07. November 2019
Die Weinviertler sind geprägt durch die gemeinsame Geschichte, die Kultur und den Glauben. Und das Weinviertel selbst verfügt über einzigartige landschaftliche und kulturelle Schätze mit ganz speziellem Flair: der Weinviertel DAC als der Botschafter schlechthin, die sanft hügelige Landschaft, die Weinberge mit knapp 14.000 Hektar Weinanbaufläche, die Bernsteinstraße, die einzelnen Genussregionen, das Projekt „Tafeln im Weinviertel“ oder die Kellergassen! Schon allein in Niederösterreich gibt es 1.107 Kellergassen mit 36.857 Gebäuden in 181 Gemeinden, dreiviertel davon im Weinviertel. Und erst vor kurzem wurden mit dem „Lad umtragn“ der Mistelbacher Hauerzunft und dem „In d´ Grean geh´n“ zwei urtypische Weinviertler Bräuche in die UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Diese Besonderheiten und Einzigartigkeiten des Weinviertels sollen nun im Bewusstsein der Bewohner durch gemeinsames Tun und Sichtbarmachung unserer regionalen und oft unentdeckten Schätze nachhaltig verankert und in die Welt hinausgetragen werden. Das Projekt wird von den vier LEADER-Regionen des Weinviertels mit seinen 122 Gemeinden getragen.
Am Donnerstag, dem 31. Oktober, fand dazu auf Einladung von NÖ Landtagspräsident Mag. Karl Wilfing im 400 Jahre alten Heiligenkeller der Zünfte in Niederkreuzstetten, einem für das Weinviertel typischen Ort, ein Pressefrühstück zur Projektvorstellung statt. „Jahrzehntelang haben wir uns nicht hinter, sondern vor dem Eisernen Vorhang versteckt. Erst mit der Grenzöffnung sind wir weltoffener geworden und ins Herzen Europas gerückt und viele Gäste auch aus andern Teilen Österreichs kamen zu uns, um zu sehen, welche Schätze es im nördlichen bzw. östlichen Weinviertel zu entdecken gibt und. Mit dieser Kampagne wollen wir nun das Weinviertel im Innen- und Außenbereich noch attraktiver und bekannter werden lassen“, so der Landtagspräsident, der die Patronanz über diese Initiative übernommen hat. Außerdem nahmen daran die vier Leader-Obmänner Landtagsabgeordneter Bürgermeister René Lobner für die LEADER Region Marchfeld, Bürgermeister Kurt Jantschitsch für die LEADER Region Weinviertel Ost, Regionssprecher Dipl.-HLFL-Ing. Manfred Weinhappel für die LEADER-Region Weinviertel-Donauraum und Bürgermeister a.D. Johann Gartner für die LEADER Region Weinviertel-Manhartsberg teil.
„Regionsbewusstsein Weinviertel“:
Die gesamte Bevölkerung des Weinviertels, im speziellen Schüler und Jugendliche, Zugezogene ins Weinviertel, Personen, die aus dem Weinviertel weggezogen sind, Betriebe, alle Gemeinden des Weinviertels und regionale Organisationen werden in das Projekt eingebunden. Damit soll die Verbundenheit der Einwohner zum Weinviertel gestärkt, sowie das Selbstbewusstsein der Weinviertler gesteigert werden. Zudem erfolgt dabei auch die Stärkung der „Marke Weinviertel“, alle Weinviertler werden zu Multiplikatoren für das Weinviertel.
Mittel und Maßnahmen, um das Bewusstsein für das Weinviertel zu erhöhen:
o) Durch die Bereitstellung fundierten Wissens über das Weinviertel durch Persönlichkeiten aus dem
Weinviertel soll die Identifikation mit der eigenen Heimat gestärkt werden.
o) Durch Kooperationen mit den Medien (Print und Online) soll gezielt bei den Weinviertlern
Bewusstsein für das Weinviertel geschaffen werden.
o) Durch Social Media- und Plakat-Kampagnen.
o) Für die Bewusstseinsbildung an Schulen, besonders für die Volksschulen der Region, sollen
Anschauungs- und Lernmaterialien erstellt werden. Zusätzlich wird eine Weinviertel-Landkarte mit
den Hot-Spots der Region als Schaukarte für den Klassenraum kindergerecht aufbereitet.
o) Es werden neue Imageartikel an stark frequentierten Plätzen (Ausflugsziele, Souvenirshops,
Gastronomie und in Geschäften in der Region) angeboten und verkauft.
o) Jede der 122 Gemeinden erhält eine Fahne mit dem Weinviertel-Logo, die vor jedem Gemeindeamt
bzw. an öffentlichen oder stark frequentierten Plätzen wehen soll. Ab dem Frühjahr 2020 werden in
allen Gemeinden die Weinviertel-Fahnen gehisst und es ist auch ein eigener „Weinviertel-Tag“
geplant.
o) Für Neugeborene wird es Bodys als Geschenk für „Neubürger“ in den Gemeinden geben und auch
gebrandete Tragetaschen, Aufkleber etc. sollen produziert werden.
o) Aber auch Veranstaltungen sollen im Weinviertel-Design gehalten werden, von der Verpflegung –
Traubensaft statt Limo – bis zum Gesamt-Look der Veranstaltung.
Das Weinviertel hat mit dem Projekt „Regionsbewusstsein“ die Chance, sich als Gegenpol zum Großstadt-Tourismus zu platzieren, wo der Massentourismus keinen Einzug findet und die ländliche Idylle im Vordergrund steht. „Wenn wir unser Ziel erreichen, bewusst Weinviertler zu sein und den Weinviertel-Spirit zu leben, dann profitieren wir letztlich alle davon, da unsere regionale Wirtschaft aufblühen wird, weil wir bewusster Zeit in unserem Weinviertel verbringen und Geld hier ausgeben, den Verkauf regionaler Produkte fördern, uns touristisch wie wirtschaftlich stärker vernetzen und durch unsere neu gewonnene Strahlkraft nach außen auch noch interessanter für Gäste aus dem Umland und ganz Österreich werden. Das Weinviertel wird damit greif- und sichtbarer und als Marke noch stärker in den Mittelpunkt gerückt“, betonte der Landtagspräsident zum Abschluss.