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Lage am Arbeitsmarkt schlechter als vor einem Jahr

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08. Mai 2024

Ende April waren 41.203 Personen beim AMS in Niederösterreich arbeitslos vorgemerkt und damit um 4.027 oder 10,8% mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Damit liegt Niederösterreich im Bereich des österreichweiten Durchschnitts. Im Bundesdurchschnitt zeigt sich insgesamt ein Plus in der Höhe von 11,2%. Inklusive Schulungsteilnehmerinnen und -teilnehmer befanden sich 51.044 Personen in Niederösterreich auf Jobsuche (+10,4% gegenüber dem Vorjahr).

Der Bestand an unselbständig Beschäftigten in Niederösterreich lag im April bei 653.000 Personen. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies einen Rückgang um 0,7%. Davon waren 292.000 Frauen (+0,0%) und 361.000 Männer (-1,3%).

Die Arbeitslosenquote liegt in Niederösterreich aktuell bei 5,9% und 0,6%-Punkte über dem Wert im Vorjahr. Österreichweit beträgt die Arbeitslosenquote 6,8% (+0,6%-Punkte).

„Im April blieb die Lage am Arbeitsmarkt schlechter als im letzten Jahr. Mit 41.203 arbeitslosen Personen sind aktuell um 4.027 bzw. 10,8% mehr als im vorherigen Jahr von Arbeitslosigkeit betroffen. Ebenso ist die unselbständige Beschäftigung um 4.000 Personen bzw. 0,7% rückläufig. Wir setzen jedenfalls unsere gemeinsamen Maßnahmen und unser Engagement im Kampf gegen Arbeitslosigkeit weiter fort“, erklärt Arbeitsmarkt-Landesrätin Mag. Susanne Rosenkranz.

Berufsausbildung ist beste Absicherung gegen Arbeitslosigkeit:
Die Zahl der arbeitslosen Personen hat sowohl bei Frauen (+8,0% bzw. +1.386) als auch bei Männern (+13,3% bzw. +2.641) zugenommen.

Ältere Personen ab 50 Jahre weisen ebenso eine Steigerung der Arbeitslosigkeit auf (+5,6% bzw. +806) wie Personen im Haupterwerbsalter (+13,6% bzw. +2.632).

Besonders deutlich fällt der Anstieg der Arbeitslosigkeit bei Jugendlichen im Alter bis 24 Jahre aus, in Niederösterreich beträgt das Plus 17,4% (auf 3.980 Personen).

„Wir sehen in unseren Daten, dass mehr als jeder vierte Jobsuchende maximal einen Pflichtschulabschluss hat. Gleichzeitig suchen Unternehmen nach Fachkräften. In den ersten drei Monaten dieses Jahres haben um knapp ein Fünftel mehr AMS-Kundinnen und -Kunden unsere Berufs- und Bildungsberatungen und auch mehr Personen unsere AMS-Schulungsangebote in Anspruch genommen. Damit tragen wir maßgeblich dazu bei, dem Arbeitsmarkt, die nachgefragten Qualifikationen bereitzustellen“, so AMS Niederösterreich-Landesgeschäftsführerin Sandra Kern.

Nach Branchen steigt im Bauwesen (+592 bzw. +21,2%), in der Warenherstellung (+573 bzw. +14,9%) sowie im Bereich Handel/KFZ (+973 bzw. +14,1%) die Arbeitslosigkeit überproportional stark. Diese drei Branchen machen über die Hälfte der aktuellen Steigerung in der Arbeitslosigkeit aus. Hingegen steigt die Arbeitslosigkeit im Gesundheits- und Sozialwesen (+150 bzw. +5,3%), in der öffentlichen Verwaltung (+106 bzw. +5,8%) und in den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (v.a. Arbeitskräfteüberlassung) (+495 bzw. +7,8%) weniger stark als im Durchschnitt von Niederösterreich.

Angebot an offenen Arbeitsplätzen hoch:
Die niederösterreichischen Unternehmen suchen weiterhin kräftig nach Arbeitskräften. Ende April waren mit 16.080 freien Stellen um 16,5% weniger als im Vorjahr jedoch um 29,8% über dem Wert vor der Corona-Krise im Jahr 2019 gemeldet.

Die Entwicklung der Nachfrage nach Arbeitskräften ist branchenspezifisch unterschiedlich. Während die Nachfrage im Vergleich zum letzten Jahr deutlich rückläufig ist, gibt es Branchen mit weiter steigenden Zahlen, wie z.B. der öffentlichen Verwaltung (+480 bzw. +104,1%) und Verkehr/Lagerei (+212 bzw. +28,6%). Starke Rückgänge sind in den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (-1.496 bzw. -29,5%), im Handel/KFZ (-1.072 bzw. -27,9%) und in der Warenherstellung (-528 bzw. -25,0%) zu beobachten. Blickt man auf das Jahr 2019 zurück, so zeigt sich durchwegs in alle Branchen eine Steigerung im zweistelligen Prozentbereich.

„Mit einem Plus von 17,4% gegenüber dem Vorjahr hat die Jugendarbeitslosigkeit zugenommen. Gleichzeitig suchen niederösterreichische Ausbildungsbetriebe intensiv nach potenziellen Lehrlingen. Das Lehrstellenangebot übersteigt aktuell mit 1.348 offene Lehrstellen deutlich die Zahl der Lehrstellensuchenden mit 844 Personen. Mit Maßnahmen und Angeboten wie der Berufs- und Bildungsberatungen, der Überbetrieblichen Lehre sowie den Jugendbildungszentren haben wir gemeinsam ein umfassendes Paket geschnürt, um junge Menschen beim erfolgreichen Einstieg in die Arbeitswelt bestmöglich zu unterstützen“, so die Arbeitsmarkt-Landesrätin und die AMS Niederösterreich-Landesgeschäftsführerin.

Wie sieht die Lage in Mistelbach aus?
Die Zahl der Arbeitslosenzahlen ist in ganz Niederösterreich gestiegen – so auch im Arbeitsmarktbezirk Mistelbach: von 1.514 auf 1.810 oder um 19,6%.

„Wir sehen in unseren Daten, dass 42% aller Jobsuchenden maximal einen Pflichtschulabschluss hat. Gleichzeitig suchen Unternehmen nach Fachkräften. In den ersten drei Monaten dieses Jahres haben 523 AMS-Kundinnen und -Kunden im Weinviertel-Sprengel unsere Berufs- und Bildungsberatungen genutzt. Das sind um 31,4% mehr als im selben Quartal des Vorjahres“, so Geschäftsstellenleiterin Marianne Bauer.

Auch der Zulauf zu AMS-geförderter Qualifizierung hält weiter an: 384 Personen sind derzeit in Schulungen eingebunden. Das sind um 58 mehr als im April 2023. „Damit tragen wir maßgeblich dazu bei, dem Arbeitsmarkt die nachgefragten Qualifikationen bereitzustellen. Zunehmender Arbeitskräftemangel in berufspraktischen Bereichen und der demographische Wandel sorgen für anhaltende, wenn auch im Vergleich zu 2022 und 2023 abgeschwächte, Nachfrage nach Personal und Fachkräften. So liegt das Stelleangebot mit 501 freien Stellen mit einem Plus von 6,4% über dem Stellenangebot des Vor-Corona-Jahres 2019. Wir werden diese Dynamik nutzen“, erklärt Marianne Bauer.

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