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Perchtoldsdorfer Hütereinzug: Hauerzunft Mistelbach war vertreten

Copyright NLK Filzwieser: Landesrat Dr. Martin Eichtinger und Landeshauptfrau Mag. Johanna Mikl-Leitner kurz vor Beginn des traditionellen Festumzuges beim Jubiläumsfest „600 Jahre Hiataeinzug“ in Perchtoldsdorf mit Vertretern der Mistelbacher Hauerzunft, angeführt von Oberzechmeister Martin Lehner

10. November 2022

Tausende Gäste, unter ihnen auch Landeshauptfrau Mag. Johanna Mikl-Leitner, feierten am Sonntag, dem 6. November, mit den Perchtoldsdorfer Weinhauern das Jubiläumsfest „600 Jahre Hiataeinzug“, das größte Erntedankfest Österreichs. Im Zentrum dieses Festes stehen alljährlich die Weinhüter, „Hiata“ genannt, die eine einzigartige Erntekrone, die so genannte „Pritschn“, mit einem prächtigen Einzug in die Kirche tragen. Mit dabei waren mit Oberzechmeister Martin Lehner an der Spitze auch Vertreter der Mistelbacher Hauerzunft, wo Zechmeister Herbert Christen den Brauch des „Lad umtragens“ präsentierte.

Perchtoldsdorfer „Hiataeinzug“:
Die Tradition des Hütereinzugs wird innerhalb der Gemeinschaft der Perchtoldsdorfer Weinhauer sowie innerhalb der einzelnen Weinhauer-Familien seit Generationen tradiert und ist – genauso wie der Mistelbacher Hauerumzug – Immaterielles Weltkulturerbe der UNESCO. Der Hütereinzug ist somit ein fester Bestandteil des Jahreslaufs der Perchtoldsdorfer Weinhauer, auch wenn das Berufsbild des Hüters im Laufe der 1970er Jahre obsolet wurde und verschwand.

Der „Hiataeinzug“ wird in Perchtoldsdorf jeden ersten Sonntag nach dem Leonhardi-Tag (6. November; Anm.d.Red.) abgehalten. Weinhüterinnen und -hüter waren in Weingebieten während der Reifezeit üblich. Von der Gemeinde vereidigt und bezahlt, verbrachten sie einige Wochen in kleinen Hütten in den Weingärten und beschützten die reifende Ernte sowohl vor Tieren als auch vor Diebinnen und Dieben. Seit dem Aussterben des Berufes sind es heute vor allem die Söhne der Weinbauern, die als „Hiata“ gemeinsam mit der Blasmusikkapelle und ihren Familien in einem Festzug zum Dankgottesdienst in die Kirche einziehen. Zentrales Element des Festzuges ist dabei die „Pritschn“, ein etwa 70 Kilogramm schwerer, auf einer Stange befestigter und mit Eichenlaub geschmückter Drehkörper, an dessen oberem Ende zwei goldene Herzen aus Walnüssen angebracht sind.

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