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Tradition trifft Innovation: Was brauchen Unternehmen, um langfristig erfolgreich zu sein

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27. Juni 2019

Wohl keine anderen Attribute beschreiben das Weinviertel und die Banken besser als traditionelle Werte und innovative Errungenschaften. Doch stehen beide zueinander in Widerspruch oder bedingt das eine das andere? Eine spannende Frage, vor allem auch für Unternehmen der Zukunft, der bei den 12. Weinviertler Wirtschaftsgesprächen der Erste Bank und Sparkassen AG am Mittwoch, dem 12. Juni, im Stadtsaal in Mistelbach einmal mehr von einem hochkarätigen Podiumspublikum auf den Grund gegangen wurde. Unter bewährter Moderation von Dr. Eva Rossmann diskutierten darüber Wirtschaftskammer-Vizepräsident Landtagsabgeordneter Mag. Kurt Hackl, Mag. Albin Hahn, Vorstand für Finanzen und Personal bei Manner, spusu- und MASS Response-Geschäftsführer Dipl.-Ing. Franz Pichler, der Vorstand der Erste Bank Österreich Mag. (FH) Thomas Schauffler und Finanzlandesrat Dipl.-Ing. Ludwig Schleritzko. Bei leckeren Köstlichkeiten vom Fleischer Hoffmann, Fleischer Schmid und der Bäckerei Stoiber sowie traumhaften Weinen aus der Region ließen die vielen Gäste einen hochspannenden wie interessanten Abend beim Vernetzen und Austausch untereinander ausklingen.

Was macht ein erfolgreiches Unternehmen aus, das Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte überlebt und wie kann es passieren, dass andere Betriebe, oftmals kleinere Unternehmen, nach nur geringer Zeit wieder von der Gewerbelandschaft verschwinden? Ist es reines Glück bei den einen, ist es Mut oder das Festhalten am Bewährten oder ist es gar eine Mischung aus beiden? Eine spannende Frage, die wohl niemand besser beantworten kann, als der Vorstandschef des österreichweit bekanntesten Schnittenherstellers „Manner“, Mag. Albin Hahn: „Josef Manner hatte seinerzeit eine klare Vision und über Jahrzehnte und Generationen ein Unternehmen aufgebaut, in der die Werte, zu denen das Unternehmen steht, immer weitergegeben wurden. Nämlich Erfolg mit Demut hinnehmen, keine Angst vor dem Hinfallen haben, mit Mut ein kalkuliertes Risiko in Kauf nehmen und dabei stets einen respektvollen Umgang mit den Mitarbeitern pflegen!“

Einer, der in diese erfolgreichen Fußstapfen treten möchte, ist der Geschäftsführer des österreichischen Mobilfunkanabieters spusu, Dipl.-Ing. Franz Pichler. Dieser hat es sich mit der Firmengründung zum Ziel gesetzt, als Österreicher ein Mobilfunkunternehmen selbst aufzubauen und zu führen, und zwar völlig anders als der Mitbewerb. „Unsere Attribute lauten „einfach. menschlich. fair. Mobilfunk ohne versteckte Kosten!“, erklärt Dipl.-Ing. Pichler. „Bei uns ist es nicht in erster Linie der große Gewinn, der ganz als oberstes Ziel steht, sondern der zufriedene Kunde. Dann kann man auch auf einem an sich übersättigten Markt zum Erfolg gelangen“, verriet der spusu-Geschäftsführer seine Firmenphilosophie.

Wie gut Innovation und Tradition im Weinviertel zusammenpassen, zeigt sich auch sehr gut am Markenbotschafter schlechthin, nämlich dem Wein bzw. dem Weinbau. „Seien es auf der einen Seite die hochmodernen Kühlungs- und Steuerungsanlagen in den Kellern und Presshäusern, oder ist es auf der anderen Seite das über Jahrzehnte weitergegebene Wissen als wertvollstes Kapital in Kombination mit neuestem Know-how, dass sich Winzer durch diverse Praktika in der ganzen Welt aneignen“, bringt es Finanzlandesrat Dip.-Ing. Ludwig Schleritzko, der selbst aus einem bäuerlichen Betrieb stammt, auf den Punkt.

Und wie ist es in der Politik? Wie kann ein Politiker zu nachhaltigem Erfolg beitragen: „Die Politik wird immer schnelllebiger und jeder Politiker hat eine immer kürzer werdende Halbwertszeit, wenn man sich nicht gut verkauft“, ist Landtagsabgeordneter Mag. Kurt Hackl überzeugt. „Die Stärke eines guten Politikers ist es, dass er direkt bei den Menschen ist, etwas mitnimmt und diese Anregungen auch umsetzt. Ehrlichkeit ist in der Politik die härteste Währung!“

Wie langfristiger, nachhaltiger Erfolg im Bankenwesen funktioniert, brachte der für die Erste Bank Österreich anwesende Vorstand Mag. (FH) Thomas Schauffler auf den Punkt: „Als Bank gibt es uns bereits seit 200 Jahren, dies alleine ist schon ein einzigartiges Erfolgsmodell. Doch als Bank möchte man der Gesellschaft auch immer etwas zurückgeben. Deshalb haben wir eine börsennotierte Gesellschaft, deren größter Eigentümer eine Stiftung ist, deren Gewinne wiederum der Gesellschaft zu Gute kommen. Und genau deshalb tun wir etwas, um der Gesellschaft wieder etwas retour zu geben!“

Nicht zuletzt spielen in einer schnelllebigen, reizüberfluteten Welt die individuelle Beratung und das Ringen um Aufmerksamkeit eine wichtige Rolle denn je. Menschen wollen noch individueller beraten werden und auch Marken werden unterschiedlicher wahrgenommen, vor allem wenn Konzerne international tätig sind, so wie dies bei Manner der Fall ist. Im Fall der Erste Bank Österreich sind es rund 170.000 Rückmeldungen, die Kunden über unterschiedlichste Wege täglich an die Bank weitergeben. „Niemand könnte dies alles wahrnehmen und filtern! Darum haben wir immer schon Filialen, wo unsere Kunden vor Ort beraten werden und werden diese auch in Zukunft haben“, so Mag. (FH) Thomas Schauffler.

Problematisch sind laut Landesrat Dipl.-Ing. Ludwig Schleritzko gerade in den sozialen Medien sogenannte „Echokammern“, also das Verbreiten von Meinungen, die Menschen hören wollen.

Gleichzeitig gilt es, als erfolgreicher Unternehmer kreativ zu sein, auf eine sich ständig ändernde Welt und damit auch auf ein ständig neues Kundenverhalten einzustellen und permanent nach neuen Chancen zu suchen: „Agilität ist der Schlüssel zum Erfolg, man muss nahe am Kunden sein, Neuheiten aufgreifen und nach Möglichkeit in die eigene Produktvermarktung miteinfließen lassen“, so Mag. Albin Hahn abschließend.

Abschluss der Weinviertler Wirtschaftsgespräche 2019 war einmal mehr ein Kabarettprogramm, diesmal mit der beliebten österreichischen Kabarettistin Verena Scheitz und ihrem Bühnenpartner Thomas Schreiweis mit ihrem aktuellen Programm „Iss was G´Scheitz“, indem Kochshows, Diätenwahnsinn und die Lebensmittelindustrie schonungslos durch den Kakao gezogen wurden.

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