küche auch für die Gemeinschaft ausmacht“, ergänzt eine der Mitarbeiterinnen im Frauenhaus.

Möglich wurde die großzügige Küchenspende aufgrund eines Kooperationsprojektes mehrerer Rotary-Clubs, nämlich des Rotary-Clubs Weinviertel-Marchfeld gemeinsam mit dem Rotary-Club Wien-Albertina und dem Rotary-Club Wein-Gloriette. „Wir freuen uns sehr, heute hier sein zu dürfen und nun diese tolle Küche übergeben zu dürfen. Für uns als kleiner Club ist es ein großes Projekt, das hier umgesetzt wurde“, führte Rotary-Präsident Dr. Harald Beber stellvertretend für alle drei Rotary-Clubs aus. Möglich wurde die Anschaffung der neuen Küche auch durch die großzügige Unterstützung von Kolping Österreich mit Mag. Christine Leopold an der Spitze, die selbst Rotary-Mitglied ist, und im ganz speziellen durch die Familie Ing. Karl und Beate Keider. „Karl Keider hat sich sofort des Projektes angenommen und zu einem rotarischen Projekt gemacht. Ohne ihn würde dies hier alles nicht geben, ihm gebührt der meiste Dank“, so der Rotary-Präsident.

Über das Frauenhaus Mistelbach:
Das Mistelbacher Frauenhaus ist eines von insgesamt sechs Frauenhäusern in Niederösterreich und das einzige im Wein- und Waldviertel. „Dass es bei uns ein Frauenhaus gibt, ist genau genommen nichts positiv Besonderes. Eigentlich ist es beschämend, dass es im Jahr 2025 immer noch ein Frauenhaus braucht“, brachte es Bürgermeister Erich Stubenvoll auf den Punkt. „Umso bemerkenswerter ist es, dass sich alle drei Rotary-Clubs zusammengeschlossen und des Themas der Anschaffung einer neuen Küche verschrieben haben. Man kann damit die Problematik zwar nicht lösen, aber Unrecht und damit verbunden auch das Leben hier zumindest ein wenig erträglicher machen.“

Das Mistelbacher Frauenhaus bietet insgesamt sieben von Gewalt betroffenen Frauen und deren Kindern die Möglichkeit, unbürokratisch und schnell eine Wohnmöglichkeit, Schutz und Unterstützung zu bekommen, um den Gewaltkreislauf zu unterbrechen und in Ruhe zu überlegen, wie das Leben für sie und ihre Kinder weitergehen soll. „Aktuell ist das Haus bis auf den letzten Platz gefüllt, sodass weitere Frauen derzeit leider nicht mehr zu uns kommen können“, so die Leiterin des Hauses Claudia Fath-Kuba. Maximal ein Jahr lang dürfen Frauen mit ihren Kindern hier leben.

Im Frauenhaus begleiten und beraten qualifizierte Mitarbeiterinnen die Frauen im Entscheidungsprozess und am Weg in ein selbstbestimmtes, gewaltfreies Leben. Auch alle Kinder, die mit ihren Müttern in ein Frauenhaus fliehen, haben direkt oder indirekt Gewalt erlebt und sind in einer schwierigen Situation. Für sie gibt es im Frauenhaus ebenfalls professionelle Unterstützung. Und dank einer großen Wohneinheit im Erdgeschoß dürfen auch Frauen mit Söhnen, die älter als 14 Jahre sind, hier leben.

Das Mistelbacher Frauenhaus gibt es seit dem Jahr 1991, Träger ist Kolping Österreich als Dachorganisation, wo seinerzeit Pater Martin Bauer, SDS maßgeblich an der Gründung beteiligt war. Die katholische Frauenbewegung war ein weiterer Mitbegründer.

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