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Hochwasser: Die Maßnahmen entlang der Zaya haben sich bezahlt gemacht!

Copyright Dachverband Weinviertel-Marchfeld: Beim Zaya-Retentionsbecken in der Katastralgemeinde Ebendorf lief das Wasser bereits über das Drosselbauwerk

14. November 2024

Bei dem Hochwasserereignis im September wurde auch das Abflussprofil der Zaya stark beansprucht. Den zahlreichen Einsatzkräften, die im Katastropheneinsatz enormes geleistet haben, ist großer Dank auszusprechen. Trotz der extremen Mengen von rund 250 Liter/m² im gesamten Einzugsgebiet konnte die Zaya das Wasser ohne größere Schäden in Siedlungsgebieten abführen. Die in den vergangenen Jahren getätigten Investitionen und umgesetzten Maßnahmen haben sich bei diesem Ereignis bezahlt gemacht. Denn blickt man in die Vergangenheit, so war das entlang der Zaya nicht immer der Fall.

Nach dem Hochwasser in den 90er Jahren hat der Zaya-Wasserverband mit der StadtGemeinde Mistelbach als Mitglied ein umfassendes Maßnahmenkonzept ausgearbeitet. Eine Vielzahl der dabei ins Auge gefassten Projekte (Rückhaltebecken, Aufweitungen etc.) konnte bis heute bereits umgesetzt werden und haben beim September-Ereignis ihre Wirkung gezeigt. Beginnend ab dem Jahr 2002 wurden entlang der Zaya und ihren Zubringern in den Katastralgemeinden Wenzersdorf, Asparn an der Zaya, Olgersdorf, Paasdorf, Ebendorf und Wilfersdorf mehrere große Retentionsbecken errichtet. Die Becken sind auf ein 100-jährliches Abflussereignis ausgelegt und waren dieses Mal gefüllt bzw. teilweise sogar knapp im Überlastfall.

Neben den Rückhaltebecken haben sich auch die aufgeweiteten und renaturierten Zaya-Abschnitte in den Katastralgemeinden Mistelbach (Teilabschnitt auf Höhe Billa Plus) und Bullendorf bewährt. Durch die Aufweitung des Abflussprofiles der Zaya wurde Platz geschaffen, um nicht nur den Hochwasserschutz für Siedlungsgebiet, sondern auch einen ökologisch guten Zustand für das Gewässer zu erreichen. Dazu gehören dort auch Strukturelemente, ein Ufergehölzsaum für Beschattung des Gewässers, Feuchtstandorte mit Röhricht und anderes. Die Beschattung durch Gehölze wird auf lange Sicht auch den Schilfbewuchs schwächen. Ein Pflegeplan und dessen Umsetzung stellt in diesen Teilabschnitten sicher, dass die hydraulische Kapazität im Flussbett aufrechterhalten wird.

Die nächsten Projekte, die möglichst zeitnah zur Umsetzung kommen sollen, befinden sich bereits in der fortgeschrittenen Planungsphase. So steht z.B. die Aufweitung des Taschlbachs zwischen Paasdorf und Mistelbach auf über 1,5 Kilometer unmittelbar vor der wasserrechtlichen Bewilligung. Auch die Endausbaustufe des Taschlbach-Retentionsbeckens in der Katastralgemeinde Eggersdorf wird gerade verhandelt. Bei einer Einigung könnte der Baustart hier sehr rasch erfolgen. Für den Taschlbach wurde bereits in den letzten beiden Jahren ein Gefahrenzonenplan ausgearbeitet. Das darauf aufbauende Maßnahmenkonzept wird noch dieses Jahr beauftragt, damit rasch mit der Ausarbeitung begonnen werden kann. Auch für das restliche Einzugsgebiet der Zaya, abseits des Taschlbachs, wird im Jahr 2025 mit der Erstellung eines Gefahrenzonenplans und den dazugehörigen Vermessungen begonnen.

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