28. Februar 2019
Es war zweifelsohne eines der größten und wohl auch eines der längsten Bauprojekte der letzten Jahrzehnte im gesamten Bezirk Mistelbach: der Um- und Zubau am Landesklinikum Mistelbach-Gänserndorf. Nach etwas mehr als sieben Jahren seit dem Spatenstich im Juni 2011 konnte das um rund 220 Millionen Euro rundum erneuerte, größtenteils sanierte und mit 27.500 m² nun deutlich vergrößerte Schwerpunktkrankenhaus Mistelbach am Montag, dem 25. Februar, im Beisein von Landeshauptfrau Mag. Johanna Mikl-Leitner und ihrem Stellvertreter Dr. Stephan Pernkopf feierlich eröffnet werden. Eine Schar an Vertretern aus den unterschiedlichsten Bereichen des gesellschaftlichen Lebens war bei der großen Eröffnungsfeier im Mistelbacher Landesklinikum mit dabei! Die ökumenische Segnung des Projektes nahmen Weihbischof Mag. Dr. Franz Scharl und Superintendent Mag. Lars Müller-Marienburg vor, zum Festakt waren u.a. auch NÖ Landtagspräsident Mag. Karl Wilfing und Mag. Karin Renner, 3. Präsidentin des NÖ Landtages, gekommen.
Blickt man in die frühen 2000er Jahre zurück, so war mit der damaligen Auftragsvergabe an die VAMED als Totalunternehmer ein in dieser Form noch nicht da gewesener Schritt gesetzt worden. Diese hat von Anfang an das gesamte Projekt von der Planung, der Umsetzung, der Innenraumgestaltung bis hin zur Fertigstellung sowie letztlich auch die finanzielle Abwicklung übernommen. Und trotz zahlreicher Rückschläge (Stichwort: Insolvenz der damaligen, zweitgrößten Baufirma, die Entdeckung der Awarengräber und die Ansiedlung der Mauersegler, Anm.d.Red.), konnte der straffe Bauzeitplan bis zuletzt eingehalten werden.
Für die kollegiale Führung ist das nun neue Landesklinikum Mistelbach-Gänserndorf in jeder Hinsicht eine Bereicherung, und zwar für alle – die Patienten, die mehr als 1.500 Bediensteten, die im Landesklinikum arbeiten, sowie auch für die gesamte Region, wie es der neue Ärztliche Direktor Dr. Christian Cebulla auf den Punkt brachte: „Ich habe eines der modernsten Häuser Österreichs übernehmen dürfen, das alle Stücke spielt! Das macht mich sehr stolz und dieser Glanz des Hauses strahlt auch weit über die Bezirksgrenzen hinaus!“
Dabei war der Megaumbau alles andere als einfach, wie sich der Regionalmanager Weinviertel der NÖ Landeskliniken-Holding Dipl.-Ing. Jürgen Tiefenbacher zurückerinnert: „Es kommt wahrscheinlich nur sehr selten vor, dass man ein derart großes Projekt vom Beginn einer einfachen Excel-Liste bis hin zur Fertigstellung betreuen darf, mit allen Herausforderungen die dazu gehören! Dies war zum einen die standortübergreifende Betreuung, wo es darum ging, alle Abläufe und die Versorgungswege optimal zu vereinen. Zum anderen die Aufrechterhaltung des laufenden Betriebes, die – aus Sicht der Mediziner gesprochen – wie eine Operation am offenen Herzen war. Und nicht zuletzt die Auftragserteilung an die VAMED als Totalunternehmer, die die komplette Dienstleistung von der Aufgabenplanung über die Konzeption bis hin zur Umsetzung übernahm!“
Eine Sichtweise, die auch Pflegedirektor-Stellvertreterin DGKP Gabriele Rudorfer teilt: „Ein Zu- und Umbau ist immer eine große Herausforderung, vor allem wenn es im laufenden Betrieb geschehen muss, ohne dass die Patienten davon etwas mitbekommen! Der nunmehr abgeschlossen Um- und Zubau sichert den Standort Mistelbach und eine optimale Gesundheitsversorgung für die gesamte Region!“
Doch nun ist das Megabauprojekt abgeschlossen und das Landesklinikum Mistelbach-Gänserndorf hat den „herkömmlichen Betrieb“ wieder aufgenommen! „Das Landesklinikum genießt einen ganz tollen Ruf! Hier wird nicht nur fachlich und sachlich gut gearbeitet, hier steht der Mensch im Mittelpunkt. Und das merkt man auch, wenn man in dieses Gebäude kommt“, gratulierte Landeshauptfrau Mag. Johanna Mikl-Leitner zum gelungenen Abschluss des Bauprojekts. So verzeichnet das Klinikum über 800 Geburten pro Jahr, Eltern und Kinder sind hier in besten Händen, denkt man an die Frühgeborenen-Station, die Kinder- und Jugend-Station sowie an die Ambulanz.
Der Standort Mistelbach bietet aber nicht nur eine Rundumbetreuung für Kinder und Jugendliche, sondern auch ein ausgezeichnetes Behandlungsangebot für Erwachsene. Die besten Beispiele dafür sind die Augenheilkunde, die Orthopädie, die Unfallchirurgie und die Innere Medizin. Allesamt Punkte, die dem Mistelbacher Landesklinikum ein sehr gutes Zeugnis in der Gesundheitsversorgung ausstellen, wie auch Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Stephan Pernkopf unterstrich: „Tagtäglich vollbringen die Mitarbeiter der Landeskliniken hervorragende Leistungen und sorgen somit für eine optimale Betreuung der Patienten!“
Chronologie:
Das Bauvorhaben beim Landesklinikum Mistelbach-Gänserndorf begann 2011 mit dem Spatenstich und erfolgte in mehreren Abschnitten. Zuerst wurden das Parkdeck mit 250 Stellplätzen und das neue Haus A errichtet, dann folgte der Umbau des Hauses B, die Generalsanierung der Küche und die Sanierung des Hauses D und des historischen Altbaus Haus C. Mit der Inbetriebnahme der Sozialpsychiatrischen Tagesklinik für Erwachsene im Dezember 2018 sowie der Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychosomatik im Frühjahr 2019 erfolgte auch eine Erweiterung des Versorgungsauftrages im immer wichtiger werdenden Sektor der psychischen Erkrankungen.
Zahlen und Fakten:
o) 27.500 m² Fläche wurden neu verbaut
o) 47.000 m² Fläche wurden komplett saniert (entspricht zehn WM-Fußballfeldern)
o) 45.000 m² Lüftungsleitungen wurden abgehängt
o) 100.000 m³ Erde wurden ausgehoben
o) 2.700 Tonnen Stahl wurden verbaut
o) 85 Kilometer Rohrleitungen wurden verlegt
o) 80% der Subunternehmer kamen aus der Region
o) etwas mehr als 220 Millionen Euro wurden in den Um- und Zubau investiert