16. Oktober 2025
Bereits vor acht bis neun Jahren starteten die Planungen für jenes Wohnbauvorhaben in der Stadt, das zurecht als eines der nachhaltigsten Bauprojekte in Mistelbach bezeichnet werden kann. Gemeint sind die Reihenhäuser und Wohnungen der Gemeinnützigen Bau- und Siedlungsgenossenschaft „Waldviertel“ im Osten der Stadt, wo am Mittwoch, 15. Oktober, der Spatenstich vorgenommen wurde. Mit der Errichtung der insgesamt 25 Reihenhäuser im ersten Schritt sowie weiteren 160 bis 170 Wohnungen zu einem späteren Zeitpunkt auf einer Gesamtfläche von rund vier Hektar und optimaler, infrastruktureller Voraussetzungen wird die Lücke zwischen M-City und Stadtende im Osten Mistelbachs geschlossen.
„Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten wie diesen, ist es nicht mehr so leicht, leistbaren Wohnraum zu schaffen“, brachte es Manfred Damberger, Direktor der Gemeinnützigen Bau- und Siedlungsgenossenschaft „Waldviertel“, anlässlich der Spatenstichfeier auf den Punkt. Dabei gestaltete sich die finanzielle Sicherstellung des Bauvorhabens genauso schwierig, wie der Erwerb der Liegenschaften oder die dafür nötige Widmung. „Viele Monate der Diskussion waren nötig, um alle Liegenschaftseigentümerinnen und -eigentümer davon zu überzeugen, ihren Grund an uns abzutreten. Doch es ist uns nun gelungen, nach den beiden Wohnhausanlagen in Hörersdorf und Siebenhirten nun auch direkt in der Stadt ein Wohnbauvorhaben der Gemeinnützigen Bau- und Siedlungsgenossenschaft „Waldviertel“ umzusetzen“, so der WAV-Direktor, der auch der Stadtgemeinde Mistelbach seinen Dank für die großartige Unterstützung bei der Umsetzung aussprach: „Viele Änderungen waren hinsichtlich der Raumordnung wie auch der optimalen Entsorgung des anfallenden Regenwassers nötig!“ Für die fußläufige Verbindung zwischen Stadt und M-City wird ein Gehweg errichtet sowie der vorhandene Radweg asphaltiert.
Architektenwettbewerb:
Aufgrund der Größe des gesamten Areals wurde in Absprache mit der Stadtgemeinde Mistelbach ein Architektenwettbewerb ausgeschrieben, wo letztlich das Büro Gustin & Zieser Partner ZT GmbH den Zuschlag erhielt. Für die Planer war es wichtig, dass das Richtung Süden ausgerichtete Bauvorhaben nachhaltig errichtet und v.a. mit vielen Naturelementen ausgestattet ist. „Wir wollten ein nachhaltiges, grünes Projekt für jene Menschen planen, die hier wohnen und leben. Und auch der Lärm wird durch die Maßnahmen, die wir vortreffen, nach der Fertigstellung des Bauvorhabens quasi nicht mehr wahrnehmbar sein“, betonte Architekt Mag. Klemen Gustin.
Für Bürgermeister Erich Stubenvoll wird das Bauvorhaben „eines der schönsten Wohnbauprojekte hier in Mistelbach sein. Davon bin ich zutiefst überzeugt!“ Schon in seiner Zeit als Gemeinde- und später als Stadtrat von Mistelbach kannte er die Idee des Bauvorhabens, sodass er aufgrund der langen Planung bereits der dritte Bürgermeister ist, der mit dem Projekt in Beziehung gekommen ist. „Es war das erste Projekt, das ich als Bürgermeister von der Pieke auf begleiten und verhandeln durfte. Seit 2020 ist es aufgrund von Corona und der späteren Wirtschaftskrise ruhig im Bereich des Wohnbaus in Mistelbach geworden. Umso mehr freut es mich, dass es jetzt wieder langsam los geht und ein Projekt wie dieses mit dem heutigen Spatenstich seine finale Form annimmt. Sowohl die Architektur als auch das Gesamtprojekt ist in ihrer Form einzigartig und ein besonders nachhaltiges Bauvorhaben. Und wir haben auch die Stadtentwicklung im Osten der Stadt auf dieses Projekt angepasst, in dem wir den neuen Landeskindergarten „Zaya-Mühlbach“ nur unweit errichtet und den Busfahrplan angepasst haben sowie eine neue Bushaltestelle umsetzen werden.“
Was wird konkret gebaut?
Im ersten Bauabschnitt werden 25 Reihenhäuser/Wohneinheiten errichtet, von denen ein jedes Reihenhaus eine Wohnnutzfläche von rund 110 m² aufweist. Diese sind so ausgestattet, dass sich im Erdgeschoß der Wohnraum mit einer Küchennische sowie im Obergeschoß drei Zimmer, ein Bad sowie ein Abstellraum befinden. Jedes der insgesamt 25 Reihenhäuser umfasst einen Eigengarten inkl. einer Terrasse mit rund 15 m² sowie einen Abstellraum im Außenbereich.
In Zusammenarbeit mit der Firma Hartl Haus werden sämtliche Reihenhäuser in Holzriegelbauweise als Niedrigenergiehäuser errichtet, was sich maßgeblich auf den Energieverbrauch und damit auch auf die Energie- bzw. Betriebskosten auswirkt. Dafür sorgt auch eine kontrollierte Wohnraumlüftung in jedem Haus. Jeder Wohneinheit sind außerdem zwei PKW-Abstellplätze – davon einer als Carport – zugewiesen, beheizt werden die einzelnen Objekte mit einer Luft-/Wasserwärmepumpe.
Für alle der insgesamt 25 Reihenhäuser ist eine NÖ Wohnbauförderung bewilligt, die jedoch noch nicht zur Gänze abrufbar ist, weshalb die rund 160 bis 170 in den Hang gebauten Wohnungen inkl. zugehöriger Tiefgarage, Lärmschutzdämmung und vorbereiteter Regenwasserableitung erst zu einem späteren Zeitpunkt errichtet werden. Für Interessentinnen und Interessenten besteht die Möglichkeit einer Miete, einer Miete mit Kaufoption (nach fünf Jahren; Anm.d.Red.) oder des Direkterwerbs.
Interesse?
Potentielle Interessentinnen und Interessenten können sich gerne auf der Homepage der Gemeinnützigen Bau- und Siedlungsgenossenschaft „Waldviertel“ unter www.wav-wohnen.at vormerken lassen.