19. August 2021
Das „Fallenbiegl-Marterl“, im Volksmund auch „Weißes Kreuz“ genannt, steht in Ebendorf an der Straße zwischen der Kapelle und der Bundesstraße 7, links vor der Brücke über die Umfahrung. Es wurde aus Dankbarkeit von Anna Maria und Ferdinand Fallenbiegl im Jahr 1882 errichtet. Anlass war die glückliche Heimkehr des Sohnes Ferdinand, des späteren Bürgermeisters von Ebendorf, aus dem bosnischen Feldzug des Jahres 1878, an dem er als Dragoner teilgenommen hatte.
Die Familie Fallenbiegl und nachfolgend Schneider haben sich stets um die Erhaltung des Marterls gekümmert. Es sind bisher zwei größere Renovierungen überliefert: 1964 von Eduard Kepler, dem späteren Volksschul-Direktor in Mistelbach. Seine Gattin Maria war eine geborene Fallenbiegl. 1984 im Rahmen eines Firm-Projektes von den Ebendorfer Burschen Leo Bloderer, Gottfried Seiser und Pepi Weiß. Zusätzlich noch deren Jahrgangs-Kollege Dieter Gröger aus Mistelbach, Enkelsohn von Maria und Eduard Kepler, und damit ebenfalls ein Nachfahre der Familie Fallenbiegl.
Im Jahre 2005 musste das Denkmal von Mitarbeitern der StadtGemeinde Mistelbach, unter ihnen der Ebendorfer Franz Graf, mit großer Sorgfalt ins Lot gerichtet werden.
Nach Abschluss der Straßenbauarbeiten für die Umfahrung Mistelbach hat der Dorferneuerungsverein Ebendorf eine Generalsanierung des „Fallenbiegl-Marterls“ beschlossen. Vier freiwillige Helfer – Gerhard Körbel, Dipl.-Ing. Manfred Kreutzer, Daniel Slawik und Georg Weiß – haben diese Arbeiten in mehreren Zeitabschnitten durchgeführt. Dipl.-Ing. Manfred Kreutzer und Daniel Slawik haben den alten Verputz entfernt und wichtige Elemente gesichert, wie beispielsweise das keramische Medaillon „Maria mit dem Kinde“ sowie die Gesimsprofile. Der neue Verputz wurde von Gerhard Körbel mit tatkräftiger Unterstützung von Georg Weiß im Herbst 2020 und – aufgrund der Witterung bzw. wegen der Corona-Pandemie – im Frühling 2021 aufgezogen. Mit sehr viel Fachwissen, Liebe zum Detail und zu seinem erlernten Handwerk hat Gerhard Körbel viele Tage lang immer einige Stunden damit verbracht, dem Marterl gleichsam einen neuen Spirit zu verleihen.
Großer Dank gilt auch den Firmen Dachdecker Gotsch aus Poysdorf, Raumausstatter Hammerbacher aus Wilfersdorf und Werbetechnik Hugl für ihr Entgegenkommen sowie allen freiwilligen Helferinnen und Helfern aus Ebendorf.