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Halbjahresbilanz der Arbeiterkammer Mistelbach: Rund 10.000 Euro wurden für Überstunden nachgezahlt

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30. August 2018

Im 1. Halbjahr 2018 hat die Arbeiterkammer Bezirksstelle Mistelbach rund 898.000 Euro für Arbeitnehmer der Region erstritten. „Das umfasst zum einen die Steuerrückholaktion wie den Konsumentenschutz. Den größten Brocken macht jedoch naturgemäß unsere Hilfe bei Problemen am Arbeitsplatz oder in sozialrechtlichen Fragen aus“, so Arbeiterkammer-Bezirksstellenleiter Rudolf Westermayer. Insgesamt haben sich 2.410 Ratsuchende an die Bezirksstelle gewandt. „Das zeigt, wie wichtig wir als Anlaufstelle in allen Lebenslagen sind“, so Westermayer weiter. Dieses Profil habe man auch mit zahlreichen Veranstaltungen geschärft. „Vor allem die Kulturveranstaltungen und die Infoveranstaltung „AusBildung bis 18“ waren sehr gefragt“, bilanziert er die Vielzahl von Veranstaltungen, die von Arbeiterkammer-Experten im Bezirk durchgeführt werden.

Eine 38-jährige Büroangestellte war Bereichsleiterin in einem Handelsbetrieb. Sie wurde vom Dienstgeber gekündigt und während der Kündigungsfrist freigestellt. Sie wandte sich zur Überprüfung des Dienstvertrages und der Endabrechnung an die Bezirksstelle Mistelbach. Die Kontrolle der Experten kam zum Ergebnis, dass viele Überstunden nicht abgerechnet waren. Deshalb hat die Arbeiterkammer beim Dienstgeber interveniert und alle offenen Ansprüche eingefordert. „Der Dienstgeber zeigte sich sofort bereit, 5.268,74 Euro netto für die letzten sechs Monate zu zahlen. Er überwies auch den Betrag an die Dienstnehmerin. Jedoch hatten wir ein Jahr geltend gemacht und wir konnten auch beweisen, dass dies zeitgerecht geschehen ist“, berichtet Arbeiterkammer-Bezirksstellenleiter Rudolf Westermayer. Aufgrund einer Nachintervention wurden weitere 4.602,79 Euro nachgezahlt. „Dieser Erfolg war nur möglich, weil die Dienstnehmerin genaue Arbeitsaufzeichnungen geführt hatte. Leider ist es kein Einzelfall, dass große Handelskonzerne erst nach einer Intervention Überstunden nachzahlen“, so Westermayer.

Bilanz 1. Halbjahr 2018 – Bezirk Mistelbach:
Beratungen: 2.410
Im Arbeits- und Sozialrecht eingebracht: 526.743 Euro
Davon Insolvenzvertretung: 428.418 Euro
Für die Mitglieder insgesamt erreicht: 898.115 Euro

39,5 Millionen Euro für Beschäftigte in ganz Niederösterreich:
Landesweit hat die Arbeiterkammer Niederösterreich 78.000 Arbeitnehmern im ersten Halbjahr 2018 bei Problemen am Arbeitsplatz oder in sozialrechtlichen Fragen geholfen. „Wir haben mehr als 39 Millionen Euro für sie erkämpft“, so Arbeiterkammer Niederösterreich-Präsident und Österreichischer Gewerkschaftsbund Niederösterreich-Vorsitzender Markus Wieser. „Tausende Arbeitnehmer wandten sich heuer an die Arbeiterkammer Niederösterreich, nachdem ihnen der Arbeitgeber z.B. geleistete Überstunden nicht bezahlt hatte. 3.300 brauchten Unterstützung, nachdem ihre Firma in Insolvenz gegangen war“, so Wieser.

12 Stunden-Tag und 60 Stunden-Woche erhebliche Belastungen für die Arbeitnehmer: 
Häufig wenden sich Arbeitnehmer an die Arbeiterkammer-Experten, da ihnen monatelang, mitunter oft jahrelang, geleistete Arbeits- und Überstunden nicht ausbezahlt wurden. Erhebungen zu Folge wird jede fünfte Mehr- oder Überstunde weder bezahlt, noch gibt es dafür Zeitausgleich. „Hier wird den Arbeitnehmern mitunter sehr viel Geld vorenthalten. Und dass bei der Ableistung von Mehrstunden von Freiwilligkeit gesprochen wird, hat mit der Realität nichts zu tun und ist eine Verhöhnung der Arbeitnehmer“, sagt Wieser. Komme ein Beschäftigter dem Wunsch des Arbeitgebers nämlich nicht nach, müsse er natürlich mit Nachteilen rechnen, was bis zur Kündigung führen kann.

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