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Kinoabend mit Geschichte bei den „Mistelbacher Krimitagen“

Foto zur Verfügung gestellt (v.l.n.r.): Leiterin der Stadtbibliothek Beatrice Hrusa, Gudrun Wassermann vom Kulturverein „film.kunst.kino“ und Kulturstadträtin Claudia Pfeffer, MA

20. November 2025

Am Mittwoch, 12. November, boten die „Mistelbacher Krimitage“ ein besonderes Highlight im Kronenkino Mistelbach: In Kooperation mit dem Kulturverein film.kunst.kino wurde der österreichische Kriminalfilm „Kurzer Prozess“ gezeigt – mit keinem Geringeren als Helmut Qualtinger in der Hauptrolle und unter der Regie von Michael Kehlmann.

Das Publikum tauchte tief in ein Stück heimische Filmgeschichte ein, die vom Filmarchiv Austria zur Verfügung gestellt wurde. Der Film aus dem Jahr 1967 weckte neben der spannenden Handlung viele Erinnerungen – an gesellschaftliche Umbrüche, an Veränderungen und den kulturellen Wandel seit jener Zeit und bot zahlreiche Anknüpfungspunkte für interessante Gespräche.

Eröffnet wurde der stimmungsvolle Kinoabend von Kulturstadträtin Claudia Pfeffer, MA gemeinsam mit Gudrun Wassermann vom Kulturverein „film.kunst.kino“ und Beatrice Hrusa, der Leiterin der Stadtbibliothek Mistelbach. Ein Abend, der einmal mehr zeigte, wie lebendig Kultur sein kann, wenn sie Geschichte und Gegenwart miteinander verbindet.

Verbleibendes Programm im Überblick:
Doppellesung:
Judith Leopold und Kerstin Opiela mit „Kerstin unscripted – vom Reality-TV zur Realität: ein Leben zwischen Gewalt, Medien und Selbstbestimmung“ – in Kooperation mit dem Verein „Frauen für Frauen, Frauenberatungs- und Bildungszentrum Mistelbach im Rahmen der UN-Kampagne „Orange The World“ – 16 Tage gegen Gewalt an Frauen
Freitag, 28. November, 19.00 Uhr in der Klosterbibliothek (Marienplatz 1)
Eintritt: freie Spende

Inhalt:
Kerstin Opiela erlebt keine schöne Kindheit. Da ist ein Vater, der nicht da ist, und eine Mutter, die Betreuungspflichten nicht wahrnehmen kann und darf, Armut, Kinderheime, die höchstens Aufbewahrungsstätten sind. Es folgen Obdachlosigkeit und Teenager-Schwangerschaft und Teenager-Mutterschaft – zwei Dinge, die niemals Hand in Hand gehen dürften, es aber tun. Kerstin stolpert von einer gewaltvollen Beziehung in die nächste. Die Lücken und Bruchstellen im System – im vermeintlichen Sozialstaat – werden deutlich. Wie schnell es gehen kann, dass jemand nicht aufgefangen wird, erst recht.

Kerstins Teilnahme bei „Teenager werden Mütter“ verändert schließlich (fast) alles. Sie wird zum Reality-TV-Star, zu einer der bekanntesten Figuren Österreichs, „liefert“ Drama und Einschaltquoten im sogenannten „Trash-TV“. Was einerseits eine Einladung zur Massenkritik und Belustigung bietet, ist andererseits ein Sprungbrett, eine neue Möglichkeit, das Leben wieder selbst gestalten zu können.

Doch wie geht man damit um, wenn so viele glauben, alles über einen zu wissen? Und wie findet man zurück zu sich selbst in all dem Trubel – mit einer Vergangenheit, die immer gegenwärtig ist? Das Erzählen der eigenen Geschichte wird zum emanzipatorischen Akt – und: macht richtig viel Mut, den sie weitergeben will!

Zur Autorin Kerstin Opiela:
Kerstin Opiela wurde 1991 geboren. Sie ist ehrlich, optimistisch, kreativ und immer sie selbst. Bekannt wurde Opiela in Österreich als „die Kerstin“ durch die Teilnahme an mehreren TV-Formaten, allen voran „Teenager werden Mütter“. Schon in sehr jungen Jahren hat Kerstin miterlebt, dass unsere Gesellschaft, das System, das ihr zugrunde liegt, Lücken aufweist. Dass es immer wieder Menschen gibt – Menschen wie sie selbst –, die in den Bruchstellen dieses Systems zuhause sind. Kerstin lebt als Musikerin und TV-Star in Wien.

Zur Autorin Judith Leopold:
Judith Leopold (* 1983 in Wien) hat Komparatistik studiert und ist seit über 15 Jahren als Journalistin v.a. im Kultur- und Societybereich tätig. Sie begleitet Kerstin seit langem, hat sie in vielen Treffen kennengelernt und mit ihr über ihre Erinnerungen gesprochen, die als Basis dieses Buchs dienen. Leopold führt Gespräche mit Menschen aus Kerstins Umfeld, sichtet stapelweise Dokumente, interviewt Expertinnen und Experten – und schreibt Kerstins Geschichte nieder.

Nähere Informationen:
Stadtgemeinde Mistelbach
Fachbereich Kultur in Kooperation mit der Stadtbibliothek Mistelbach
Hauptplatz 6
2130 Mistelbach
Tel.: 02572/2515-5264
E-Mail: kultur@mistelbach.at
Internet: www.vielseitiger.at

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