28. Mai 2020
Tag für Tag verschwinden Tier- und Pflanzenarten von unserer Erde. Jeder Quadratmeter unseres Planeten wird von uns Menschen zunehmend so in Anspruch genommen, dass immer weniger Platz für die Natur und ihre Bewohner bleibt. Und das passiert nicht nur im tropischen Regenwald, es passiert auch vor unserer Haustür.
Das Weinviertel als jahrtausendealter Siedlungsraum ist geprägt von einer sehr abwechslungsreichen Kulturlandschaft. Gerade hier liegen große Chancen, aber auch Herausforderungen für den Naturschutz. Von artenreichen Trockenstandorten bis hin zu den Feuchtwiesen gibt es bei uns eine hohe Bandbreite unterschiedlichster Lebensräume.
Im Oktober 2019 entstand daher im kleinen Kreis vor dem Hintergrund des mittlerweile dramatischen Verlustes biologischer Vielfalt und der immer sicht- und spürbarer werdenden Auswirkungen klimatischer Veränderungen im Weinviertel (vor allem Trockenheit) das drängende Bedürfnis, proaktiv der uns umgebenden Natur wieder Raum und Stimme zu verschaffen und zu diesem Zweck eine Regionalgruppe des Naturschutzbundes Niederösterreich zu gründen. (Der Naturschutzbund Niederösterreich ist ein parteipolitisch unabhängiger Verein mit größtenteils ehrenamtlichen und einigen wenigen hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, der sich seit vielen Jahrzehnten für den Schutz bedrohter Arten und deren Lebensräume einsetzt und im UVP (Umweltverträglichkeitsprüfung) Verfahren Parteistellung hat; Anm.d.Red.). „Vor dem Hintergrund unseres übermäßigen Ressourcenverbrauches, aber auch einer intensiv betriebenen, tendenziell agrarindustriellen landwirtschaftlichen Nutzung mit nachteiligem Einfluss auf unsere Ökosysteme geht es uns vor allem darum, im Bereich des regionalen Lebensraum- und Artenschutzes auf kooperative Weise neue Impulse zu setzen, im Sinne der NÖ Naturschutz-Charta, wo es heißt „…eine nachhaltige, naturschonende Landbewirtschaftung ist die Basis einer abwechslungsreichen Landschaft und einer intakten Natur…“, so der Vertreter der Regionalgruppe Mistelbach Karl Pelzelmayer.
Neben der Aufwertung der Ackerlandschaft durch Anlage/Pflege von Blühstreifen bis hin zum pfleglichen Umgang mit unseren Fließgewässern, Erhaltung und Wiederherstellung von Ökosystemen (Biodiversität) gibt es aber noch eine Vielzahl anderer naturschutzrelevanter Themen, denen sich die Regionalgruppe Mistelbach widmen möchte. „So möchten wir etwa im Rahmen von Umweltbildungsmaßnahmen u.a. Exkursionen anbieten, bei denen der Reichtum unserer regionalen Flora und Fauna vorgestellt wird und auch durch die Aufstellung von Schautafeln darauf hinweisen. Erstrebenswert ist für uns auch eine Kooperation mit Schulen, um das Interesse von Kindern und Jugendlichen an naturschützenden und -erhaltenden Maßnahmen zu wecken bzw. zu intensivieren!“
Schaffung von Wildblumen- und Kräuterzonen:
Im ersten Projekt der Gruppe geht es um die Schaffung eines naturnahen Bereiches auf gepachteten Ackerflächen durch Herstellung von Wildblumen- und Kräuterzonen, durchsetzt mit rund 20 Wildobstbäumen aus einer Biobaumschule, die im Herbst angepflanzt werden. Dafür bietet die Gruppe auch Baumpatenschaften zum Preis von 35 Euro bzw. 50 Euro (Hochstamm) an.
Interesse an einer Mitarbeit?
„Erfreulicherweise haben sich auch schon mehrere Expertinnen und Experten (z.B. Biologen, Landschaftsplaner, Baumpfleger etc.) bereit erklärt, uns bei unseren Vorhaben ehrenamtlich zu unterstützen. Wir sind ein (noch) kleines Team und würden uns sehr über weitere InteressentInnen, Mitarbeiter und Ideenbringer freuen“, so Pelzelmayer.
Natürlich ist die Gruppe auch auf finanzielle Unterstützungen angewiesen, um die Ziele zu erreichen. Spenden (steuerlich absetzbar) werden unter dem unten angeführten Konto gerne entgegengenommen.
Nähere Informationen:
Naturschutzbund Niederösterreich – Regionalgruppe Mistelbach
Karl Pelzelmayer
E-Mail: karl.pelzelmayer@gmx.at
Konto:
NÖ Naturschutzbund – Regionalgruppe Mistelbach
IBAN: AT08 3200 0001 0048 0590