04. September 2025
Landesrätin Mag. Christiane Teschl-Hofmeister und die Geschäftsführerin des AMS Niederösterreich, Sandra Kern besuchten am Freitag, 29. August, das Frauen- und Mädchenberatungs- sowie das Bildungszentrum „FRAUEN FÜR FRAUEN“ in Mistelbach. Seit mehr als 35 Jahren setzt sich die Organisation im gesamten Weinviertel für die Rechte von Frauen und Mädchen ein – mit klarer Haltung, vielfältigen Angeboten und dem Ziel, weibliche Lebensrealitäten zu verbessern und Zukunftsperspektiven zu erweitern.
Vielfalt an Unterstützung vor Ort:
Die Gäste informierten sich über das breite Spektrum der Angebote von „FRAUEN FÜR FRAUEN“ im Weinviertel – von psychosozialer Beratung und Psychotherapie über arbeitsmarktpolitische Qualifizierungsprojekte bis hin zu Wohnmöglichkeiten für von Obdachlosigkeit oder Gewalt betroffene Frauen. Vorgestellt wurden auch gemeindebasierte Gewaltpräventionsprojekte für ältere Frauen sowie das ehrenamtliche Angebot „Mitgehen“, bei dem Frauen bei Behördenwegen begleitet und unterstützt werden. Diese Vielfalt zeigt: Feministische Praxis wirkt besonders stark, wenn sie direkt vor Ort ansetzt. „Niederösterreich verfügt über ein gut ausgebautes Netz an Beratungsstellen und Einrichtungen für Frauen mit unglaublich engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Noch wichtiger ist allerdings, dass sich jede einzelne Frau in Niederösterreich weiß, wohin sie sich im Krisenfall vertrauensvoll wenden kann, sei es, dass sie von Gewalt bedroht, von finanziellen Sorgen geplagt oder bei Erziehungsfragen und vielem mehr. Danke an das Team von Frauen für Frauen Mistelbach für ihre wertvolle Arbeit“, so Landesrätin Mag. Christiane Teschl-Hofmeister.
AMS als starke Partnerin:
Ein besonderer Schwerpunkt des Besuchs lag auf den arbeitsmarktpolitischen Projekten, die „FRAUEN FÜR FRAUEN“ in enger Kooperation mit dem AMS umsetzt. „AMS-geförderte Projekte wie FiT – Punktgenaue Qualifizierung und das FrauenBerufsZentrum leisten einen entscheidenden Beitrag, um die Erwerbssituation für Frauen zu verbessern“, betonte AMS Niederösterreich-Geschäftsführerin Sandra Kern. Im ersten Halbjahr 2025 ist 540 jobsuchenden Frauen aus dem Bezirk Mistelbach die Rückkehr ins Berufsleben gelungen. 271 Frauen sind von Jänner bis Juni in ein Schulungsprogramm eingestiegen.
Kinderbetreuung als Schlüssel zur Gleichstellung:
„FRAUEN-FÜR-FRAUEN“-Geschäftsführerin Manuela Kräuter hob die Bedeutung passender Rahmenbedingungen für ökonomische Unabhängigkeit hervor: „Wir sehen, dass viele Betriebe noch nicht die notwendige Flexibilität zeigen, wenn es um Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Frauen geht. Umso wichtiger ist, dass das Land Niederösterreich die Kinderbetreuung in den letzten Jahren stark ausgebaut hat. Notwendig wäre jetzt, auch in kleineren Gemeinden ausreichend flexible und wohnortunabhängige Angebote zu schaffen – etwa Zugang zu Kindergärten in der Nähe des Arbeitsplatzes.“
Ältere Frauen nicht vergessen:
Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Situation älterer Frauen im ländlichen Raum, die häufig von Armut, eingeschränkter Mobilität und Einsamkeit betroffen sind. „Hier braucht es nicht nur Unterstützung im Alltag, sondern auch gezielte Aufklärung und Präventionsarbeit zu Armut und Gewalt“, so Kräuter.
Ein bedeutendes Signal für das Weinviertel:
Der Besuch von Landesrätin Mag. Christiane Teschl-Hofmeister und AMS Niederösterreich-Geschäftsführerin Sandra Kern war ein wichtiges Zeichen der Anerkennung und eine Bestärkung für die Arbeit von „FRAUEN FÜR FRAUEN“, die seit über 35 Jahren für Gewaltschutz, ökonomische Unabhängigkeit, Gleichstellung und politische Bildung im Weinviertel eintritt.