Gleich direkt:

Hauptinhalt:

Ein Haus, das allen Anforderungen gerecht wird: Neue Verabschiedungshalle am Kirchenberg eröffnet

Copyright StadtGemeinde Mistelbach

Copyright StadtGemeinde Mistelbach

Copyright StadtGemeinde Mistelbach

Copyright StadtGemeinde Mistelbach

Copyright Josef Schimmer

Copyright Josef Schimmer

17. September 2020

„Strukturen verändern sich und diesen Herausforderungen muss man sich auch stellen!“ Mit diesen treffenden Worten leitete Stadträtin Andrea Hugl am Freitag, dem 11. September, die Eröffnungsfeierlichkeiten jenes für Mistelbach bedeutsamen Gebäudes ein, dass bei traumhaften Spätsommerwetter seiner Bestimmung übergeben wurde: die neue Verabschiedungshalle am Mistelbacher Kirchenberg. Hell, offen und lichtdurchflutet präsentiert sich das Gebäude und kann als multikonfessionelle Verabschiedungsstätte von allen Religionen gleichermaßen genutzt werden. Ein sanfter Farbton kombiniert mit einer Holzbauausführung sowie Tuffsteine auf der Hinterseite verleihen dem Innenraum ein einzigartiges Ambiente und fügen sich wunderbar in ein Gesamtensemble ein.

Rückblick:
Jahrelang hatte der Karner die Funktion einer Aufbahrungshalle in Mistelbach inne und als Haus für sämtliche Verabschiedungen gedient. Doch der Zahn der Zeit hat seine Spuren hinterlassen. „Der Karner war schon lange keine gute und adäquate Lösung mehr, weshalb eine nachhaltige Lösung für die Zukunft getroffen werden musste“, erklärte Bürgermeister Erich Stubenvoll.

So musste die Politik vor einigen Jahren eine Entscheidung fällen, was mit diesem geschichtsträchtigen Gebäude passieren soll. Eine Generalsanierung wurde ausgeschlossen, einerseits aufgrund des geringen Platzes, andererseits ist das Gebäude auch nicht barrierefrei.

„Will man mit der Zeit gehen, dann müssen auch Entscheidungen getroffen werden“, betonte Stadträtin Hugl. Und so fiel der Beschluss, eine neue Verabschiedungshalle zu errichten. Ausgeschlossen wurde damals ein Standort unmittelbar neben der Stadtpfarrkirche und mit dem Verkauf der sogenannten „Kieslingwiese“ war auch dieser Platz vom Tisch. So diel die Entscheidung auf den Standort bei der ehemaligen Gärtnerei und damit im Nahbereich des Friedhofes.

Unklar war man sich zunächst noch, wie die Ausführung der neuen Verabschiedungshalle sein sollte. „Soll es ein Prunkbau werden, oder ein einfaches, zweckmäßiges Gebäude? Denn es gab die einen, die meinten, dass jeder 1.000er an Mehrkosten zu viel ist und die die anderen, die meinten, dass etwas Ordentliches und auch Herzeigbares am Ende herauskommen soll“, so das Stadtoberhaupt.

Mitte 2017 wurde mit der Planung, Einreichung und den einzelnen Ausschreibungen begonnen. Nachdem die Arbeitsleistungen letztlich an regionale Firmen vergeben wurden, war im Juni 2019 Baubeginn. Ein Jahr später, im Juni 2020, wurde das Gebäude inkl. Vorplatz in der Gesamtgröße von rund 1.000 m² schließlich fertiggestellt.

Entstanden ist am Ende ein zweckmäßiger, offener Bau, der Wärme und Helligkeit ausstrahlt. Und Dank des groß angelegten Vorplatzes sowie der offenen Ausrichtung der neuen Verabschiedungshalle können zahlreiche Menschen bei Begräbnissen und Verabschiedung von Angehörigen teilnehmen. „Würdevoll Abschied nehmen, ist letztlich auch die wichtigste Voraussetzung, um mit der Trauer um den Verlust von nahen Angehörigen auch umgehen zu können. Eben ein Raum der Stille, der mit Stil und Bedacht gestaltet wurde“, unterstrich auch der seitens des Landes Niederösterreich anwesende Landtagsabgeordnete Bürgermeister Ökonomierat Ing. Manfred Schulz.

Lob und Dank von allen Festrednern:
Lobende Worte für ein mehr als gelungenes Projekt kam von allen Seiten. Bürgermeister Erich Stubenvoll sprach von einem „zweckmäßigen Gebäude für viele Generationen, wo man sich – sofern und so gut dies dem Anlass entsprechend möglich ist – auch wohl fühlt!“ Altbischof Dr. Michael Bünker von der Evangelischen Pfarrgemeinde A.B. bedankte sich vor allem bei der Stadtpolitik für die gewählte Namensbezeichnung einer Verabschiedungshalle, statt der Termini Aufbahrungs- oder Friedhofshalle. Mag. Fritz Wannerer von der Evangelikalen Freikirche wiederum ging auf die irdische Bedeutung eines solchen Gebäudes ein: „Ein Verabschiedungsraum wird immer ein Raum sein, wo sich die Vergänglichkeit immer und immer zeigen wird, ein Ort der Trauer und ein Ort der Frage nach dem warum! Doch bei aller Trauer möge dieser Raum auch immer ein Ort der Hoffnung auf die Auferstehung und ein Wiedersehen sein!“ Und Stadtpfarrer Pater Hermann Jedinger bedankte sich, dass so viele Religionsgemeinschaften der Eröffnung der neuen Verabschiedungshalle beiwohnten: „Wir haben oft unterschiedliche Ansichten von Gott, was an den langjährigen Traditionen der Religionen liegt. Aber ich glaube ohnedies an einen Gott, der größer und unvorstellbarerer ist, als alle unsere Vorstellungen gemeinsam!“

Ein besonderer Dank gilt allen, die an der Umsetzung der neuen Verabschiedungshalle mitgewirkt haben, ganz besonders Gerhard Koudela seitens der StadtGemeinde Mistelbach für die komplette Begleitung des Bauvorhabens sowie der Familie Johann für die perfekte Beratung während der gesamten Bauzeit. „Miteinander Spuren hinterlassen ist etwas Gemeinsames, gemeinsam Projekte realisieren ist etwas Verbindendes“, brachte es Stadträtin Hugl auf den Punkt.

Zum Seitenanfang springen