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„Kraftvolle, figurative Werke eines Meisters seiner Zeit“: Ausstellung von Anton Karlinsky im Barockschlössl

Copyright StadtGemeinde Mistelbach (v.l.n.r.): Künstlerischer Leiter des NÖ Landesmuseums Mag. Carl Aigner, Intendantin Dipl.-Dar. Cordula Nossek, Dr. Georg Reiner und Kulturstadtrat Klaus Frank

05. Oktober 2017

Als Auftakt zu den 39. Internationalen Puppentheatertagen, die wieder Ende Oktober – heuer unter dem Titel „MANIACS“ – eine Woche lang die Stadt beherrschen, fand am Donnerstag, dem 28. September, die schon traditionelle Begleitausstellung unter dem Titel „Puppe Akt Portrait“ im Barockschlössl Mistelbach statt. Darin zu sehen sind Portraits und Selbstportraits genauso wie Akte und künstlerische Werke, die mit Puppen bzw. dem Puppenspiel zu tun haben, von Anton Karlinksy, Onkel des Mistelbachers Dr. Georg Reiner. Dieser hat in seinem Haus eine Vielzahl an Werken des talentierten Künstlers angesammelt, dem er jedoch nie persönlich begegnete. Ergänzt wird die Ausstellung mit Marionetten, die von Familienmitgliedern selbst gebaut und gespielt wurden und Dr. Reiner aus Dänemark und Frankreich eigens nach Österreich einreisen hat lassen. Knapp eineinhalb Jahre Planung waren notwendig, damit die Ausstellung in dieser Form organisiert werden konnte, mit der sich Dr. Georg Reiner einen Herzenswunsch erfüllte.

Anlässlich der Vernissage im Mistelbacher Barockschlössl war Mag. Carl Aigner, künstlerisches Leiter des NÖ Landesmuseums, anwesend, der die Ausstellung kuratierte und das Leben und Schaffen von Anton Karlinksy so beschrieb: „Mit einer unglaublichen Feinfühligkeit beherrschte es Anton Karlinsky, sich in einen Menschen hinein zu fühlen, seine Werke zeichnen sich durch eine kraftvolle Figurativität aus! In ihm schlummerte ein Meister seiner Zeit, dessen einzigartiges Künstlerdasein durch den Krieg jäh beendet wurde.“

Anton Karlinsky der Jüngere:
Anton Karlinsky der Jüngere wurde 1905 in Aschach an der Donau geboren. Aufgewachsen mit seinen beiden Schwestern in Wien begann er 1922 an der Akademie der Bildenden Künste in Wien zu studieren, wo ihn Studienreisen nach Prag und Berlin führten. Er arbeitete als Landschafts- und Portraitmaler und zeichnete Stillleben und Puppentheatermotive.

Im Jahr 1937 wurde Anton Karlinsky als ordentliches Mitglied der Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens aufgenommen und erhielt zweimal den Spezialschulpreis der Akademie verliehen. Dort lernte er auch seine spätere Frau Antonia kennen, die an der Akademie als Modell tätig war.

Die schrecklichen Wirren während des 2. Weltkrieges hatten zur Folge, dass Anton Karlinsky als Wehrmachtssoldat nach Russland musste, von wo er jedoch nie wieder heimkehrte. Als eines vieler hunderttausender Opfer setzte der Krieg seiner kurzen, aber talentierten Lebens- und Schaffensgeschichte ein abruptes Ende.

Im Jahr 1971 wurde Anton Karlinsky schließlich von seiner Frau für tot erklärt, die immer an seine Rückkehr geglaubt hat.

Ausstellungsdauer:
Freitag, 29. September, bis Donnerstag, 26. Oktober

Öffnungszeiten:
Samstag und Sonntag von 14.00 bis 18.00 Uhr
Während der Woche kann die Ausstellung auf Anfrage in der Kulturabteilung der StadtGemeinde Mistelbach von Montag bis Donnerstag von 08.00 bis 16.00 Uhr sowie freitags von 08.00 bis 12.00 Uhr besichtigt werden.
Tel.: 02572/2515-5262

Nähere Informationen:
39. Internationale Puppentheatertage
E-Mail: puppentheatertage@mistelbach.at
Internet: www.puppentheatertage.at

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