19. April 2018
Aufgrund von Bestattungen und Grabbeigaben lässt sich der Glaube an ein Leben nach dem Tod im Alten Ägypten bis in die Zeit der Vorgeschichte zurückverfolgen. Mit dem Beginn der Hochkultur, den neu entwickelten Organisationsstrukturen und der Urbanisierung des Lebens erfolgte auch eine Änderung des Totenkultes: Die Versorgung der Toten, die in Gräbern für die Ewigkeit ruhen sollten, wurde genau geregelt, Texte belegen komplexe Seelenvorstellungen, Jenseitsräume wurden neu definiert. Letztere spiegeln sich auch in der jeweiligen Grabarchitektur der verschiedenen Epochen wider. Durch Mumifizierung und magische Sprüche sollte der Zerfall des Körpers wie eine Gefährdung der Seele im Totenreich verhindert werden. Schrittmacher des Totenkultes war über Jahrtausende das ägyptische Königtum mit seinem solaren Auferstehungsglauben und den damit verbundenen Gottheiten. Im Zentrum dieses Glaubens stand der täglich wiederkehrende und somit unsterbliche Sonnengott Re, mit dem sich die Verstorbenen identifizierten. Re wird durch die Kraft der Regenerationsgottheit Osiris ergänzt. Zusammen bilden sie die ewigen, natürlichen Kreisläufe des Lebens ab. In einem weiteren Vortrag im Rahmen der Ausstellung „Faszination PYRAMIDEN“ am Donnerstag, dem 19. April, im MAMUZ Museum Mistelbach widmet sich der Vortragende Dr. Wolfgang Wettengel dem „Jenseitsglauben der Ägypter“! Beginn ist um 18.00 Uhr.
Dr. Wolfgang Wettengel:
Dr. Wolfgang Wettengel wurde 1954 geboren und studierte Ägyptologie, Ethnologie und Mittelalterliche Geschichte in München mit anschließender Promotion in Heidelberg. Er war langjähriger Lehrbeauftragter für kulturwissenschaftliche Fächer an der Fachhochschule in Landshut und hatte die wissenschaftliche Leitung der großen Tourneeausstellung „Tutanchamun – Sein Grab und die Schätze“ über. Dr. Wolfgang Wettengel veröffentlichte zahlreiche Aufsätze und Buchpublikationen, darunter eine Untersuchung des literarischen Papyrus d’Orbiney mit der Überlieferung der Erzählung von den beiden Brüdern aus der Zeit der 19. Dynastie. Ferner baute er die durch den Tourismus gefährdete Sargkammer des pharaonischen Kunsthandwerkers Sennedjem aus der Zeit Ramses II. nach, die derzeit in der Ausstellung „Faszination Pyramiden“ zu sehen ist.
Nähere Informationen und Anmeldung:
MAMUZ Museum Mistelbach
Waldstraße 44-46
2130 Mistelbach
Tel.: 02572/20719
E-Mail: anmeldung@mamuz.at
Internet: www.mamuz.at