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Heuer höhere Winterarbeitslosigkeit als im Vorjahr

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08. Februar 2024

Ende Jänner waren 54.210 Personen beim AMS in Niederösterreich arbeitslos vorgemerkt und damit um 3.552 oder 7% mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Inklusive Schulungsteilnehmerinnen und -teilnehmer befanden sich 63.456 Personen in Niederösterreich auf Jobsuche (+6,5% gegenüber dem Vorjahr).

„Die Zahl der Jobsuchenden in Niederösterreich liegt nach wie vor klar unter dem bundesweiten Durchschnitt, der insgesamt ein Plus von 8,4% zeigt. Der niederösterreichische Arbeitsmarkt erweist sich weiterhin als robust. Mit den Maßnahmen, die wir im Rahmen unserer Regierungsklausur beschlossen haben, leisten wir einen wichtigen Beitrag, um den heimischen Arbeitsmarkt dynamisch zu gestalten. Die neuen Fördermaßnahmen des Landes Niederösterreich wurden entsprechend zielgerichtet angepasst, damit sie dem Bedarf des Arbeitsmarkts entsprechen“, so Arbeitsmarkt-Landesrätin Mag. Susanne Rosenkranz.

Der Bestand an unselbständig Beschäftigten in Niederösterreich lag im Jänner bei 639.000 Personen. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies ein gleichbleibendes Niveau. Davon waren 290.000 Frauen (+0,4%) und 349.000 Männer (-0,3%).

Die Arbeitslosenquote liegt in Niederösterreich aktuell bei 7,8% und 0,5%-Punkte über dem Wert im Vorjahr. Österreichweit beträgt die Arbeitslosenquote 8,1% (+0,6%-Punkte).

„Nachdem wir im Vorjahr die niedrigste Winterarbeitslosigkeit seit 2008 hatten, steigt diese im heurigen Jahr um 6,5%. Im Laufe des Jahres sollte sich diese Entwicklung verlangsamen. Insgesamt rechnen wir daher für das Jahr 2024 mit einem vermehrten Aufkommen von Arbeitslosigkeit (Plus 3,4%). Ebenso wird die Zahl der unselbständigen Beschäftigten mit Plus 0,6% nur verhalten im Vergleich zum Vorjahr steigen“, so Arbeitsmarkt-Landesrätin Mag. Susanne Rosenkranz und AMS Niederösterreich-Landesgeschäftsführerin Sandra Kern.

Entwicklung der Arbeitslosigkeit im Jänner:
Die Zahl der arbeitslosen Personen hat sowohl bei Frauen (+5,8% bzw. +1.126) als auch bei Männern (+7,8% bzw. +2.426) zugenommen.

Ältere Personen ab 50 Jahre weisen eine leichte Steigerung der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr auf (+0,2% bzw. +42). Bei den Jugendlichen bis 24 Jahre ist die Arbeitslosigkeit weiter deutlich höher als im letzten Jahr (+15,9% bzw. +765). Das Plus der Jobsuchenden im Haupterwerbsalter beträgt 10,2% bzw. 2.745.

Trotz steigender Gesamtarbeitslosigkeit nimmt die Zahl der Langzeitarbeitslosen in Niederösterreich bereits 29 Monate in Folge ab: Gegenüber Jänner des Vorjahres verzeichnet das AMS in Niederösterreich einen Rückbau der Langzeitarbeitslosigkeit um 9%. Bei den Frauen ist der Rückgang mit 14,5% im Vergleich zum Vorjahr besonders stark. Aktuell suchen 4.974 Personen ein Jahr oder länger einen Job.

Im Handel (+8,5% bzw. +695), in der Warenherstellung (+7,4% bzw. +339) sowie im Bausektor (+6,7% bzw. +607) steigt die Arbeitslosigkeit stark bzw. überproportional. Hingegen steigt die Arbeitslosigkeit in der öffentlichen Verwaltung (+3,0% bzw. +70), in den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (+4,2% bzw. +335) – hierzu zählt allen voran die Arbeitskräfteüberlassung – und im Gesundheits- und Sozialwesen (+4,3% bzw. +127) weniger stark als im Durchschnitt von Niederösterreich.

Alle 22 Regionen in Niederösterreich weisen eine steigende Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr auf. Am stärksten ist dies in Scheibbs (+27,4% bzw. +233), Waidhofen an der Ybbs (+25,1% bzw. +127) und Amstetten (+17,8% bzw. +356). Die niedrigsten Steigerungen haben Baden (+1,7% bzw. +89), Schwechat (+2,5% bzw. +53) sowie Krems (+2,6% bzw. +65).

Weiterhin viele offene Stellenangebote:
Die niederösterreichischen Unternehmen suchen weiterhin kräftig nach Arbeitskräften. Ende Jänner waren mit 14.144 freien Stellen um 20% weniger als im Vorjahr gemeldet. Die meisten Arbeitskräfte werden im Bereich Gesundheit (1.378), Handel (1.339) und Gastronomie (1.174) gesucht.

Es zeigt weiterhin ein Überangebot an Lehrstellen: Beim AMS Niederösterreich steht ein Angebot von 1.382 (+0,7% gegenüber dem Vorjahr) sofort verfügbaren freie Lehrstellen 1.058 (+15% gegenüber dem Vorjahr) Lehrstellensuchenden gegenüber. Die meisten Lehrlinge werden im Bereich Handel (421), gefolgt von Gastronomie (208) und Elektroinstallation/-montage (79) gesucht.

Nicht immer passen die gewünschten Qualifikationen von Arbeitssuchenden und offenen Stellen zusammen. Hier bietet das AMS Niederösterreich eine breite Palette an Qualifizierungsmaßnahmen an, um Angebot und Nachfrage zusammenzubringen.

Wie schaut es in Mistelbach aus?
Wie in ganz Niederösterreich ist die Zahl der arbeitslosen Personen auch im Arbeitsmarktbezirk Mistelbach gestiegen. „Erstmals nach vielen Monaten ist auch die Langzeitarbeitslosigkeit wieder gestiegen, allerdings von einem geringen Niveau aus. Gegenüber Jänner des Vorjahres verzeichnen wir einen Anstieg von 36 Personen. Aktuell suchen 241 Personen ein Jahr oder länger einen Job“, so die Geschäftsstellenleiterin des AMS Mistelbach Marianne Bauer. Insgesamt rechnet das AMS für 2024 mit einem vermehrten Aufkommen von Arbeitslosigkeit in Niederösterreich. „Mit Blick auf diese Entwicklung haben wir uns heuer zum Ziel gesetzt, die Erfolge im Rückbau der Langzeitarbeitslosigkeit in den letzten beiden Jahren bestmöglich zu sichern und den Aufbau von langer Erwerbslosigkeit zu bremsen!“

Im Vergleich zu Jänner 2023 geht das Stellenangebot weiter zurück, liegt aber mit 467 freien Stellen, die beim AMS in Mistelbach gemeldet sind, weiterhin auf hohem Niveau. „Im ersten Monat dieses Jahres konnten bereits 284 Stellen mit geeigneten Arbeitskräften besetzt werden. Und insgesamt 245 Jobsuchende konnten ihre Arbeitslosigkeit mit einer Arbeitsaufnahme beenden“, so die AMS-Geschäftsstellenleiterin abschließend.

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