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MAMUZ öffnet wieder am Dienstag, dem 4. Mai

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Copyright Jorge Pérez de Lara Elías: Figürliches Räuchergefäß aus Keramik scheint einen alten Gott darzustellen

Copyright Jorge Pérez de Lara Elías: Ohrschmuck aus dunkelgrüner Jade mit Darstellung der obersten Vogelgottheit

Copyright Jorge Pérez de Lara Elías: Lebensgroße Jademaske, wahrscheinlich aus der sog. Monte Alto-Kultur

Copyright Jorge Pérez de Lara Elías: Geschnitzte Jadeplakette zeigt, wie ein Maya-Herrscher ausgesehen hätte

29. April 2021

Nach dem Ost-Lockdown öffnet das MAMUZ seine beiden Standorte wieder am Dienstag, dem 4. Mai, und zeigt spannende Highlight-Ausstellungen zu 40.000 Jahre Menschheitsgeschichte. Während die Sonderausstellung „Experimentelle Archäologie“ im Schloss Asparn an der Zaya in die spannende Forschungsarbeit der Archäologinnen und Archäologen eintaucht, entführt das Museum Mistelbach in die faszinierende Welt der Maya. Die Wiedereröffnung erfolgt unter genauer Einhaltung der aktuell geltenden Corona-Schutzmaßnahmenverordnung.

Sonderausstellung „MAYA“:
Das MAMUZ Museum Mistelbach zeigt die erfolgreiche Sonderausstellung zur Kultur der Maya und liefert damit seit über 25 Jahren erstmals wieder eine umfassende Mayaschau in Österreich.

In ihrer Blütezeit von 250 bis 900 n. Chr. entwickelten sich die Maya zu einer Hochkultur, deren Errungenschaften uns noch heute in Staunen versetzen: Sie errichteten kolossale Städte mit prachtvollen Tempelanlagen und Palästen, schufen eine komplexe Hieroglyphenschrift und erfanden einen präzisen Kalender, um den sich gegenwärtig viele Mythen ranken. Das Gebiet des Maya-Reichs war vermutlich die damals am dichtesten besiedelte Region der Welt. Doch wie gelang es den Maya eine so große Bevölkerungszahl inmitten des tropischen Regenwaldes zu ernähren? In welcher Weise organisierten sie ihr Zusammenleben? Und was waren die Ursachen für den Untergang der großen Königsstädte?

Die Schau umfasst 200 atemberaubende Exponate, allesamt Leihgaben des guatemaltekischen Nationalmuseums für Archäologie und Ethnologie (Museo Nacional de Arqueología y Etnología), die zum Großteil erstmals in Europa für die Öffentlichkeit zugänglich sind. Unter den Objekten befinden sich Jadeschmuckstücke, kunstvolle Keramiken, monumentale Steinstelen und Ritualgefäße aus einem Zeitraum von 850 v. bis 1525 n. Chr., die vom künstlerischen Schaffen der Maya zeugen.

Aktuelle Forschungsergebnisse aus den letzten Jahren liefern neue Einblicke in die Gesellschaft der Maya und werden in der Ausstellung eindrucksvoll anhand von archäologischen Objekten, Medienstationen, Fotoshows und Spielstationen für Kinder präsentiert. „Durch den Einsatz neuer Technologien und die Entzifferung der Maya-Schrift hat sich unser Verständnis der Maya-Kultur in den letzten Jahren radikal verändert. Jetzt erkennen wir, dass die Maya nicht nur die bedeutendste Zivilisation des Alten Amerika waren, sondern verstehen auch, wie die Menschen lebten, träumten und dachten“, erklärt Dr. Nikolai Grube.

Sonderausstellung „Götter & Rituale der MAYA“:
Einen Schwerpunkt auf die Religion und Glaubenswelt der Maya setzt die heuer ergänzende Schau „Götter und Rituale der MAYA“. Darin werden die bekannten Schöpfungsmythen der klassischen Mayakultur erzählt und ihre bedeutendsten Gottheiten, von denen viele noch in der Vorstellung der heutigen Maya-Bevölkerung fortleben, vorgestellt.

In der Glaubenswelt der Maya war das gesamte Universum von göttlicher Kraft beseelt. Jede Pflanze, jedes Tier, jedes Naturereignis, ja sogar jeder von Menschenhand geschaffene Gegenstand besaß eine Lebenskraft, die Teil einer allumfassenden Göttlichkeit war. Diese heilige Kraft konnte sich in zahlreichen Gottheiten offenbaren. Die Maya selbst sprachen von „8000 Göttern der Erde“ und „8000 Göttern des Himmels“.

