28. Juni 2018
Im gesamten Euro-Raum setzt sich das hohe Wirtschaftswachstum fort. Die robuste Entwicklung des internationalen Umfeldes schlägt sich in einer starken Ausweitung der Exporte nieder, von der die heimische Sachgüterindustrie profitiert. Zur derzeit guten wirtschaftlichen Stimmung trägt auch die Lage auf dem Arbeitsmarkt bei. Dies führte auch Ende Mai zu erfreulichen Arbeitsmarktdaten in Niederösterreich.
In Niederösterreich standen Ende Mai 46.578 Arbeitslose bei den AMS-Geschäftsstellen in Vormerkung. Dies entspricht einem Minus von 6.793 Personen oder 12,7% gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres und das ist nicht nur die prozentmäßig höchste Abnahme im Jahr 2018, sondern die höchste seit März 2007. In Summe waren Ende Mai 57.011 Menschen entweder arbeitslos vorgemerkt oder in Schulungsmaßnahmen des AMS Niederösterreich (-10,3%). Die (geschätzte) Arbeitslosenquote im Mai 2018 sank in Niederösterreich gegenüber dem Vorjahr um 1,1%-Punkte auf 6,9% (Österreich: 7,1%) und somit etwa auf das Niveau von vor fünf Jahren. „Der Mai brachte in allen Teilbereichen eine weitere Entspannung auf dem niederösterreichischen Arbeitsmarkt. Von Jänner bis Mai dieses Jahres haben die AMS NÖ-Berater den arbeitsuchenden Kunden bereits über 225.300 Vermittlungsvorschläge gemacht und somit die Konjunkturchancen für die vorgemerkten Arbeitslosen voll genutzt. Das sind um 24% mehr Vermittlungsvorschläge als zur gleichen Zeit des Vorjahres. Und der Erfolg kann sich sehen lassen: So ist in Niederösterreich heuer bereits um 15,5% mehr Langzeitarbeitslosen (über 1 Jahr) bzw. um 8,8% mehr älteren Arbeitslosen der Wiedereinstieg ins Erwerbsleben gelungen als im gleichen Zeitraum des Vorjahres“, analysiert AMS NÖ-Chef Mag. Karl Fakler die aktuelle Arbeitsmarktlage.
Wie schon seit Monaten profitieren Männer von der derzeitigen Arbeitsmarktentwicklung etwas stärker (-4.330 oder -14,9%), aber auch bei den Frauen hat sich die Situation deutlich verbessert (-2.463 oder -10,2%).
Bei Inländern ging die Arbeitslosigkeit um 12,6% (auf 37.475), bei Personen mit ausländischer Staatsbürgerschaft um 13,2% (auf 9.103) zurück.
Die Zahl der arbeitslos vorgemerkten Jugendlichen ist im Vorjahresvergleich um 18,9% und damit weiterhin sehr deutlich gesunken (-1.003).
Bei den Älteren (50-Plus) konnte die Arbeitslosigkeit im Jahresvergleich um 7,6% (-1.469) auf 17.820 und bei den Personen mit gesundheitlichen Vermittlungseinschränkungen um 5,3% (-800) auf 14.378 gesenkt werden.
Sehr gute Beschäftigungssituation:
Die gute Konjunktur führt weiterhin zu Beschäftigungshöchstständen. Die hohe Beschäftigungsdynamik des Vorjahres verstärkte sich seit Beginn dieses Jahres abermals: Der Beschäftigtenstand lag im April in Niederösterreich bei 620.405 und wies – im Vergleich mit dem Vorjahr – eine Zunahme von 2,4% (+14.597 Personen) auf. Das ist der größte Anstieg der Beschäftigung seit Juli 1992. Auch im Mai 2018 rechnet das AMS Niederösterreich mit einem Anstieg von rund 14.000 auf insgesamt 626.000 Beschäftigungsverhältnisse.
Ein besonders starkes Beschäftigungsplus gibt es in der Altersgruppe 50-Plus mit 6,1% (absolut +10.205). Beim Beschäftigungszuwachs können Männer (+8.851 oder 2,6%) wieder stärker profitieren als Frauen (+5.746 oder 2,1%). Die Inländerbeschäftigung stieg im Vergleich zum Vorjahr nur geringfügig schwächer an (+6.700) als die der AusländerInnen (7.900).
Sehr erfreuliche Entwicklung am Stellenmarkt:
Die gute Konjunktur zeigt sich auch bei der Entwicklung der Zahl an gemeldeten offenen Stellen, die mit 11.866 um 36,3% über dem Vorjahreswert liegt. Auch auf dem Lehrstellenmarkt ist die wirtschaftliche Erholung sichtbar: So lag Ende Mai die Zahl der gemeldeten offenen Lehrstellen um 25% über dem Wert des Vorjahres (+127).
Was hat sich nun in Mistelbach getan?
Auch in der Bezirkshauptstadtzeigt sich der positive Niederösterreich-Trend durch den Rückgang der Arbeitslosigkeit. Gab es im April noch über 2.000 vorgemerkte Arbeitslose, so sind diese im Mai mit 1.974 weiter gesunken. Gegenüber dem Vorjahr sogar um 12,1%. „Besonders bei den Jugendlichen konnten wir mit einem Minus von 26,6% gegenüber dem Vorjahr einen starken Rückgang verzeichnen“, freut sich die Leiterin den AMS Mistelbach Marianne Bauer! „Aber auch bei den Älteren ist die Zahl der Vorgemerkten annähernd gleichgeblieben.“
„Große Erfolge konnten wir bei der Akquirierung von offenen Stellen erzielen“, so Bauer weiter.“ So greifen weiter die Firmen auf die Dienste des AMS zurück und nutzen Jobbörsen und Vorauswahlen für die Stellenbesetzung. „Besonders bei Lehrstellen haben wir diesen Monat mehr sofort verfügbare Stellen gemeldet als Lehrstellensuchende. Durch die Vielzahl der gemeldeten offenen Stellen ist es uns auch gelungen, bei den Langzeitarbeitslosen anzusetzen und auch hier einen Rückgang der Vorgemerkten zu erzielen“, so Marianne Bauer weiter. Die Arbeitslosenquote im Bezirk liegt bei 6,1% (im Vergleich zu Niederösterreich mit 7,4%) und die Zahl der Beschäftigten ist um 1,2% gestiegen. Durch weitere Betriebsansiedlungen und den Ausbau der Autobahn ist der Bezirk näher zusammengerückt, wovon die Wirtschaft aber auch die Arbeitslosen profitieren.