04. Dezember 2025
Zum zweiten Mal wurden Niederösterreichs Gemeinden für ihr Engagement in der Gewaltprävention geehrt. Insgesamt beteiligten sich heuer 90 Gemeinden: 44 reichten erstmals neue Projekte ein, 46 berichteten über zusätzliche Maßnahmen seit der letzten Auszeichnung. Die Verleihung fand im Landtagssitzungssaal in St. Pölten statt.
Die ausgezeichneten Gemeinden erhielten eine Emaille-Plakette, die als sichtbares Zeichen ihres Einsatzes etwa am Gemeindeamt angebracht werden kann.
„Es erfüllt mich jedes Mal mit großer Anerkennung zu sehen, wie lebendig und engagiert unsere Gemeinden im Kampf gegen Gewalt an Frauen auftreten. Die Vielzahl an Rückmeldungen auf meinen Aufruf und die gemeldeten gewaltpräventiven Maßnahmen verdeutlichen eindrucksvoll das Verantwortungsbewusstsein und die Tatkraft vor Ort“, betonte Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister bei der Übergabe.
Breite Palette an Maßnahmen
Im Schnitt setzten die Gemeinden 8,7 verschiedene Maßnahmen um. Diese reichten von Informationsartikeln in Gemeindezeitungen und der Verteilung von Foldern über Workshops und Sensibilisierungsveranstaltungen bis hin zu einem Charity-Ball in Kooperation mit einem Einkaufszentrum.
Auch kreative Aktionen wie selbst gestaltete Gebäcksackerl oder Selbstverteidigungskurse wurden umgesetzt. Fast alle Gemeinden hissten zudem die Fahne „Du hast das Recht auf ein gewaltfreies Leben“, so auch der Großteil der Gemeinden im Bezirk Mistelbach. Für Aktivitäten wurden auch mehrere Gemeinden des Bezirkes – von kleinen wie der Gemeinde Falkenstein bis zu großen Gemeinden wie Mistelbach oder Laa – ausgezeichnet.
Seitens der Gemeinde Mistelbach nahm Gemeinderätin Iris Sroufek, stellvertretend für Stadträtin Elke Liebminger teil, sowie Stadträtin Claudia Pfeffer, die die Veranstaltung seitens des Landes Niederösterreich moderierte.
Kreativität sind keine Grenzen gesetzt
Im Vorfeld wurden zahlreiche Maßnahmen seitens der Stadtgemeinde Mistelbach eingemeldet: Jährlich im November wird die Fahne „Du hast ein Recht auf ein gewaltfreies Leben“ vor dem Rathaus und die Fahne „Frei leben ohne Gewalt“ des Frauenhauses vor dem angrenzenden Bezirksgericht gehisst. Zusätzlich fand eine Sensibilisierungsveranstaltung im Rahmen des Freitagsmarktes in der Marktgasse anlässlich der „16 Tage gegen Gewalt“ mit dem Verein Frauen für Frauen und dem Frauenhaus sowie der Exekutive im November 2024 statt.
Im Frühling 2025 wurde von der Stadtgemeinde Mistelbach in Zusammenarbeit mit dem Verein Frauen für Frauen eine Bank mit dem Aufdruck „StoP Gewalt- Stadtteile ohne Partnergewalt“ auf einem zentralen Platz in der Stadt aufgestellt, um die Bevölkerung zu mehr Zivilcourage zu ermutigen.
Im Barnabitenkolleg Mistelbach wird einmal monatlich auch die Teilnahme an „StoP – Gewalt Partnerschaftsstammtischen“ im Beisein von Gemeinderätinnen abgehalten. Jene „StoP-Gewalt Partnerschaftsstammtisches“ werden seitens der Gemeinde beworben. Außerdem wurde im Rahmen der Mistelbacher Krimitage eine Lesung mit ATV-Star Kerstin Opiela – einer von Gewalt betroffenen Wienerin – abgehalten.