Auch wenn die spanischen Eroberer und Missionare ab dem 16. Jahrhundert vehement versuchten, das Christentum unter der indigenen Bevölkerung durchzusetzen, gelang es ihnen nicht, die vielfältige alte Religion völlig auszulöschen. Stattdessen vermischte sich das Christentum mit alten Maya-Bräuchen, was das moderne und bis in die Gegenwart andauernde Weltbild der Maya hervorbrachte.

Mit einer lebensgroßen Figur des Volksheiligen Maximón, der im Hochland Guatemalas verehrt wird, zeigt die Ausstellung ein beispielhaftes Ergebnis jener Verschmelzung aus vorspanischen mit katholischen Glaubensvorstellungen. Zigarre rauchend und mit einem langen Hut geschmückt, verbindet der Heilige die Merkmale eines klassischen Mayagottes mit biblischen und kolonialzeitlichen Elementen. Inmitten des Ausstellungsraums lässt sich an einem Altar nach originalem Vorbild das Ritual der Opfergabe in der heutigen Maya-Bevölkerung nachvollziehen. Geopfert werden traditionell Weihrauch, Tabak, Nahrungsmittel bis hin zu Alkohol.

Neue Sonderausstellung „Experimentelle Archäologie“:
Mit der Sonderausstellung widmet sich das MAMUZ Schloss Asparn an der Zaya seinem Kerngebiet: Der Experimentellen Archäologie. Präsentiert werden spannende und außergewöhnliche Experimente renommierter Archäologinnen und Archäologen aus der ganzen Welt, durch die aufschlussreiche Erkenntnisse über vergangene Lebenswelten gewonnen werden konnten. 25 Experimente von 46 Archäologinnen und Archäologen aus elf Nationen sind zu sehen.

Wie aber kann ein moderner Versuch die Realität der Vergangenheit widerspiegeln? Wie ist ein Experiment aufgebaut und warum ist die minutiöse Dokumentation so wichtig? Die Ausstellung stellt die Experimentelle Archäologie als Forschungsmethode vor und zeigt ein breites Spektrum an Versuchsfeldern und Anwendungsgebieten.

Um ein Experiment durchführen zu können, ist es wichtig, die zu erforschenden Werkzeuge und Werkstoffe zu beherrschen. Daher benötigen Experimentalarchäologinnen und -archäologen nicht nur historisches Wissen, sondern auch praktisches Know-How und jede Menge handwerkliches Geschick.

Die Ausstellung zeigt Experimente zu Themenbereichen wie Keramikfertigung, Holztechnologie, Bronzeguss, Glasperlenherstellung, textile Handarbeitstechniken, Knochenbearbeitung und Metallurgie. Auch das Nachvollziehen von Handlungsabläufen, z.B. die Zubereitung eines Schweinebratens vor 8.000 Jahren, oder Wohnstudien in einem rekonstruierten Wikingerhaus werden mittels wissenschaftlicher Versuche dargestellt.

Dr. Franz Pieler, wissenschaftlicher Leiter des MAMUZ und Kurator der Ausstellung, erklärt: „Experimentalarchäologie ist seit jeher ein zentraler Forschungsschwerpunkt des MAMUZ Schloss Asparn an der Zaya. In enger Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Experimentelle Archäologie der Österreichischen Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte (ÖGUF) finden im archäologischen Freigelände regelmäßige Workshops und Lehrveranstaltungen statt. Viele experimentalarchäologische Forschungsergebnisse wurden bei den Architekturmodellen im Freigelände umgesetzt und fanden Eingang ins Vermittlungsprogramm des MAMUZ.“

Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit EXARC, einer internationalen Vereinigung von archäologischen Freilichtmuseen und Experimentalarchäologinnen und -archäologen.

Neu! MAMUZ Saisonkarte:
Mit der neuen Saisonkarte kann erstmals das MAMUZ Schloss Asparn an der Zaya und Museum Mistelbach unbeschränkt während der gesamten Saison 2021 besucht und das vielseitige Angebot an beiden Standorten voll ausgekostet werden.

Nähere Informationen:
MAMUZ Museum Mistelbach
Waldstraße 44-46
2130 Mistelbach
Tel.: 02572/20719
E-Mail: info@mamuz.at
Internet: www.mamuz.at

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