11. Juli 2024
Die Österreichische Gesundheitskasse ist mit 7,6 Millionen Versicherten der größte Sozialversicherungsträger Österreichs. Jede/Jeder Versicherte erhält die Behandlung, die sie oder er benötigt – unabhängig von Alter, Wohnort, Herkunft oder sozialem Status. Das Jahr 2023 stellt für die Österreichische Gesundheitskasse ein Rekordjahr dar: 5,9 Milliarden Euro wurden für medizinische Leistungen im niedergelassenen Bereich aufgewendet, der Anteil am Gesamtbudget beträgt 31 Prozent. Ein weiterer Ausbau der Leistungen wurde im Verwaltungsrat der Österreichischen Gesundheitskasse beschlossen. Einmal mehr liegt der Fokus auf psychosozialer Gesundheit.
Psychosoziale Versorgungszentren sollen aufgebaut werden, um den Zugang zu Therapie zu erleichtern und eine multiprofessionelle Behandlung zu ermöglichen. Dazu sollen entsprechend des Zielsteuerungsvertrags Gespräche mit Bund und Länder aufgenommen werden. Die Einbindung klinischer Psychologinnen und Psychologen in die Krankenbehandlung soll weiter intensiviert werden und mit ihrer Interessensvertretung ein Vertrag über die kommenden fünf Jahre verhandelt werden.
Der Jahresabschluss für das Jahr 2023, der von der Hauptversammlung der Österreichischen Gesundheitskasse abgenommen wurde, weist einen Bilanzverlust in der Höhe von 399,5 Millionen Euro aus. Bei einem Gesamtbudget von 18,8 Milliarden Euro sind das 2,2 Prozent.
Ein wesentlicher Treiber dieser Entwicklung ist ein Aufholeffekt, der nach den coronabedingten Einschränkungen der vergangenen Jahre deutlich spürbar ist. Viele Menschen nehmen nun vermehrt ärztliche Leistungen in Anspruch, die sie zuvor aufgeschoben haben.
Zudem werden immer mehr medizinische Leistungen in den niedergelassenen Bereich verlagert. Gleichzeitig steigt aber auch jener Anteil der Kosten, den die Sozialversicherung für Spitäler zahlen muss. 5,2 Milliarden Euro zahlt die Österreichische Gesundheitskasse jährlich an Spitäler, das sind 28 Prozent des Gesamtbudgets. Jahr für Jahr muss die Österreichische Gesundheitskasse zusätzlich 500 Millionen Euro mehr für Spitalsbereich aufbringen – ohne dabei Mitspracherecht zu haben, wie und wofür diese Mittel verwendet werden. Im Zuge des Finanzausgleichs erhält die Österreichische Gesundheitskasse hingegen 240 Millionen Euro, die vor allem für die Stärkung des niedergelassenen Bereichs vorgesehen sind.
Diese Stärkung ist weiterhin der zentrale Anspruch der Österreichischen Gesundheitskasse. Österreichweit gibt es bereits 69 Primärversorgungseinheiten, in denen Ärztinnen und Ärzte gemeinsam mit anderen Gesundheitsberufen Patientinnen und Patienten auf höchstem Niveau versorgen. Mittlerweile gibt es auch schon acht Kinderprimärversorgungseinheiten. Außerdem konnte die Österreichische Gesundheitskasse im Vorjahr 520 neue Vertragsärztinnen und-ärzte gewinnen. Damit sichert sie auch in der Zukunft die optimale medizinische Versorgung für ihre Versicherten.