07. August 2025
Die Arbeitslosigkeit in Niederösterreich ist mit Ende Juli 2025 um 3,2% im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Österreichweit erhöht sich der Bestand an arbeitslosen Personen stärker, und zwar um 5,5%. Die unselbständige Beschäftigung nimmt zuletzt etwas an Fahrt auf und wird sich laut vorläufigen Zahlen um 0,6% erhöhen. Eine substanzielle Verbesserung am Arbeitsmarkt bedingt eine wirtschaftliche Erholung, welche in moderater Form nächstes Jahr erwartet wird.
Ende Juli waren 43.340 Personen beim AMS in Niederösterreich arbeitslos vorgemerkt und damit um 1.341 bzw. 3,2% mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Inklusive Schulungsteilnehmerinnen und -teilnehmer befanden sich 51.886 Personen in Niederösterreich auf Jobsuche (+4,1% gegenüber dem Vorjahr).
Der Bestand an unselbständig Beschäftigten (geschätzt) in Niederösterreich lag Ende Juli bei 670.000 Personen. Davon waren 301.000 Frauen (+1,2%) und 369.000 Männer (+0,2%). Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies ein Plus von 0,6%.
Die Arbeitslosenquote liegt in Niederösterreich bei 6,1% und damit um 0,1 Prozentpunkte über dem Wert im Vorjahr. Österreichweit beträgt die Arbeitslosenquote 6,7% (+0,3%-Punkte).
„Trotz der anhaltenden wirtschaftlichen Schwäche herrscht am Arbeitsmarkt weiter eine hohe Dynamik. Im laufenden Jahr konnten bereits 46.561 Stellen mit geeigneten Arbeitskräften durch das AMS Niederösterreich besetzt werden. Ebenso haben Im heurigen Jahr die Beraterinnen und Berater des AMS Niederösterreich den arbeitsuchenden Kundinnen und Kunden bereits rund 377.973 Vermittlungsvorschläge gemacht. Schließlich konnten insgesamt 49.548 Jobsuchende ihre Arbeitslosigkeit mit einer Arbeitsaufnahme beenden, und das nach einer durchschnittlichen Arbeitslosigkeitsdauer von 93 Tagen“, so AMS Niederösterreich-Landesgeschäftsführerin Sandra Kern.
Die Zahl der arbeitslosen Personen hat sowohl bei Frauen (+3,6% bzw. +727) als auch bei Männern (+2,8% bzw. +614) zugenommen.
Ältere Personen ab 50 Jahre weisen ebenso eine Steigerung der Arbeitslosigkeit auf (+4,9% bzw. +741) wie Personen im Haupterwerbsalter (+1,5% bzw. +333). Am stärksten fällt der Anstieg der Arbeitslosigkeit bei Jugendlichen im Alter bis 24 Jahre mit einem Plus von 6,3% (auf 4.477 Personen) aus.
Nach Branchen steigt in den wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (+8,0% bzw. +139), im Handel (+7,8% bzw. +598) sowie im Gesundheits- und Sozialwesen (+7,3% bzw. +237) die Arbeitslosigkeit überproportional stark. Hingegen steigt die Arbeitslosigkeit in der öffentlichen Verwaltung (+1,1% bzw. +25) weniger stark als im Durchschnitt von Niederösterreich bzw. sinkt die Arbeitslosigkeit im Bau (-3,4% bzw. -99).
„Niederösterreichische Unternehmen suchen trotz der anhaltend schwachen wirtschaftlichen Entwicklung nach potenziellen Mitarbeitern. Mit derzeit 14.070 offenen Stellen und 1.026 verfügbaren Lehrstellen steht beim AMS ein großes Angebot an freien Stellen zur Verfügung, denn das sind weiterhin um 13% mehr als im Vorpandemiejahr 2019. Hier bieten sowohl das AMS als auch das Land Niederösterreich eine breite Palette an Qualifizierungsmaßnahmen an, um Angebot und Nachfrage zusammenzubringen“, erklärt Arbeitsmarkt-Landesrätin Mag. Susanne Rosenkranz.
Aktuell sind 14.070 freie Stellen beim AMS gemeldet. Das sind um 11,9% weniger als im Juli des Vorjahres. Die Entwicklung der Nachfrage nach Arbeitskräften ist unterschiedlich. So gibt es Branchen mit weiter steigender Arbeitskräftenachfrage, wie beispielsweise in den Finanz- und Versicherungsdienstleistungen (+28,9% bzw. +33). Starke Rückgänge sind in der Beherbergung/Gastronomie (-21,7% bzw. -284), im Bauwesen (-16,1% bzw. -220) sowie in den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (-16,1% bzw. -613) zu beobachten.
Wie sieht es jetzt im Bezirk Mistelbach aus?
Steigende Arbeitslosigkeit:
Mit einem Plus von 4,7% steigt die Arbeitslosigkeit im Bezirk Mistelbach weiter an. Insgesamt sind 1.933 Personen beim AMS Mistelbach arbeitslos gemeldet. „Laut jüngsten Prognosen können wir frühstens 2026 mit einer Entspannung am Arbeitsmarkt rechnen“, so die Leiterin des AMS Mistelbach Marianne Majewsky.
Arbeitsaufnahmen und durchschnittliche Arbeitslosigkeitsdauer:
Trotz der anhaltend wirtschaftlichen Schwäche ist die Dynamik am Arbeitsmarkt hoch. Die Beraterinnen und Berater des AMS Mistelbach haben seit Jahresbeginn bereits rund 13.481 Vermittlungsvorschläge an arbeitsuchende Kundinnen und Kunden gemacht. Das sind um 3% mehr als im Vorjahresvergleich. 1.864 Jobsuchenden gelang der Wiedereinstieg ins Berufsleben, bei einer durchschnittlichen Dauer der Arbeitslosigkeit von rund 99 Tagen.
Offene Stellen und Stellenbesetzung:
Im Vergleich zu Juli 2024 geht das Stellenangebot zurück, liegt aber mit 406 freien Stellen, die beim AMS in Mistelbach gemeldet sind, weiterhin auf hohem Niveau. „Im laufenden Jahr konnten bereits 1.247 Stellen mit geeigneten Arbeitskräften durch das AMS Mistelbach besetzt werden“, so Marianne Majewsky.