19. Mai 2022
Im Rahmen des Topothek-Projektes sammelten Gemeinden und ihre Bürgerinnen und Bürger historische Geschichten und Bilder aus vergangenen Zeiten. Gemeinsam mit der LEADER Region Weinviertel Ost konnte dieses Projekt in den letzten drei Jahren verwirklicht werden. Zum Abschluss des Projektes wurde am Dienstag, dem 26. April, gemeinsam im Reichensteinhof in Poysdorf gefeiert.
Geschichten von früher müssen erhalten bleiben und der Bevölkerung zugänglich gemacht werden. Genau deswegen wurden gemeinsam mit der LEADER Region Weinviertel Ost und den Gemeinden im östlichen Weinviertel Online-Topotheken geschaffen. Rund 100.000 Bilder sind in den letzten Jahren durch über 200 Topothekarinnen und Topothekaren des östlichen Weinviertels gesammelt, digitalisiert, archiviert und beschriftet worden. Diese sind über die Plattform www.topothek.at jederzeit für alle Bürgerinnen und Bürger zugänglich – die Geschichte des Weinviertels ist damit festgehalten. Die Topothekarinnen und Topothekare der LEADER Region Weinviertel Ost haben zusammen rund 50.000 Arbeitsstunden in die Archivierung des Bildmaterials gesteckt. Im Reichensteinhof in Poysdorf wurde das Projekt zum Abschluss würdig gefeiert. Für die musikalische Untermalung sorgte Bernhard Wiesinger mit Band. Außerdem haben die Referenten Mag. Wolfgang Galler, Alexander Schatek, Mag. Elisabeth Loinig und Bürgermeister Kurt Jantschitsch viel zur Geschichte des östlichen Weinviertels sowie zur Wichtigkeit eines solchen Projektes erzählt. Auch Nationalrätin Melanie Erasim besuchte die Veranstaltung.
Mag. Wolfgang Galler, Historiker hat die Gemeinden im Rahmen des Topothek-Projektes dabei unterstützt, die Geschichte der Gemeinde näher zu erforschen. Von der ersten Nennung bis hin zu den fertigen Topothek-Ausstellungswänden, wovon einige auch während des Abschlussfestes betrachtet werden konnten. Galler hebt in seinem Input hervor, dass das Weinviertel lange Zeit als Viertel unter dem Manhartsberg bezeichnet wurde. Außerdem ist das Weinviertel durch seine Lage nicht geschichtslos, wie oft behauptet wird, sondern eine besondere Kontaktzone der verschiedenen Kulturen während längst vergangener Zeiten.
Gründer der Topothek, Alexander Schatek, berichtete über die Topothek, von der Idee hin zur Umsetzung. Hintergedanke waren Erinnerungen von früher einfach und schnell zugänglich zu machen. Also ging es an die Verwirklichung der Topothek, welche wie ein Archiv funktionieren sollte. Das Ziel der Topothek ist es, Bild und Videomaterial zu sammeln. Dies ist mit mittlerweile über eine Millionen Bildern in der Topothek auf jeden Fall gelungen – davon ist immerhin ein Zehntel aus dem Weinviertel.
Mag. Elisabeth Loinig, stellvertretende Leiterin des Niederösterreichischen Landesarchivs, betonte die Wichtigkeit der Topothek. Die Fotos und Dokumente im Landesarchiv liegen in öffentlicher Hand, wobei die Bilder aus der Topothek im Eigentum von Privatpersonen sind. Dieses historische Gut ist besonders relevant, da gerade derartige Sammlungen ohne einer Topothek verloren gehen könnten. Daher ergänzt sich die Arbeit des NÖ Landesarchives und der Topothek hervorragend um die Geschichte des Landes zu erhalten.
Zum Abschluss richtete LEADER-Obmann Bürgermeister Kurt Jantschitsch einige Worte an die Besucherinnen und Besucher. Er unterstrich die Wichtigkeit der Topotheken für die Gemeinden und die Bevölkerung. Doch ein Ende des LEADER-Projektes bedeutet nicht das Ende der Topotheken. Die Gemeinden können die Topotheken weiterführen oder sie gelangen nach Stilllegung in den Bestand des Niederösterreichischen Landesarchivs. Gemeinsam geben LEADER-Geschäftsführerin Dipl.-Ing. Christine Filipp und LEADER-Obmann Kurt Jantschitsch einen Ausblick auf ein anschließendes Projekt nach den Topotheken: geplant ist, Erinnerungen über das Weinviertel von früher festzuhalten zum Beispiel über Video- oder Audioaufnahmen. Dies soll einen Beitrag zum Erhalt der Geschichte liefern.