14. März 2019
Schlaf trägt als elementares Grundbedürfnis zur Erholung und zur Leistungsfähigkeit bei. Und die Anforderungen der modernen Arbeitswelt zeigen Auswirkungen auf das Schlafverhalten, viele Menschen leiden unter Schlaflosigkeit. Die Gesunde Gemeinde Mistelbach hat deshalb am Montag, dem 18. März, Priv.-Doz. Dr.med. Michael Saletu, Facharzt für Neurologie vom Zentrum für ambulante Schlafmedizin im Rudolfinerhaus Wien, zu einem Vortrag zum Thema Schlaflosigkeit in den Stadtsaal von Mistelbach eingeladen. Beginn ist um 19.00 Uhr, der Eintritt ist frei.
Schlaf als Grundbedürfnis:
Schlaf dient nicht nur zur Erholung, sondern gilt auch als wesentliche Voraussetzung für das Nervenzellwachstum und für die Gedächtnisbildung. Heute ist es weniger die Sonne, die unsere innere Uhr jeden Tag neu stellt, als vielmehr die Arbeit als der wichtigste soziale Zeitgeber unserer Schlaf-Wach-Regulation. Errungenschaften der modernen industrialisierten Welt, wie elektrisches Licht, Schichtarbeit, Internet und Smartphone und ständige Erreichbarkeit haben dabei oft Auswirkungen auf unser Schlafvermögen.
Zu wenig Schlaf macht krank:
Ein kausaler Zusammenhang zwischen einer Schlafdauer unter sieben Stunden und dem Risiko für Übergewicht und Stoffwechselerkrankungen wurde mittlerweile in zahlreichen Untersuchungen belegt. Neben dem Hormonsystem steht auch unsere Immunabwehr in engen Zusammenhang mit der Dauer und Qualität des Schlafes. Auch depressive Verstimmungen, Gereiztheit und Angstreaktionen können Folgen von Schlafmangel sein. Rund 15% aller Österreicher leiden an einer oft unabhängigen schlafassoziierten Störung mit gestörter Tagesbefindlichkeit, wobei organisch-körperliche (z.B. die Schlafapnoe oder nächtliche Bewegungsstörungen), als auch nicht-organische Ursachen (z.B. Schlafstörung durch Schichtarbeit) oft in Kombination vorkommen. Einschlaf-, Durchschlafstörungen oder das Beklagen einer schlechten Schlafqualität, die dreimal pro Woche oder öfter über mehr als ein Monat andauern und bei den Betroffenen einen Leidensdruck und/oder eine reduzierte Leistungsfähigkeit mit sich bringen, stellen in jedem Fall eine Indikation für die Kontaktaufnahme mit einem schlafmedizinischen Experten dar.
Schlafstörungen behandeln:
Aufgrund der Vielfalt der Schlafstörungen ist es für eine effiziente Therapie unumgänglich, der Behandlung eine eingehende, adäquate Diagnostik voranzustellen. Grundsätzlich stützt sich die Therapie von Schlafstörungen auf drei Pfeiler: psychologische, somatische (z.B. richtiger Umgang mit Licht, Atemtherapien) und medikamentöse Verfahren, die auch kombiniert eingesetzt werden können. Die kognitive Verhaltenstherapie bei Schlafstörungen beruht auf einer gezielten kombinierten Veränderung eines falsch angelernten, den Schlaf störenden Verhaltens (Stichwort gesunde Schlafhygiene), dem kontinuierlichen Aufbau von natürlichem Schlafdruck und dem Erlernen von Entspannungstherapien. Dabei steht die bewusste Kontrolle von schlafstörenden Gedanken über die Arbeitsbelastung, aber auch über Konsequenzen der Schlaflosigkeit („Angst um den Schlaf“) im Vordergrund.