Gleich direkt:

Hauptinhalt:

So niedrig wie zuletzt im März 2008: Arbeitslosigkeit sinkt in Niederösterreich um knapp 11%

Logo zur Verfügung gestellt

24. Mai 2018

Die lebhafte internationale Konjunktur beflügelt die österreichische Exportindustrie und erhöht die Auslastung der Produktionskapazitäten. Dies zieht eine hohe Investitionsdynamik nach sich. Auch die Konsumausgaben der privaten Haushalte stützen die Konjunktur, weil die Einkommen wieder stärker zunehmen. Diese günstige Gesamtsituation führte auch Ende April zu erfreulichen Arbeitsmarktdaten und verstärkt somit den positiven Trend am niederösterreichischen Arbeitsmarkt.

In Niederösterreich standen Ende April 49.281 Arbeitslose bei den AMS-Geschäftsstellen in Vormerkung. Dies entsprach einem Minus von 6.049 Personen oder 10,9% gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres, die prozentmäßig höchste Abnahme im heurigen Jahr. In Summe ergaben sich Ende April 60.044 Jobsuchende, die entweder arbeitslos vorgemerkt oder in Schulungsmaßnahmen des AMS Niederösterreich waren (-8,8%). Die (geschätzte) Arbeitslosenquote im April 2018 sank in Niederösterreich gegenüber dem Vorjahr um 1%-Punkte auf 7,4% (Österreich: 7,7%) und somit auf etwa das Niveau von vor fünf Jahren. „Besonders erfreulich ist der hohe Rückgang an Arbeitslosen im Vergleich zum Vorjahr und die Tatsache, dass nunmehr auch am Arbeitsmarkt Benachteiligte von der Verbesserung profitieren. So sinkt beispielsweise die Zahl langzeitarbeitsloser Personen, sowohl der über sechs Monate (-14,2%), als auch die der über einem Jahr Vorgemerkten (-12,2%). Darüber hinaus konnten mit Unterstützung des AMS Niederösterreich in den ersten vier Monaten des heurigen Jahres um 22,6% mehr Langzeitarbeitslose eine Arbeit aufnehmen als im Vorjahr. Auch bei den Älteren (50Plus) stieg die Zahl jener, bei denen der Wiedereinstieg ins Erwerbsleben gelungen ist, im Vergleich zum Vorjahr um über 10% an“, analysiert AMS Niederösterreich-Chef Mag. Karl Fakler die aktuelle Arbeitsmarktlage. Insgesamt konnten im abgelaufenen Monat 11.446 Personen eine Arbeit aufnehmen, um 12,7% mehr als im Vorjahr.

Wie schon seit Monaten profitierten Männer von der derzeitigen Arbeitsmarktentwicklung etwas stärker (-3.949 oder -12,9%), aber auch hier hat sich die Situation bei den Frauen verbessert (-2.100 od. -8,5%).

Bei Inländern ging die Arbeitslosigkeit um 11,4% (auf 39.449), bei Personen mit ausländischer Staatsbürgerschaft um 8,9% (auf 9.832) zurück.

Die Zahl der arbeitslos vorgemerkten Jugendlichen ist im Vorjahresvergleich um 17,2% und damit weiterhin sehr deutlich gesunken (-990). Bei den Älteren (50Plus) konnte die Arbeitslosigkeit im Jahresvergleich um 6,1% (-1.201) und bei den Personen mit gesundheitlichen Vermittlungseinschränkungen um 3% (-455) gesenkt werden.

Sehr gute Beschäftigungssituation:
Die gute Konjunktur schlägt sich besonders in einer deutlichen Verbesserung der Beschäftigungssituation nieder. Die hohe Beschäftigungsdynamik des Vorjahres verstärkte sich seit Beginn dieses Jahres abermals: Der Beschäftigtenstand lag im März bei 609.582 und wies – im Vergleich mit dem Vorjahr – eine Zunahme von 1,8% (+10.949 Personen) auf.

Ein besonders starkes Beschäftigungsplus gibt es in der Altersgruppe 50Plus mit 5,9% (absolut +9.388). Beim Beschäftigungszuwachs können Männer (+5.787 oder 1,8%) in etwa „gleich stark“ profitieren als Frauen (+5.162 oder 1,9%). Die Inländerbeschäftigung stieg im Vergleich zum Vorjahr nur geringfügig schwächer an (+5.400) als die der Ausländer (5.600).

Sehr erfreuliche Entwicklung am Stellenmarkt:
Die gute Konjunktur zeigt sich auch bei der Entwicklung der Zahl an gemeldeten offenen Stellen, die mit 11.368 um 34,7% über dem Vorjahreswert liegt. Auch auf dem Lehrstellenmarkt ist die wirtschaftliche Erholung sichtbar: So lag Ende April die Zahl der gemeldeten offenen Lehrstellen um 47,9% über dem Wert des Vorjahres (+222).

Bezirk Mistelbach:
Im Bezirk Mistelbach waren Ende April 2.020 Personen arbeitslos vorgemerkt, davon 897 Frauen und 1.123 Männer. Das sind um 312 oder 13,4% weniger als im Vorjahr. Dazu kommen 399 Personen in Ausbildung, so dass insgesamt 2.419 arbeitslos oder im Auftrag des AMS in Schulung sind. Dem gegenüber stehen 431 offene Stellen, das sind um 184 oder 74,5% mehr als im Vorjahr. Momentan kommen auf eine offene Stelle somit rund 4,7 arbeitslose Personen, im April 2017 kamen auf eine offene Stelle noch rund 9,4 arbeitslose Personen.

Männer profitieren mit einem Minus von 15,4% stärker als Frauen mit einem Minus von 10,7%, bei den Jugendlichen ist der Unterschied am deutlichsten: Während die Zahl der unter 25-Jährigen arbeitslosen Männer um 64 (oder 34,6%) gesunken ist, ist die Zahl der unter 25-Jährigen arbeitslosen Frauen um 10 (oder 10,3%) gesunken.

Gesunken ist auch die Zahl der vorgemerkten Lehrstellensuchenden und dem gegenüber ist die Zahl der offenen Lehrstellen gestiegen: 22 Lehrstellensuchenden (-14 oder -38,9%) standen Ende April 31 Lehrstellen (+23 oder +287,5%) gegenüber.

„AMS on Tour“ war ein Erfolg:
Die verstärkte Präsenz des Arbeitsmarktservice in den Betrieben war das Ziel der Frühjahrskampagne und zeigt gemeinsam mit der guten Konjunktur Wirkung auf dem Stellenmarkt. Die Arbeitskräftenachfrage zeigt im Bezirk mit einem Zugang von 431 offenen Stellen (einem Plus von 184 gegenüber dem Vorjahr) steil nach oben. Es wurden im Rahmen der aktuellen Kampagne rund 50 Betriebe von den Mitarbeitern des Service für Unternehmen besucht. Im persönlichen Gespräch mit den Personalverantwortlichen wurde vermehrt über den teilweise bereits akuten Fachkräftemangel gesprochen. Das betrifft Gesundheits- und Pflegeberufe genauso wie Metall- und Elektroberufe sowie Jobs im Dienstleistungs- und Gastgewerbe. „Das Bemühen um den persönlichen Kontakt, die rasche Vermittlung von Arbeitskräften sowie maßgeschneiderte Qualifizierungs- und Förderangebote werden von den Betrieben besonders geschätzt“, bemerkt der stellvertretende Geschäftsstellenleiter Wolfgang Erasim.

Zum Seitenanfang springen