30. April 2025
Die niederösterreichische Frauenberatungsstelle FRAUEN für FRAUEN öffnete am Mittwoch, dem 30. April, ihre neuen Räumlichkeiten im historischen Barnabiten-Kolleg in Mistelbach. Unter dem Motto „Frauen stärken – Räume öffnen“ waren Interessierte eingeladen, die vielfältigen Angebote der Fachstelle kennenzulernen. „Frauen zu stärken ist uns sehr wichtig“, betont Manuela Kräuter, Geschäftsführerin der Frauenfachstelle. „Denn Chancengerechtigkeit für Frauen ist auch im Jahr 2025 noch immer nicht selbstverständlich.“
Neuer Raum für wachsenden Bedarf:
Die steigende Nachfrage nach den Angeboten von FRAUEN für FRAUEN im arbeitsmarktpolitischen, sozialen und therapeutischen Bereich machte einen Umzug notwendig. Nach intensiven Gesprächen mit der Erzdiözese Wien konnten neue, großzügige und leistbare Räumlichkeiten im Barnabiten-Kolleg bezogen werden.
Marianne Majewsky, Leiterin der AMS-Geschäftsstelle Mistelbach, zeigt sich überzeugt vom neuen Standort: „Frauen brauchen auf ihrem Weg in den Arbeitsmarkt nicht nur Beratung, sondern auch Räume, in denen sie gestärkt, ernst genommen und professionell begleitet werden. Wir freuen uns sehr, dass Frauen, die wir an FRAUEN für FRAUEN vermitteln, nun in einem inspirierenden und ruhigen Umfeld begleitet werden. Diese Atmosphäre schafft Stabilität und Entwicklungsspielraum – das erhöht nicht nur die Zufriedenheit der Teilnehmerinnen, sondern stärkt auch die nachhaltige Wirkung unserer arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen. Denn unser gemeinsames Ziel ist, Langzeitarbeitslosigkeit bestmöglich zu verhindern.“
Eröffnungsworte und interaktive Stationen:
Die feierliche Eröffnung wurde gemeinsam von Bürgermeister Erich Stubenvoll, Stadtpfarrer Mag. Johannes Cornaro, AMS-Regionalstellenleiterin Marianne Majewsky und Geschäftsführerin Manuela Kräuter gestaltet. „Eine starke Frauenberatungsstelle wie FRAUEN für FRAUEN ist für unseren Bezirk unverzichtbar und ich bin dankbar dafür, dass diese Anlaufstelle nun endgültig in der Bezirkshauptstadt angekommen ist“, betont Bürgermeister Erich Stubenvoll. „Sie schafft Perspektiven, unterstützt in schwierigen Lebenssituationen für eine Gesellschaftsschicht, die im Jahr 2025 immer noch benachteiligt ist, und leistet einen wesentlichen Beitrag zur sozialen Gerechtigkeit und zum gesellschaftlichen Zusammenhalt. Ich bin dankbar, dass diese wichtige Arbeit nun in so eindrucksvollen Räumen fortgeführt wird und für Frauen eine Anlaufstelle gegeben ist, wo in angenehmer Atmosphäre Probleme gelöst werden können.“
Stadtpfarrer Mag. Johannes Cornaro erinnert an die Geschichte des Hauses: „Während des Zweiten Weltkriegs stellte sich Pater Titus Helde schützend vor Frauen und verlor dabei sein Leben. Diese Haltung des Schutzes und der Unterstützung lebt in der Arbeit von FRAUEN für FRAUEN weiter – heute in anderer, aber ebenso notwendiger Weise.“
Einblick in die Arbeit von FRAUEN für FRAUEN:
Besucherinnen und Besucher konnten verschiedene interaktive Stationen besuchen, die die Arbeit von FRAUEN für FRAUEN vorstellen:
o) Psychosoziale Beratungen
o) Psychotherapie
o) Arbeitsmarktpolitische Initiativen (z. B. Frauenberufszentrum, Punktgenaue Qualifizierung)
o) Gewaltpräventionsprojekt SToP – Stadtteile ohne Partnergewalt
o) Ehrenamtliche Begleiterinnen im Rahmen des Projekts Mitgehen
Zudem wurden mehrmals täglich Führungen durch die beeindruckende Barockbibliothek des Barnabiten-Kollegs angeboten, die mit einem Deckenfresko von Franz Anton Maulbertsch aus dem Jahr 1760 geschmückt ist. Dieses Kunstwerk, das die Ähnlichkeit von Mensch und Wasser thematisiert, ist normalerweise nicht öffentlich zugänglich.
Einladung zum Austausch:
„Heute mag es keine Hexenverbrennungen mehr geben, aber strukturelle und gesellschaftliche Diskriminierung besteht leider weiterhin“, sagt Manuela Kräuter. „Mit einem augenzwinkernden Verweis auf die Walpurgisnacht zeigen wir beim Tag der offenen Tür, dass Frauen heute nicht auf Magie angewiesen sind – sondern auf echte Unterstützung. Und genau die bieten wir.“
Ein herzliches Dankeschön gilt allen Fördergeberinnen, die diese wichtige Arbeit ermöglichen – allen voran der Landesgeschäftsstelle des AMS Niederösterreich, sowie dem Bundeskanzleramt, der Österreichischen Gesundheitskasse und dem Land Niederösterreich, deren Engagement für Frauenarbeit im ländlichen Raum unverzichtbar sind.