Gleich direkt:

Hauptinhalt:

„Mistelbach 2030++“: Wie soll Mistelbach im Jahr 2030 aussehen?

Copyright StadtGemeinde Mistelbach

06. April 2017

Unsere Gesellschaft unterliegt einem laufenden Wandel. Lebensgewohnheiten verändern sich, Bedürfnisse und Wohnformen werden andere und auch das Konsum- bzw. Einkaufsverhalten ist einem steten Wandel unterworfen. Ein Trend, der unaufhaltsam und von dem auch Mistelbach nicht ausgenommen ist. Um rechtzeitig die Weichen für die Zukunft zu stellen, wurde unter dem Arbeitstitel „Mistelbach 2030++“ ein neues Projekt ins Leben gerufen, um auf der Grundlage möglichst vieler Meinungen einen gemeinsamen Weg für die Zukunft einzuschlagen, wie sich die Stadt mit dem Zentrum bzw. der zentrumsnahen Zone als Schwerpunkt entwickeln soll! Am Mittwoch, dem 27. März, fand dazu eine Kick Off-Veranstaltung im Mistelbacher Barockschlössl statt, zu der im ersten Schritt von dem für Raumplanung zuständigen Vizebürgermeister Christian Balon und Wirtschaftsstadtrat Erich Stubenvoll Immobilienbesitzer und Hauseigentümer der zentrumsnahen Zone von Mistelbach eingeladen wurden, um aus deren Sicht zu erfahren, welche Erwartung sie von einer Bezirkshauptstadt Mistelbach im Jahr 2030 haben.

Dabei ging es im ersten Schritt nicht gleich um Details: „Wir diskutieren heute nicht darum, welche Farbe der Mistkübel haben soll, wir legen heute einmal die Richtung fest“, appellierte der Vizebürgermeister an die Runde. Und diese hatte schon einige Wünsche an die Stadtpolitik, was die Zukunft von Mistelbach im zentrumsnahen Bereich betrifft.

Da wurde z.B. der Wunsch nach einem zusätzlichen Nahversorger geäußert, der aktuell im Herzen von Mistelbach fehlt! „Derzeit gibt es am Hauptplatz kaum Möglichkeiten, Einkaufsbedürfnisse für den täglichen Bedarf zu erledigen, da schlichtweg zu wenig Lebensmittelfachgeschäfte vorhanden sind“, so eine Meinung aus der Runde.

Ein weiteres Thema, das vielfach angesprochen wurde, ist die derzeitige Parkplatzsituation, die viele der anwesenden Hausbesitzer und Gewerbetreibenden beschäftigt. „Es gibt derzeit kein Thema, das mehr diskutiert wird, weil es alle und jeden betrifft“, weiß auch Wirtschaftsstadtrat Erich Stubenvoll. In Innenstädten ist die Bereitschaft, weitere Strecken vom Auto zum Geschäft zu gehen, nicht so groß wie in Einkaufszentren, das ist erwiesen!“ Dabei ist das Problem hausgemacht. Denn oft stehen nicht ausreichend Kurzparkplätze zur Verfügung, da diese von Dauerparkern verstellt werden, die illegal Parkuhren weiterdrehen: „Mit dem Unternehmen, das wir für die Parkraumüberwachung beauftragt haben, wurde vor kurzem eine Schwerpunktaktion entwickelt, um den Dauerparkern in der Kurzparkzone den Kampf anzusagen“, berichtet Stadtrat Stubenvoll. „Ich appelliere auch an jeden Einzelnen, mitzuhelfen, um dieses Problem in den Griff zu bekommen! Natürlich ist auch mein Ziel, so rasch wie möglich weiteren Parkraum zu schaffen, um die Situation zu entlasten“, so Stubenvoll weiter. Das wiederum ist mit hohen Kosten verbunden und es braucht einen Betreiber, der beispielswiese ein Parkdeck finanziert: „Wenn so ein Parkdeck umgesetzt werden soll, muss man sich im Vorfeld überlegen, wo man es baut und vor allem wie dann die Verkehrsflüsse gesteuert werden, damit es auch von der Bevölkerung bzw. den Einkaufskunden angenommen wird. Es ist also ein Zahnradeffekt, wo viele andere Bereiche davon auch direkt oder indirekt betroffen sind“, ergänzt Vizebürgermeister Balon.

Ebenso thematisiert wurde die Situation um die Mistelbacher Wochenmärkte, wobei das Thema in der Diskussion auf den Standort reduziert wurde. Ein Großteil der anwesenden Personen wünscht sich eine Verlegung: „Ein Standort entlang der Straße auf der Westseite ist am geeignetsten. Ein Markt funktioniert am besten in der frequenzstarken Lage“, ist Johann Wimmer, der jahrelange Erfahrung als Marktfahrer hat, überzeugt. „Mit der Verlegung vor das Rathaus hat man versucht, diesen Bereich durch den neuen Markt zu beleben, dies ist aber schwierig“, so Wimmer weiter.

Die vielen Wünsche und Sorgen zeigen, dass vielen die Entwicklung der Stadt eine wichtige Angelegenheit ist. Dass Mistelbach kontinuierlich wächst, zeigt sich aktuell am Beispiel des Nordens der Stadt, wo derzeit ein eigenes „Subzentrum“ entsteht. Ein neuer, fünfgruppiger Kindergarten, zahlreichen Wohnbauten sowie geplante Mehrfamilien- und Reihenhäuser, ein Lebensmitteldiskonter und vieles mehr sind die Ergebnisse einer mehrjährigen, vorausschauenden Stadtplanung, wie Vizebürgermeister Christian Balon weiß: „In der Raumplanung muss man auf viele Jahre vorausplanen, nicht nur für 14 Tage! Genau aus diesem Grund haben wir unter dem Arbeitstitel „Mistelbach 2030++“ dieses Projekt ins Leben gerufen. Denn einen kurzfristigen Aktionismus wollen wir nicht, unser aller Geld soll sinnvoll investiert werden!“

Wie geht es weiter?
Als nächsten Schritt wird die Zielgruppe „Jugend“ eingeladen, ihre Wünsche und Erwartungen an ein Mistelbach in 10 bis 15 Jahren zu skizzieren. Alle Interessierten konnten ihre Kontaktdaten hinterlassen, um am Laufenden zu bleiben und bei Folgeveranstaltungen wieder dabei sein zu können.

Zum Seitenanfang springen