07. März 2024
Ende Februar waren 50.633 Personen beim AMS in Niederösterreich arbeitslos vorgemerkt und damit um 3.580 oder 7,6% mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Damit liegt Niederösterreich weiter klar unter dem österreichweiten Durchschnitt. Denn im Bundesdurchschnitt zeigt sich insgesamt ein Plus in der Höhe von 9,4%. Inklusive Schulungsteilnehmerinnen und -teilnehmer befanden sich 60.493 Personen in Niederösterreich auf Jobsuche (+7,1% gegenüber dem Vorjahr).
Der Bestand an unselbständig Beschäftigten in Niederösterreich lag im Februar bei 642.000 Personen. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies einen Rückgang um 0,3%. Davon waren 290.000 Frauen (+0,2%) und 352.000 Männer (-0,7%).
Die Arbeitslosenquote liegt in Niederösterreich aktuell bei 7,3% und 0,5%-Punkte über dem Wert im Vorjahr. Österreichweit beträgt die Arbeitslosenquote 7,6% (+0,6%-Punkte). „Im Februar 2024 ist die Arbeitslosigkeit erneut gestiegen. Mit 50.633 arbeitslosen Personen sind dies um 7,6% mehr als im vorherigen Jahr. Den Prognosen zufolge sollte sich die Lage in den kommenden Monaten allmählichen entspannen. Wir setzen gerade in diesen schwierigen Zeiten unsere gemeinsamen Maßnahmen und unser Engagement im Kampf gegen Arbeitslosigkeit weiter fort“, erklären Arbeitsmarkt-Landesrätin Mag. Susanne Rosenkranz und AMS Niederösterreich-Landesgeschäftsführerin Sandra Kern.
Wieder fit für den Berufseinstieg mit Qualifizierung:
Die Zahl der arbeitslosen Personen hat sowohl bei Frauen (+7,0% bzw. +1.323) als auch bei Männern (+8,1% bzw. +2.257) zugenommen.
Ältere Personen ab 50 Jahre weisen ebenso eine Steigerung der Arbeitslosigkeit auf (+1,2% bzw. +221) wie Personen im Haupterwerbsalter (+10,3% bzw. +2.571). Besonders deutlich fällt der Anstieg der Arbeitslosigkeit bei Jugendlichen im Alter bis 24 Jahre aus: in Niederösterreich beträgt das Plus 18,5% (auf 5.039 Personen).
„Jobsuchende bereiten sich nun verstärkt auf den beruflichen Wiedereinstieg mit Aus- und Weiterbildung vor. In den letzten drei Monaten nutzen 1.814 AMS-Kundinnen und Kunden unsere Bildungsberatung und durchschnittlich 9.100 Personen unsere AMS-Schulungsangebote. Das sind um 26% mehr Bildungsberatungen bzw. um 4% mehr Personen in Schulung als im selben Zeitraum des Vorjahres. Mit Hilfe von passender Schulung tragen wir maßgeblich dazu bei, dem Arbeitsmarkt, die nachgefragten Qualifikationen bereitzustellen“, so die MS Niederösterreich-Landesgeschäftsführerin.
Trotz steigender Gesamtarbeitslosigkeit nimmt die Zahl der Langzeitarbeitslosen in Niederösterreich bereits 30 Monate in Folge ab, jedoch nur noch gering im aktuellen Monat: Gegenüber Februar des Vorjahres verzeichnet das AMS in Niederösterreich einen Rückbau der Langzeitarbeitslosigkeit um 4,8%. Bei den Frauen ist der Rückgang mit 9,3% im Vergleich zum Vorjahr besonders stark. Aktuell suchen 4.991 Personen ein Jahr oder länger einen Job.
In der Beherbergung und Gastronomie (+453 bzw. +12,0%), in der Warenherstellung (+468 bzw. +10,6%) sowie im Bereich Handel/KFZ (+803 bzw. +10,2%) steigt die Arbeitslosigkeit überproportional stark. Hingegen steigt die Arbeitslosigkeit im Bereich Verkehr/Lagerei (+126 bzw. +5,2%), in der öffentlichen Verwaltung (+114 bzw. +5,1%), in den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (v.a. Arbeitskräfteüberlassung) (+359 bzw. +4,7%) und im Bauwesen (+317 bzw. +4,4%) weniger stark als im Durchschnitt von Niederösterreich.
Weiterhin viele offene Stellenangebote:
Die niederösterreichischen Unternehmen suchen weiterhin kräftig nach Arbeitskräften. Ende Februar waren mit 15.043 freien Stellen um 17,9% weniger als im Vorjahr gemeldet.
Es zeigt weiterhin ein Überangebot an Lehrstellen: Beim AMS Niederösterreich stehen 1.383 sofort verfügbaren freie Lehrstellen (-6,7% gegenüber dem Vorjahr) 878 Lehrstellensuchenden (+19,5% gegenüber dem Vorjahr) gegenüber.
„Trotz einer schwachen wirtschaftlichen Entwicklung in den letzten Quartalen suchen niederösterreichische Unternehmen kräftig nach potentiellen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Mit 15.043 offenen Stellen und 1.383 verfügbaren Lehrstellen steht ein großes Angebot an freien Stellen zur Verfügung. Nicht immer passen die gewünschten Qualifikationen von Arbeitssuchenden und offenen Stellen zusammen. Hier bietet das AMS Niederösterreich eine breite Palette an Qualifizierungsmaßnahmen an, um Angebot und Nachfrage zusammenzubringen. Mit maßgeschneiderter Beratung Unternehmen und Beschäftigte in eine nachhaltige Zukunft begleiten können, ist eine der zentralen Aufgaben der kommenden Monate“, erklärt die Arbeitsmark-Landesrätin.
Wie schaut es nun in Mistelbach aus?
Im Bezirk Mistelbach kommt es zu einer Steigerung in allen Ebenen. Nicht nur die Zahl der Arbeitssuchenden ist im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 10% gestiegen, auch bei der Langzeitarbeitslosigkeit konnten wir den Anstieg nicht stoppen.
Stärkster Zuwachs ist im Baubereich, der Gastronomie und wirtschaftlichen Dienstleistungen.
Das schwache Wirtschaftswachstum sorgt in ganz Niederösterreich für steigende Arbeitslosigkeit – so auch im Arbeitsmarktbezirk Mistelbach. Gegenüber Februar 2023 ist die Zahl der arbeitslosen Personen um 207 oder 10,2% gestiegen.
Für Jugendlichen besteht die Möglichkeit am Donnerstag, dem 7. und Freitag, dem 8. März, im Haus der Wirtschaft in Mistelbach mit mehr als 20 Lehrbetrieben Kontakt aufzunehmen und möglicherweise eine Lehrstelle zu finden. Freier Messebetreib ist von 13.30 bis 16.00 Uhr.