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Juli-Arbeitslosigkeit sank um 3,4%

10. August 2017

Die österreichische Wirtschaft verzeichnete seit Jahresbeginn 2017 das höchste Wachstum seit sechs Jahren. Diese günstigen Impulse werden zumindest heuer noch anhalten. Die Unternehmen bewerten die aktuelle Lage und die Entwicklung in den kommenden Monaten äußerst optimistisch. Diese günstige Gesamtsituation führte auch Ende Juli zu erfreulichen Arbeitsmarktdaten und verstärkt somit den positiven Trend am NÖ Arbeitsmarkt.

In Niederösterreich standen Ende Juli 53.841 Arbeitslose bei den AMS-Geschäftsstellen in Vormerkung. Es ist dies – mit einem Minus von 1.913 Personen oder –3,4% gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres – der heuer bisher stärkste Rückgang der Arbeitslosigkeit in Niederösterreich. „Es ist damit zu rechnen, dass durch die sich weiter verbessernde Konjunktur, den Beschäftigungsbonus und die vorerst in Pilotregionen gestartete „Aktion 20.000“ ein noch stärkerer Rückgang der Arbeitslosigkeit in den nächsten Monaten erwartet werden kann“, analysiert AMS NÖ-Chef Mag. Karl Fakler die Arbeitsmarktlage. „Dennoch werden derzeit Strukturprobleme wie Langzeitarbeitslosigkeit bzw. weiter steigende Arbeitslosigkeit bei Älteren und Personen mit gesundheitlichen Problemen von der Trendwende überdeckt!“

In Summe ergaben sich Ende Juli 62.404 Jobsuchende, die entweder arbeitslos vorgemerkt oder in Schulungsmaßnahmen des AMS Niederösterreich sind (-2,1%). Die Arbeitslosenquote sank in Niederösterreich gegenüber dem Vorjahr um -0,4%-Punkte auf 8,0%, österreichweit um -0,5%-Punkte auf 7,6%.

Wie auch im Vorjahr profitieren von der derzeitigen Entwicklung größtenteils Männer (-1.532 oder -5,1%), bei den Frauen sinkt die Arbeitslosigkeit seit Juni dieses Jahres ebenfalls leicht (-381 oder -1,5%). Auch bei Personen mit ausländischer Staatsbürgerschaft geht die Arbeitslosigkeit heuer erstmals zurück (-2,6%; Inländer: -3,6%).

Die Zahl der arbeitslos vorgemerkten Jugendlichen ist im Vorjahresvergleich um erfreuliche 15,6% gesunken (absolut -1.053), die der Älteren (50-Plus) hingegen um 6,1% gestiegen (absolut 1.113).

Für gesundheitlich beeinträchtigte Personen (mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit um 9,1% gegenüber dem Vorjahr) und für Personen mit keiner oder geringer Qualifizierung bleibt die Arbeitsmarktlage aber nach wie vor besonders schwierig.

Sehr gute Beschäftigungssituation:
Niederösterreich verzeichnet nach wie vor Beschäftigungshöchststände: Der Beschäftigtenstand lag im Juni bei 614.932, das ist ein Zuwachs von 1,5% (oder 9.334 Personen).

Ein besonders starkes Beschäftigungsplus gibt es in der Altersgruppe 50-Plus mit 5,3% (absolut +8.602). Vom Beschäftigungszuwachs können Männer (+5.800 oder 1,7%) viel stärker profitieren als Frauen (+3.534 oder 1,3%). Auch die Inländerbeschäftigung stieg erfreulicherweise im Vergleich zum Vorjahr merklich an (+3.503 oder 0,7%).

Ausblick für das Jahr 2017: kleines Minus bei den Arbeitslosenzahlen in Niederösterreich:
Vor allem in der Ostregion Österreichs bleibt laut Wirtschaftsforschern heuer der Druck auf den Arbeitsmarkt durch weiter steigendes Arbeitskräftepotenzial hoch. „Wir rechnen damit, dass jahresdurchschnittlich etwa 665.600 Personen dem niederösterreichischen Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen werden. Das ist ein Plus gegenüber dem Vorjahr von 8.800 Arbeitskräften oder 1,4%“, so Mag. Fakler.

Dennoch wird sich im Jahresdurchschnitt 2017 vor dem Hintergrund der dynamischen wirtschaftlichen Entwicklung ein Minus vor den Arbeitslosenzahlen ausgehen. Das AMS Niederösterreich erwartet für heuer höchstens 59.600 Arbeitslose, was einem Rückgang von -0,4% oder 200 Personen entspräche und einer Arbeitslosenquote von genau 9% (-0,1%-Punkte gegenüber 2016).

Wie schaut es jetzt in Mistelbach aus?
Das Weinviertel ist die einzige Region in Niederösterreich, in der die Arbeitslosigkeit noch immer leicht im Steigen bzw. fast gleichbleibend ist. So ist die Arbeitslosigkeit im Juli in Mistelbach um 0,7% oder 16 Personen gegenüber dem Vergleichsvormonat von 2016 gestiegen, hierbei ist der Trend wieder mehr bei den Frauen mit 2,7%, bei den Männern kam es zu einem Rückgang von 0,9%. „Besonders erfreulich ist, dass die Zahl der Jugendlichen bis 24 um 5,9% gegenüber dem Vorjahr gesunken ist“, freut sich Marianne Bauer, die Leiterin des AMS Mistelbach. „Dafür ist leider bei den Älteren, der Aufwärtstrend weiter ersichtlich und die Zahl ist gegenüber dem Vorjahr um 13,9% gestiegen.“ Zurückzuführen ist dies meist auf das Argument, das diese Personengruppe zu teuer ist, oder es gesundheitliche Einschränkungen gibt. „Wir sind bemüht, diese Personengruppe weiterhin zu unterstützen und zu fördern, damit auch hier die Zahl reduziert werden kann“, ergänzt Marianne Bauer.

Besonders erfreulich ist, dass dem AMS immer mehr offene Stellen gemeldet werden und auch für die Lehrstellensuche das AMS genutzt wird. „So können wir unsere Arbeitssuchenden gut mit den Betrieben zusammenbringen“, freut sich die AMS Mistelbach-Leiterin.

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