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Regionale Identität im Weinviertel

Foto zur Verfügung gestellt: Vertreterinnen und Vertreter der LEADER-Regionen, der Weinviertel Tourismus GmbH, Kleinregionsmanagerinnen und -manager sowie interessierte Gemeindevertreterinnen und -vertreter

11. Mai 2023

Tolle Projekte in unserem Weinviertel gibt es viele. Jeden Tag engagieren sich unzählige Menschen, für die Entwicklung und Förderung der Heimat. Doch was verbinden die Weinviertlerinnen und Weinviertler eigentlich mit unserer Region? Was ist Ihnen wichtig und was sehen sie als UPS des Weinviertels? Genau diesen Fragen ist die LEADER Region Weinviertel Ost auf die Spur gegangen. Denn wer weiß besser, was wir im Weinviertel brauchen, als die Menschen, die hier leben?

Im Jahr 2022 hat sich die LEADER Region Weinviertel Ost ein Ziel gesetzt, nämlich den aktuellen Status quo zum Regionsbewusstsein unserer Bevölkerung zu ermitteln. Mit vollem Erfolg, denn die Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten einiges zu erzählen. Um ein umfangreiches Bild vom Image des Weinviertels zu bekommen wurden einerseits die Menschen befragt die im Weinviertel zu Hause sind (rund 2.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer) sowie jene Menschen, die außerhalb des Weinviertels leben (rund 2.600 Teilnehmerinnen und Teilnehmer). Die Ergebnisse liefern tolle und vor allem neue Blickwinkel auf unsere Heimat und den Heimatstolz in der Bevölkerung. Geschäftsführerin der LEADER Region Weinviertel Ost Dipl.-Ing. (FH) Christine Filipp freut sich sehr, denn die Umfragen sind ihr eine persönliche Herzensangelegenheit: „Die Erkenntnisse, die wir aus den Umfragen mitnehmen konnten, sind für die LEADER-Region besonders wichtig. Unser Ziel ist es die eigenständige Regionalentwicklung nachhaltig zu stärken. Dies ist nur möglich indem wir die Stimmen der Weinviertlerinnen und Weinviertler aktiv miteinbeziehen. Wir möchten herausfinden mit was sich die Menschen im Weinviertel identifizieren, was das Image des Weinviertels ausmacht!“

Zu den wichtigsten Fragen zählten: Was verbinden die Weinviertlerinnen und Weinviertler mit dem Weinviertel? Was ist für sie das Typische und Einzigartige im Vergleich zu anderen Regionen in Österreich? Auf was ist die Bevölkerung stolz? Oder auch welche Orte oder Gebiete regelmäßig besucht werden? Auf diese Fragen können die LEADER-Regionen nun Antworten liefern: Gleich zu Beginn die gute Nachricht: Das Weinviertel genießt einen sehr guten Ruf als Lebensstandort und gilt als gesellig, lebenswert, genussvoll und authentisch. Besonders in der Außenansicht schneidet unsere Heimat gut ab. Die Kellergassen, die Landschaft mit den Weingärten, die große regionale Produktpalette und der Wein des Weinviertels sind bekannt und sehr beliebt. So gaben die befragten Personen an, dass der Besuch einer authentischen Kellergasse mit einem Glücksmoment einhergeht und automatisch mit dem Besuch in einem Heurigen und dem dazugehörigen Achterl Wein verbunden wird.

Die Identität „Weinviertel“:
Die Auswertungen der Umfragen zum Thema „Regionsbewusstsein“ befassten sich ausführlich mit der Identität der Bewohnerinnen und Bewohner zum Weinviertel. Vorweg, dass Weinviertel wird durchaus als lebenswerter Standort angesehen und die Einheimischen bezeichnen sich gerne als „Weinviertlerinnen und Weinviertler“. Sie besitzen eine hohe und enge Identifikation mit ihrer Heimat. Im Vergleich zu den Ergebnissen ähnlicher Umfragen in anderen Regionen Österreich schneidet das Weinviertel sehr gut ab. Durch die Auswertung der Umfragen ergab sich folgendes Bild: Je länger die Befragten im Weinviertel leben, desto höher ist auch ihr Bezug zu der Heimat.  Besonders die Kellergassen, die Kulturlandschaft, der Wein und die große regionale Produktpalette sind wichtige Bezugspunkte im Heimatkontext. Mit diesen Elementen verbinden auch „nicht“ Weinviertlerinnen und Weinviertler die Region. Daraus kann der Schluss gezogen werden, dass es sich dabei um wichtige Identitätsmerkmale des Weinviertels handelt.

