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Der Rückbau der Arbeitslosigkeit in Niederösterreich setzt sich fort

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08. Juli 2020

Seit dem historischen Höchststand der Arbeitslosigkeit im April hat sich der Anstieg im abgelaufenen Monat neuerlich gegenüber dem Vorjahr verlangsamt. Im Juni lag die Zahl der Arbeitslosen in Niederösterreich mit 64.224 um 10,2% unter dem Monat Mai, aber immer noch um 19.547 bzw. 43,8% über dem Niveau des Vorjahres (im April betrug der Anstieg noch 70%; Anm.d.Red.). Damit verzeichnete Niederösterreich nunmehr den geringsten Anstieg aller Bundesländer. Rechnet man die Schulungsteilnehmer dazu, waren in Niederösterreich im Juni gegenüber dem Vorjahresmonat mit 72.131 um 18.474 oder 34,4% mehr Personen beim AMS Niederösterreich registriert (im April waren es noch 54%; Anm.d.Red.).

NÖ Arbeitsmarkt nimmt wieder Fahrt auf:
„Die Steigerung bei den Arbeitsaufnahmen unserer Kundinnen und Kunden zeigt, dass sich die Entspannung der Krisensituation auch im Juni fortsetzt. So liegen die Arbeitsaufnahmen in den letzten zwei Monaten mit knapp 20.000 um bereits 80% über den Vergleichswerten des Vorjahres“, erklärt der Landesgeschäftsführer des AMS Niederösterreich, Sven Hergovich. Darüber hinaus besitzen insgesamt 2.700 Jobsuchende eine Einstellzusage ihres Dienstgebers, das sind – natürlich auch „Corona bedingt“ – um die Hälfte mehr als im Vorjahr.

Rückgang nach Geschlecht, Alter und Branchen:
Der Rückgang der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vormonat betraf Frauen (-9,9%) und Männer (-10,4%) in etwa gleichem Ausmaß und auch alle Altersgruppen. Erfreulicherweise war er bei den Jugendlichen mit -15,9% stärker als bei den Erwachsenen (-9,5%).

Diese Entwicklung betraf auch alle Branchen, die stärksten Rückgänge konnte man mit -2.034 in der Beherbergung und der Gastronomie, in der Arbeitskräfteüberlassung (-1.374), in der Baubranche (-923) sowie im Handel (-884) verzeichnen.

Rückgang der Arbeitslosigkeit gegenüber Mai auch in allen Bezirken:
Gegenüber dem Vormonat ist die Arbeitslosigkeit Ende Juni in allen NÖ Bezirken weiter zurückgegangen; in 10 der 22 AMS-Bezirke war der Rückgang stärker als 10%, in Horn und in Scheibbs mit 20% am Stärksten.

Bei Personen mit ausländischer Staatsbürgerschaft (-2.341 oder -14,1% auf 14.323) sank die Arbeitslosigkeit (relativ) stärker als an als bei Inländern (-4.936 oder -9% auf 49.901). „Auch wenn die Arbeitslosenzahlen in sämtlichen Arbeitsmarktbezirken sinken, werden uns die Folgen der aktuellen Wirtschaftskrise noch lange beschäftigen“, erklärt Hergovich.

Positive Signale auch am Stellenmarkt:
Die schrittweise Entspannung für den niederösterreichischen Arbeitsmarkt macht sich auch am Stellenmarkt bemerkbar: Die niederösterreichischen Betriebe haben dem AMS im Juni mit knapp 4.900 freie Stellen genauso viele Stellen zur Besetzung gemeldet, wie im Vormonat. Insgesamt stehen somit dem AMS Niederösterreich 10.560 freie Stellen zur Besetzung zur Verfügung, um 242 (oder 2,3%) mehr als im Mai. „Darüber hinaus konnten im Juni von den AMS Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit 4.042 um 11% (absolut 401) mehr offene Stellen besetzt werden, als ein Monat zuvor“, zeigt sich AMS NÖ-Landesgeschäftsführer erfreut.

Mistelbach:
„Auch bei uns im Bezirk hat sich einiges getan, die Zahl der Arbeitslosen ist im Juni um ca. 200 Personen auf 2.651 gesunken. Trotz alldem haben wir gegenüber dem Vorjahr noch immer einen Anstieg von knapp 47%. Besonders stark ist die Zahl der Jugendlichen unter 25 Jahren angestiegen, hier haben wir einen Zuwachs von 117%. Die Steigerung bei den Arbeitsaufnahmen unserer Kundinnen und Kunden zeigt, dass sich die Entspannung der Krisensituation auch im Juni fortsetzt. So liegen die Arbeitsaufnahmen in den letzten zwei Monaten mit knapp 747 um bereits 72,5 % über den Vergleichswerten des Vorjahres“, so die Leiterin des AMS Mistelbach Marianne Bauer und ergänzt: „Zwar ist die Zahl der sofort verfügbaren Stellen gesunken (um 21,1%), dafür schauen wir in die Zukunft und können einen Zuwachs der offenen Stellen von mehr als 127% verzeichnen. Leider ist bei den Lehrstellen der Rückgang noch sehr hoch und wir hoffen, auch hier wieder Betriebe zu finden, die Lehrlinge ausbilden werden!“

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