07. November 2019
Unter dem Titel „Nitsch trifft …“ lädt Prof. Hermann Nitsch jedes Jahr bekannte Persönlichkeiten zu einem Gedankenaustausch in sein Museum nach Mistelbach ein. Am Samstag, dem 9. November, wird die Veranstaltungsreihe mit Günter Brus, der Anfang der 1960er Jahre gemeinsam mit Prof. Hermann Nitsch, Otto Muehl und Rudolf Schwarzkogler den Wiener Aktionismus begründet hat, fortgesetzt. Im Fokus dieser besonderen Begegnung zweier österreichischer Ikonen der Kunst stehen deren außergewöhnliche Biografien und Werkkomplexe. Moderiert wird das Gespräch von Michael Fleischhacker. Beginn ist um 16.00 Uhr, der Eintritt ist frei.
Günter Brus, der sich heute selbst als Bilddichter bezeichnet, zählt zu den radikalsten Vertretern des Wiener Aktionsmus. Seine legendären Performances, bei der er seinen Körper in den Mittelpunkt stellte, endeten in der Regel mit brutalen Selbstverletzungen. Günter Brus hat sich insbesondere mit zwei markanten Aktionen in die österreichische Kunstgeschichte eingeschrieben: Als weiß bemalte, durch einen schwarzen Strich in zwei Hälften geteilte Gestalt, die 1965 durch die Wiener Innenstadt spazierte. Und durch seine Protestaktion an der Uni Wien 1968, bei der er beim Absingen der österreichischen Nationalhymne urinierte und defäkierte. Sein umfangreiches aktionistisches Werk hat Brus stets mit Zeichnungen und Malereien begleitet. Ab 1970, beginnend mit der Mappe „Irrwisch“, entwickelt er seine „Bild-Dichtungen“, die Literatur und bildende Kunst kombinieren. Das Museum of Modern Art New York hat Brus 2018 unter die weltweit bedeutendsten lebenden Künstler gewählt.
Nähere Informationen:
nitsch museum
Waldstraße 44-46
2130 Mistelbach
E-Mail: info@nitschmuseum.at
Internet: www.nitschmuseum.at