Die Weinviertlerinnen und Weinviertler verbinden ihre Heimat mit „dörflichen Strukturen, die aber eine hohe Lebensqualität versprechen“, und sehen das Weinviertel nicht als eine „aussterbende Region“ an. Trotz all der positiven Resonanz der Heimat gegenüber, gibt es auch ein paar wichtige Punkte, in denen unsere Region Nachholbedarf hat. Je höher der Ausbildungsstand der befragten Personen ist, desto geringer ist der Bezug zum Weinviertel. Dies könnte auf die mangelnden universitären Einrichtungen und den Arbeitsplatzmangel in bestimmten Sektoren zurückzuführen sein. Ein Teil der Befragten gab an, dass sie das Weinviertel nicht mit innovativen Unternehmen verbinden. Die Umfragen-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer waren sich auch einig, dass sie das Weinviertel nicht mit Tourismus assoziieren. Diese Ergebnisse sind wichtige Informationen, da man ein besseres Bild vom Weinviertel erhält und nun gezielt auf Fehlentwicklungen reagieren kann, um das Weinviertel in Zukunft zu stärken. Gerade den LEADER-Regionen ist die Regionalentwicklung besonders wichtig. Ziel ist es ein WIR-Gefühl in der gesamten Bevölkerung zu etablieren und Heimatbewusstsein nachhaltig zu stärken.

Was man im Weinviertel gemacht haben muss?
Dass unsere Heimat viel zu bieten hat ist klar, es gibt unzählige Ausflugsziele und Erlebnismöglichkeiten für Jung und Alt. Das Potential scheint schier endlos und Vieles ist noch recht unbekannt. Doch was sind eigentlich die Highlights für unsere Besucherinnen und Besucher? Was muss man unbedingt erlebt haben? Hier gab es viele verschiedene Antworten, wobei der Besuch einer Kellergasse sehr oft genannt wurde, weiters zählt ein Heurigenbesuch, eine Radtour und eine Weinverkostung bei einem regionalen Winzer zu den verpflichtenden `To dos´ in der Region. Die wunderschöne sanfte Hügellandschaft zieht auch viele Wanderer in die Region, besonders die Nähe zu Wien ermöglicht einen Tagesausflug in die Natur. Eine Interessante Entwicklung ließ sich im Kulturbereich verzeichnen, so wird der Besuch von Schlössern, Burgen und Ruinen im Weinviertel immer bedeutender. Ebenso gewinnen die Ortschaften Retz und Poysdorf, als bekannte Weinstandorte an Wichtigkeit. Über 6.000 weitere Nennungen an Erlebnismöglichkeiten wurden mittels offener Frage verzeichnet - so allerdings auch die mangelnden Verköstigungsmöglichkeiten, vor allem an Rad- und Wanderwegen. Die Verpflegungs- und Nächtigungskapazitäten sind vielerorts nur sehr beschränkt oder gar nicht vorhanden. Das ist für zukünftige Gäste natürlich abschreckend, aber durch das Aufzeigen dieser Divergenzen können Gemeinden zukünftig besser darauf reagieren und diese optimieren. Im Allgemeinen geben die Angaben der Umfragen-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer viel Aufschluss über die vorhandenen Möglichkeiten unserer Heimat. Fakt ist, dass das Weinviertel eine hervorragende Grundlage für Marketing und Regionalentwicklung bietet, die nur darauf wartet ausgeschöpft zu werden.

Workshop „Regionsbewusstsein“:
Bei einem Workshop Ende April in Enzersfeld luden die LEADER-Regionen des Weinviertels zu einem spannenden und lehrreichen Austausch zum Thema „Stärkung des Regionsbewusstsein“ ein. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den verschiedensten Gemeinden und Institutionen konnten aktiv an den Diskussionen im Plenum mitwirken sowie ihre eignen Gedanken und Ideen präsentieren. Hauptsächlich wurden gemeinsam an der zukünftigen Vermarktung gefeilt. Was macht das Weinviertel unverwechselbar? Wie würde man das USP unserer Heimat beschreiben? Wie können die Identitätsanker genutzt werden? Diesen spannenden Fragen wurde auf den Grund gegangen. Gemeinsam wurden kommende Ziele gesetzt, sodass alle an einem Strang ziehen und das Beste aus dem Weinviertel herausholen können!

„Der heutige Tag war für uns alle besonders spannend, da wir gemeinsam die verschiedensten Strategien zur Regionalentwicklung ausarbeiten konnten. Wir haben nun die „Identitätsanker“ und Keybilder des Weinviertels festgelegt. Unser Weinviertel wartet nur darauf durch innovative Projekte weiterentwickelt zu werden“, so die Manager der LEADER-Regionen im Weinviertel.

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