15. Mai 2025
Ein großartiges Theaterstück für und von kreativen Dorfkindern, das einem aus der Seele spricht. Figuren, so witzig und realistisch geformt, dass man Freunde oder einen selbst in ihnen wiedererkennt. Ein Stück, das unterhält und nachhaltig bewegt: „Liebe mit Abstand“ handelt von der Kluft zwischen Stadt- und Landleben, Modernität und Tradition, unterschiedliche Ansichten und Verhaltensweisen von Freunden, die zusammen aufgewachsen und doch uneins sind.
Unter der theaterpädagogischen Regie von Anna Seltenhammer präsentierte der Scheinverein Mitte Mai sein Theaterstück „Liebe mit Abstand – Zuhause ist dort, wo es auffällt, wenn du weg bist“. Als Darsteller überzeugten Johannes Faber, Fabian Hammer, Lukas Kober, Leonhard Strobl, Georg Seltenhammer und Brigitte Zahnt.
Erstmals fand eine Theateraufführung in der M-Zone im MAMUZ Mistelbach statt. An insgesamt drei Abenden konnten Besucherinnen und Besucher in der M-Zone Mistelbach sowie in der Unterkirche in Eibesthal das Schauspiel genießen.
Das wunderbar-verschlafene Dörfchen Schlutz bildet den Schauplatz des Zusammentreffens der fünf Freunde Benedikt, Phillip, Jonathan, Andreas und Martin. Als Kinder und Jugendliche unzertrennlich, änderten sich durch ihre unterschiedliche Entwicklung auch ihre Werte und Ansichten.
Als die fünf Freunde aufgrund der Beerdigung von Philipps Oma im Dorfwirtshaus aufeinandertreffen, werden die verschiedenen Ansichten zwischen Dorf- und Stadtleben sichtbar und die Situation droht, die einstigen Freunde auseinander zu reißen. Mit viel Gefühl erschaffen die Protagonisten und die Regisseurin Anna Seltenhammer eine uns allzu bekannte Welt, zwischen Dazugehören und Gefangensein, zwischen Egoismus und Mitmenschlichkeit.
„Wir wollten ein Stück schreiben, das die Kluft zwischen dem Stadt- und Landleben mit Erinnerungen füllt und haben viele Geschichten gesammelt. Während eines Probenwochenendes in Oberösterreich wurden die Rollen ausgearbeitet und zum Leben erweckt“, erzählt Anna Seltenhammer.
Das Stück „Liebe mit Abstand – Zuhause ist dort, wo es auffällt, wenn du weg bist.“ hätte sich nach und nach durch die Texte, Improvisationen, Erinnerungen und Dialoge der Darsteller zusammengefügt, erzählen die Darsteller. Am Ende stellt man sich selbst die Frage: Wie viel Abstand brauche ich, um meine Heimat und all die Erinnerungen zu lieben?