07. Dezember 2023
Um ein sichtbares Zeichen gegen Gewalt an Frauen zu setzen, hat das Frauenhaus Mistelbach und der Verein „Frauen für Frauen“ gemeinsam mit politischen Vertreterinnen und Vertretern am Donnerstag, dem 23. November, zwei Fahnen vor dem Mistelbacher Rathaus und dem Bezirksgericht Mistelbach gehisst. Denn jährlich findet von 25. November bis 10. Dezember die weltweite Kampagne „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ statt, um auf die vielen Morde, Mordversuche oder Gewaltausübungen an Frauen hinzuweisen.
Mit dem Aufruf „Frei leben ohne Gewalt“ hängt die blaue Fahne die nächsten 16 Tage vor dem Amtsgebäude, wo sie im Beisein von Bürgermeister Erich Stubenvoll, die Stadträte Roswitha Janka, Dr. Friedrich Brandstetter, Leo Holy, Michael Schamann und Gemeinderat Univ.-Prof. Dr. Hans-Georg Feichtinger gemeinsam mit den anwesenden Vertreterinnen und Vertretern einzelner Institutionen gehisst wurde. Auch die orangene Fahne für ein „Recht auf ein gewaltfreies Leben“ wurde feierlich gehisst.
Aktion gegen Gewalt an Frauen und Femizide
Der traurige Hintergrund: 2023 gab es in Österreich bereits 26 Femizide. „Ein Femizid bezieht sich auf die gezielte Tötung von Frauen aufgrund ihres Geschlechts. Es ist eine extreme Form der Gewalt gegen Frauen, bei der das Opfer allein aufgrund seiner Zugehörigkeit zum weiblichen Geschlecht angegriffen wird“, erklärt Manuela Kräuter vom Verein „Frauen für Frauen“.
Die meisten Morde, aber auch andere Formen von Gewalt an Frauen, passieren im Umfeld der Familie. Frauen und Mädchen brauchen bei Gewalterfahrungen die Möglichkeit, rasch und kostenlos Hilfe und Unterstützung in Anspruch nehmen zu können. Hier können Frauenberatungseinrichtungen einen Beitrag leisten.
Frauenhaus Mistelbach
Claudia Fath-Kuba, Leiterin des Frauenhauses Mistelbach, sagt: „Gewalt hört nicht von selbst auf, sondern nimmt oft an Häufigkeit und Schwere zu! Bei uns im Frauenhaus finden betroffene Frauen und Kinder ein sicheres Zuhause, solange bis sie wieder eigenständig leben können.“
Das Frauenhaus Mistelbach bietet Betroffenen eine geschützte und gesicherte Unterkunft. "Die Aufnahme in das Frauenhaus ist rund um die Uhr möglich. Das Team des Frauenhauses unterstützt die Bewohnerinnen bei der Analyse ihrer Situation und bei der Aufarbeitung der Gewalterfahrungen und bietet psychologische Betreuung für Kinder und Jugendliche an", so Mag. Sylvia Unger-Hochmeister vom Frauenhaus Mistelbach.
Verein „Frauen für Frauen“:
Frauen, die in schwierigen Situationen sind, finden bei „Frauen für Frauen“ kostenlose Unterstützung. Der Verein bietet als erste Anlaufstelle für Frauen in der Region psychosoziale Beratung, Psychotherapie, gerichtliche Prozessbegleitung, Bildungs- und Qualifikationsmaßnahmen und vieles mehr. Oft kommen Frauen zunächst aus anderen Gründen in die Beratung, finden aber im Laufe der Beratung den Mut, erstmals über ihre Erfahrungen mit Gewalt zu sprechen. Durch die anonyme, kostenlose und kompetente Beratung können sich gewaltbetroffene Frauen sicher fühlen und über Erlebtes sprechen. Eine individuelle Lösungsstrategie wird gemeinsam mit den Beraterinnen erarbeitet.
Kontakt:
Frauenhaus Mistelbach
Tel.: 02572 50 88
E-Mail: frauenhaus.mistelbach@kolping.at
Internet: www.kolping.at/sozialeinrichtungen/frauen-mit-kindern-in-not/frauenhaus-mistelbach
Verein Frauen für Frauen
Frauenberatungs- und Bildungszentrum Mistelbach
Franz-Josef-Str. 16, 2130 Mistelbach
Tel.: 02572 207 42
E-Mail: frauenberatung@frauenfuerfrauen.at
Internet: www.frauenfuerfrauen.at
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